Wolfgang Amadeus MOZART
BASTIEN UND BASTIENNE
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Singspiel in einem Akt
Libretto von Friedrich Wilhelm Weiskern,
Johann H. F. Müller und Johann Andreas Schachtner
nach Les amours de Bastien et Bastienne von
Marie-Justine-Benoîte Favart, Charles-Simon Farvart
Und Harny de Guerville
Uraufführung: vermutlich 1768 in Wien
Historisch nachweisbar: 2. Oktober 1890
Die Handlung spielt in einem Dorf mit der Aussicht auf ein Feld.
Die Personen
Bastienne, eine Schäferin [Sopran]
Bastien, ein Schäfer [Tenor oder Alt]
Colas, ein vermeintlicher Zauberer [Baß]]
Die Handlung
Bastienne, eine Schäferin, leidet darunter, dass ihr Geliebter Bastien sie verlassen hat. Sie hofft, dass der vermeintliche Dorfzauberer ihr helfen kann und wendet sich vertrauensvoll an ihn. Sie bietet ihm an, ihn für seine Hilfe mit ihren Ohrringen zu bezahlen, da es ihr an Barem ermangele. Großzügig lehnt Colas ab; er würde sich schon mit ein paar Busserln zufrieden geben – der Drecksack! Bastienne weiß das zu verhindern und Colas diagnostiziert, dass Bastien sich lediglich vorübergehend von den Verlockungen und kostbaren Geschenken der Edelfrau vom Schloss verblendet sei. Sein Rat ist, Bastien durch Eifersucht zurück zu gewinnen: Sie solle arglistig, spaßhaft und leichtsinnig werden – damit würde sie ihren Liebhaber zur Beständigkeit bringen. Anfänglich zögert Bastienne noch, ob sie wohl den Augen ihres Geliebten widerstehen könne, um ihr neues Ego zu präsentieren, doch Colas überzeugt sie. Als Bastien herantrabt, versteckt sich Bastienne. Bastien plagen Gewissensbisse wegen seiner Ausschweifungen – er trifft auf Colas und schüttet ihm sein Herz aus: Das Blendwerk will er von sich weisen und Bastienne zur Frau nehmen. Tja, leider zu spät! Colas offenbart dem reuigen Geliebten, dass Bastienne sich für einen anderen entschieden habe. Bastien ist verblüfft und will Colas nicht glauben. Der jedoch versichert, die Wahrheit durch seine Zauberkraft erfahren zu haben. Ah! Die Zauberkraft, gerade kommt Bastien eine Idee! Vielleicht könnte Colas durch seine Zauberkräfte Bastienne wieder gewogen machen, zu ihm zurück zu kehren. Der Zauber beginnt:
Diggi, daggi,
schurry, murry,
horum, harum,
lirum, larum,
raudi, maudi,
giri, gari,
posito,
besti, basti,
saron froh,
fatto, matto,
quid pro quo.
Als der Zauber vorbei ist, ringt Colas Bastien noch die Versicherung ab, sich künftig artig aufzuführen. Bastien verspricht, sich in Acht zu nehmen und schon erscheint Bastienne, die er freudig begrüßt. Doch diese antwortet zunächst nicht. Auf die Frage, ob sie ihn denn nicht erkenne und liebe, antwortet Bastienne platt mit: Nein! Nach einer vorwurfsvollen Arie Bastiennes spielt Bastien die beleidigte Leberwurst und will Bastienne durch Vortäuschung eines erneuten Sinneswandels dazu bewegen, ihn endlich als ihren Geliebten in die Arme zu schließen: Er gibt vor, erneut aufs Schloss zu gehen und der Edelfrau die Heirat anzutragen. Als der Schäfer bemerkt, dass Bastienne trotziger und trotziger wird und so gar nicht auf seine Fiesheiten eingeht, greift er zum letzten Mittel und droht [zum Schein natürlich] mit Selbstmord. Auch das beeindruckt die Schäferin wenig. Auf Bastiennes Frage, was ihn denn nun aufhalte, sich in die Fluten zu stürzen, antwortet der Depp, er könne nicht gut schwimmen. Im folgenden Duett [Nr. 15] setzen sich die beiden erneut auseinander, finden aber schließlich zusammen. Colas kommt hereingeschneit und setzt sich selbst den Lorbeerkranz auf – durch seine Zauberkraft wurde ja der Konflikt gelöst. Man ist lustig, preist die Zauberkunst und die Weisheit des Colas. Die Hochzeit von Bastien und Bastienne kann stattfinden.
ENDE DES SINGSPIELS
©2006 by Diggi-Daggi für TAMINO-Klassikforum, Wien