Giovanni PAISIELLO
IL RE TEODORO IN VENEZIA
Dramma eroicomico in 2 Akten
Libretto von Giambattista Casti
Uraufführung am 23. August 1784 in Wien (Burgtheater)
Personen:
Teodoro I., König von Korsika, unter dem Namen Conte Alberto in Venedig-Bariton
Gafforio, Minister und Sekretär des Königs, unter dem Namen Garbolino-Tenor
Acmet (Achmed) III., abgesetzter Sultan, alias Niceforo-Tenor
Taddeo, ein berühmter venezianischer Gastwirt-Bass
Lisetta, seine Tochter-Sopran
Sandrino, ein Kaufmann, ihr Liebhaber-Tenor
Belisa, Marchesa von Ormond, Schwester Taddeos-Mezzosopran
Messer Grande-Bass
Wachen, Armenier, Comparsen, Gondoliere, Diener
Ort der Handlung: Venedig
Zeit der Handlung: 1741
1.Akt:
Ein prächtig ausgestattetes Zimmer in Taddeos Gasthaus
Teodoro von Korsika ist ein Abenteurer, der immer auf Reisen ist, um ebensolche zu erleben. Diesmal hat es ihn nach Venedig verschlagen. Er reist immer inkognito, diesmal hat er sich den Namen Conte Alberto zugelegt. Sein Sekretär und Minister Gafforio ist diesmal mit dabei, er hat sich den Namen Garbolino zugelegt.
Doch Teodoro ist diesmal nicht unbedingt aus "Hetz" in Venedig, er wurde von seinen Untertanen verjagt, da er den Staatsschatz verprasst hat. Seine letzten Ersparnisse hat er in diesen Zimmer investiert, aber er ist fest entschlossen Geld aufzutreiben, um erhobenen Hauptes nach Korsika zurückkehren zu können.
Teodoro/Alberto hat sich in die anmutige Lisetta verliebt, die den beiden das Essen aufs Zimmer bringt, die Tochter des schwerreichen Gastwirtes Taddeo (Liebt er sie oder des Vaters Geld; wer weiß?).
Die beiden beraten, ob es klug sei, eine Liaison mit Lisetta einzugehen. Die beiden sind dafür und Teodoro singt ein Liebeslied.
Szenenwechsel
Großer Saal in Taddeos Gasthaus
Lisetta ist, was die beiden Staatsmänner, nicht wissen mit dem Kaufmann Sandrino verlobt. Die beiden planen sogar schon Hochzeit. Doch er kommt zu spät zu ihrem Treffen. Lisetta muss sich fadenscheinige Ausreden von ihm anhören und wird missmutig. Sie vermutet eine andere (Typisch Frauen)! Doch sie sollte sich am besten bei sich selbst nachschauen.
Sandrino vermutet ein erneutes Aufkeimen ihrer Liebe zum Sultan Achmet, der sich aber nun Niceforo nennt, da er abgesetzt wurde, der eben mit seinem Gefolge eintritt. Sandrino huldigt dem Sultan und versucht etwas über ihn und Lisetta herauszufinden.
Da kommen auch Teodoro und Gafforio herein. Teodoro alias Alberto flirtet ungeniert mit Lisetta und sie erklärt ihm ganz offen, dass sie gegen eine Liaison mit ihm nichts einzuwenden habe. Schließlich vermutet sie Sandrino ja mit einer anderen und will ihn eifersüchtig machen.
So einfach gehts?
Teodoro ist verduzt und glücklich. Er führt diesen schnellen Erfolg bei Lisetta auf sein hervorragendes Äußeres und seinen unwiderstehlichen Charme zurück. Doch Gafforio ist etwas stutzig.
Taddeo kommt nun ebenfalls herein und wird von seiner Tochter umarmt. Sie teilt ihm mit, dass sie heiraten werde: Conte Alberto (Teodoro) ist der Glückliche. Taddeo ist einverstanden, einen Grafen in der Familie kann nie schaden. Er heißt ihn in der Familie willkommen und man bereitet die Trauung vor.
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt:
Man steckt mitten in den Vorbereitungen, da kommt Sandrino zurück, bei ihm ist Belisa, Taddeos Schwester. Lisetta sieht in ihr die Geliebte Sandrinos und sieht sich in ihrem Entschluss gestärkt, diesen "Mistkerl" nicht mehr zu lieben. Aber sie erlaubt ihnen der Trauung beizuwohnen.
Nun kommt auch Achmet hinzu und gratuliert dem Paar zu ihrem Entschluss den Bund der Ehe einzugehen.
Teodoro, der kurz draussen war, um mit Taddeo einen Notar zu holen, kommt zurück und erblickt: BELISA!
Belisa, gerade sie muss hier auftauchen. Er erblickt sie und versucht diese "Dame" zu ignorieren. Er hatte sie vor vielen Jahren geheiratet und sie nach kurzer Zeit wieder verlassen, um mal wieder ein Abenteuer zu erleben. Wieder zurückgekehrt, hat er sie nie wieder besucht. Und gerade Sie taucht hier auf.
Wie Tratschweiber halt so sind, und als solches ist Belisa bekannt, hat sie nichts anderes zu tun, als Lisetta die Wahrheit über Conte Alberto zu erzählen. Sie erzählt ihr, dass er schon mal verheiratet war, erwähnt aber nicht seinen Titel. Weiters erzählt sie ihr, dass sie gekommen sei, um Teodoro zurückzugewinnen. Lisetta, traurig und wütend, beginnt mit ihr zu streiten.
Achmed versucht den Streit der Damen zu schlichten und macht dabei ganz raffiniert an Belisa heran. Aber trotz seiner Schlichtungsversuche eskaliert der Streit und man schreit sich an.
Taddeo hört das Geschrei und steigt Teodoro an, da er nicht zulassen will, dass er seiner Tocher wehtut. Gafforio versucht den rasenden Wirten zu beruhigen. Es kommt zu einem allgemeinen Tumult, mit dem der erste Akt schließt.
2.Akt
Ein Zimmer wie im ersten Akt
Gafforio und Teodoro haben den Tumult unbeschadet, will sagen unverletzt, überstanden. Tedoro ist enttäuscht, dass seine hübsche Braut böse auf ihn ist, da er so nie wieder nach Korsika zurückkehren kann. Gafforio verspricht ihm, dass sich alles wieder einrenken werde. Frauen seien nur kurz eifersüchtig, sie werde ihm schon verzeihen. Aber beide verfluchen Belisa.
Da klopft es an der Tür:
Wenn man vom Teufel spricht: BELISA
Sie ist gekommen um Teodoro mitzuteilen, dass sie nichts mehr von ihm wissen will, da sie sich in den Sultan verliebt habe. Teodoro sichtlich getroffen ( ) wünscht ihr trotz seines Herzschmerzes ( ) viel Glück.
Als Belisa weg ist, kommen Taddeo und Lisetta herein, um sich bei ihm zu entschuldigen und bitten ihn den Vorfall zu vergessen, und nun mit der Trauung zu beginnen. (Taddeo hat Schulden und hofft auf das Geld des Grafen; daher der Reumütige Ton)
Teodoro stimmt zu.
Doch da kommt der nächste Teufel: Sandrino, der niemals ein Verhältnis mit einer anderen hatte, ist furchtbar eifersüchtig auf Teodoro, da er selbst Lisetta über alles liebt.
Sandrino kam der Conte Alberto irgendwie suspekt vor, deshalb hat er recherchiert. Er hat einige Schuldscheine gefunden und enttarnt ihn als mittellosen Lügner, der einmal König von Korsika war. Teodoro, in die Enge getrieben, will aus dem Gasthaus flüchten, doch er wird von den Sbirren wegen Betrugs festgenommen und ins Gefängnis gebracht.
Szenenwechsel
Bei der Rialto-Brücke am Canale Grande
Die Gondoliere singen ein Hohelied auf Venedig. Taddeo, Lisetta, Belisa und Achmed, die gerade in der Stadt unterwegs waren, erblicken Teodoro und Gafforio und beschimpfen sie als Betrüger, Lügner und mit anderen Nettigkeiten, die ich hier nicht wiedergeben möchte.
Aber sie ignorieren sie, da sie von den Sbirren ins Gefängnis geführt werden. Inzwischen kommen sich auch Achmed und Belisa näher.
Szenenwechsel
Zimmer wie vorher
Man sieht Teodoro und Gafforio. Sie erzählen vom Gefängnis und sie sind froh wieder draussen zu sein. Taddeo kommt mit einem Gast herein, um ihm das Zimmer zu zeigen und staunt nicht schlecht, als er die beiden "Häftlinge" hier sieht.
Die beiden erkkären, dass sie aus dem Gefängnis entlassen wurden und übergeben Taddeo, Lisetta, Sandrino und allen anderen einen Brief. Es ist eine Einladung. Alle sind verduzt!
Szenenwechsel
Saal im Dogenpalast
Sandrino, Taddeo, Achmed, Lisetta und Belisa sind sprachlos. Sie wissen allesamt nicht, warum sie eigentlich hier sind. Teodoro und Gafforio treten ein. Sie scheinen auf jemanden zu warten, doch sie verraten nicht warum sie alle hier sind.
Da öffnet sich das große Tor. Der Grande Messer tritt mit vielen Wachen und Musikern ein. Er verliest einen Befehl des Dogen:
Teodoro I. ehemaliger König von Korsika wird aufgrund seiner Verdienste um die Stadt Venedig die Ehrenbürgerschaft der Stadt verliehen."
Die anwesenden, die den Ex-König zuvor noch als Verbrecher uä beschimpft haben, entschuldigen sich und bieten ihm finanzielle Hilfe an, da sie ihm sein Königreich zurückgeben wollen. Er bedankt sich und entfernt sich würdevoll, da er ihre Hilfe nicht braucht. Er werde es schon schaffen.
Achmed und Belisa beschließen zu heiraten. Lisetta und Sandrino versöhnen sich wieder und Taddeo gibt sein Einverständnis zu dieser Ehe.
In allgemeinen Jubel endet die Oper!