DONIZETTI, Gaetano: GEMMA DI VERGY

  • Gaetano DONIZETTI
    GEMMA DI VERGY


    Tragedia lirica in 2 Akten


    Libretto von Emanuele Bidéra


    Uraufführung im Jahre 1834 in Mailand



    Personen:
    Der Graf von Vergy-Bariton
    Gemma, seine Frau-Sopran
    Ida di Greville-Mezzosopran
    Tamas, ein arabischer Diener Gemmas-Tenor
    Guido, der Vertraute des Grafen-Bass
    Rolando, ein Knappe des Grafen-Bass
    Soldaten, Wachen, Diener


    Ort der Handlung: Im Schloss Vergy in Frankreich
    Zeit der Handlung: zur Zeit Karls VII.


    1.Akt
    Ein gotischer Saal im Schloss


    Wir befinden uns auf Schloss Vergy im schönen Frankreich. Wir schreiben das Jahr 1328 und dieses mal wird nicht, wie so oft gefeiert. Nein, diesesmal erblicken wir Guido, den Vertrauten des Grafen von Vergy, dem Schlossherren, der mit einigen Soldaten auf einen Boten, der eine immens wichtige Nachricht für den Grafen bringen soll.
    Rolando, der normalerweise nur Knappe des Pagen ist, hatte die ehrenvolle Aufgabe die Botschaft vom Grafen auf sein Schloss zu bringen. Der Graf weilt derzeit nicht auf seinem Schloss.
    Guido öffnet den Brief und liest, dass der Graf die Annulierung seiner kinderlosen und unbefriedigenden Ehe mit Gemma erreicht hat. In dem Brief bittet er Guido selbiges seiner Noch-Ehefrau mitzuteilen. Weiters hat sie das Schloss ehebaldigst zu verlassen, da er mit seiner neuen Braut bald zu kommen gedenke.
    Ebenfalls bitte er die gesamte Dienerschaft für ihre neue Herrin zu beten.


    Guido trommelt die Dienerschaft zusammen und man versammelt sich zum Gebet.
    Doch der Diener der Gemma, Tamas, weigert sich mitzubeten. Kein Wunder, er ist ja Moslem. Rolando aber will ihn zwingen mitzubeten, da seine Religion ja nichts zähle. Es kommt zum Streit!


    Als der Streit eskaliert, geht Gemma, die von der Schreierei aufgeweckt wurde, dazwischen. Sie befragt die Anwesenden, warum hier gebetet werde. Guido erklärt ihr, dass der Graf ihre Ehe annulliert habe und dass man für die neue Schlossherrin betet. Gemma ist fassungslos und will wissen, was nun mit ihr geschehen soll. Guido liest den Befehl des Grafen vor, und der besagt, dass sie sich in ein Kloster begeben soll. Sie weigert sich zu gehen, da sie den Grafen selbst diesen Befehl aussprechen hören will.


    Der Streit zwischen Rolando und Tamas aber war in der Zwischenzeit weiter eskaliert, was noch von Bedeutung sein wird.


    Der Graf kündigt sich an und man bereitet die Tafel vor. Als die Tafel fertig vorbereitet ist und sich der Saal leert um den Grafen zu begrüßen, kommt Tamas herein. Er ist blutbefleckt und legt einen blutverschmierten Dolch nieder.
    Was war geschehen?
    Er hatte Rolando im Duell erstochen.


    Nun tritt der Herzog, ohne seine neue Frau, ein. Er erblickt den blutigen Dolch und vermutet Gemma tot. Ihn überkommt Reue, da er anscheinend doch noch etwas für sie empfindet. Doch ein Diener tritt ein und teilt mit, dass Rolandos Leiche im Park gefunden wurde. Also weiß man wem das Blut am Dolche gehört. Aber warum kam es dorthin? Das ist die Frage, die sich der Graf stellt. Er kündigt an, den Mörder vor Gericht stellen zu lassen.


    Szenenwechsel
    Der Thron- und Gerichtssaal des Schlosses


    Tamas selbst bekennt sich schuldig und erläutert auch das Motiv seiner Tat: Er hasst alle Christen, und besonders Rolando, da dieser ihn als Sklave aus Arabien mitgebracht hatte und ihn aller seiner Freiheiten beraubt und aus seiner Heimat verschleppt hat.
    Dem Grafen leuchtet das ein, und er überlegt sogar ihn zu begnadigen. Doch Guido will das nicht zulassen und flüstert dem Grafen, dass es Indizien gäbe, die auch einen Mord am Grafen vermuten lassen. Tamas selbst soll ihn planen.


    Da ist es mit der Güte vorbei und der Graf befiehlt Tamas sofort aufzuhängen.
    Gemma, die von der Ankunft des Herzogs erfahren hat, tritt ein und fordert Gnade für ihren Diener.
    Weiters fleht sie den Grafen an, sie nicht zu verstoßen, da sie ihn sehr liebe. Der wankelmütige Graf lässt sich beinahe umstimmen, doch es ertönt eine Fanfare, die die Ankunft der neuen Gräfin ankündigt.
    Die Dienerschaft jubelt ihrer neuen Herrin zu, nur Gemma und Tamas schwören dem Grafen Rache!



    2.Akt
    Saal wie im ersten Akt. Einige Wochen später.


    Der Graf und seine neue Frau Ida speisen. Während des Essens stört Guido, da er ein wichtiges Kleinod für den Grafen habe. Er bringt ihm Gemmas Ehering, den sie ihm aus dem Kloster schicken lässt. Dem wankelmütigen Zweifler mit dem Grafentitel kommen erneut Zweifel, ob die "Abschiebung" Gemmas richtig war. Doch Ida stimmt den Grafen schnell um, da sie erzählt, wie es sein wird, wenn sie Kinder haben werden.



    Szenenwechsel
    Idas Gemächer


    Ida kleidet sich gerade an, schließlich wird gleich geheiratet, natürlich mit Hilfe der Dienerschaft. Eine der Dienerinnen kommt ihr aber verdächtig vor. Es ist Gemma, die sich heimlich aus dem Kloster geschlichen hat. Als alle anderen Diener weg sind, beschimpft sie Ida. Diese will sich wehren und wird dann sogar von Gemma mit einem Messer bedroht.


    Der Graf kommt herein und staunt nicht schlecht, als er seine Ex-Frau (oder so) erblickt. Er aber gesteht Ida erneut seine Liebe.
    Gemma, die scheinbar wahnsinnig geworden ist, attackiert Ida mit dem Messer. Doch bevor sie ihr ernsthaft wehtun kann, stürzt Tamas herein und zerrt sie hinaus.



    Szenenwechsel
    Der selbe Saal wie vorher. Es ist Nacht!


    Die Hochzeitsgesellschaft trudelt langsam aber sicher ein und man ist in Feierlaune. Gemma, die von Tamas begleitet wird, wird bei diesem Anblick nun endgültig wahnsinnig. Er gesteht ihr seine schon seit langem entflammte Liebe, in der Hoffnung sie wieder zur Besinnung zu bringen. Er schlägt ihr weiters vor mit ihr zu fliehen, doch sie bittet ihn sie zu töten, da ihr Leben keinen Sinn mehr mache.
    Tamas weigert sich natürlich und beharrt auf dem Fluchtplan.
    Doch Gemma weist ihn schroff zurück. Er läuft wütend davon.


    Gemma verflucht das Hochzeitspaar, beginnt aber für ihren Ex-Mann zu beten, da sie ihn immer noch liebt.
    Guido, der Ida zum Altar führt ist entsetzt und verwundert, Gemma zu sehen. Aber er bittet sie zu bleiben.


    Da ertönen Schreie. Einige Dienerinnen berichten, den Grafen tot auf dem Gang gefunden zu haben. Guido macht sich auf die Suche nach dem Mörder, während Ida ohmächtig zusammenbricht.


    Gemma, nun komplett wahnsinnig geworden, wird von Tamas aufgehalten, sie wollte aus dem Fenster springen, der ihr erklärt nur aus Liebe zu ihr den Grafen erstochen zu haben.
    Gemma erklärt nur, immer nur den Grafen geliebt zu haben. Tamas erkennt nun, keine Chance mehr bei Gemma zu haben und ersticht sich selbst. Gemma bricht ebenfalls zusammen und stirbt.


    Die Hochzeitsgesellschaft, die eigentlich feiern wollte, beginnt zu beten.
    Mit diesem Gebet fällt der Vorhang!

  • Szenenfolge



    Personen:
    Der Graf von Vergy-Bariton
    Gemma, seine Frau-Sopran
    Ida di Greville-Mezzosopran
    Tamas, ein arabischer Diener Gemmas-Tenor
    Guido, der Vertraute des Grafen-Bass
    Rolando, ein Knappe des Grafen-Bass
    Soldaten, Wachen, Diener



    1.Akt, 1.-7.Szene:
    Ein gotischer Saal im Schloss


    1.Szene: Wachen, Guido
    2.Szene: Rolando, Guido, Wachen, Tamas
    3.Szene: Gemma, Rolando, Tamas, Guido, Wachen
    4.Szene: Tamas
    5.Szene: "Coro d´Arcieri"
    6.Szene: Graf, Chor
    7.Szene: Guido, Graf, Chor


    1.Akt, 8.-10.Szene:
    Der Thron- und Gerichtssaal des Schlosses


    8.Szene: Diener, Tamas
    9.Szene: Tamas, Graf, Diener
    10.Szene: Gemma, Graf, Tamas, Diener, Guido



    2.Akt, 1.-3.Szene:
    Ein gotischer Saal im Schloss


    1.Szene: Ida, Damen, Diener
    2.Szene: Graf, Ida, Diener
    3.Szene: Guido, Graf, Ida


    2.Akt, 4.-7.Szene:
    Idas Gemächer


    4.Szene: Dienerinnen, Ida
    5.Szene: Gemma, Ida, Dienerinnen
    6.Szene: Graf, Ida, Gemma
    7.Szene: Gemma, Tamas, Ida, Graf


    2.Akt, 8.-13.Szene:
    Ein gotischer Saal im Schloss


    8.Szene: Diener & Dienerinnen, Hochzeitsgesellschaft
    9.Szene: Gemma
    10.Szene: Tamas, Gemma
    11.Szene: Gemma [große Wahnsinnszene]
    12.Szene: Guido, Ida, Gemma
    13.Szene: Tamas, Gemma, [Ida], Hochzeitsgesellschaft