KNUSSEN, Oliver: WHERE THE WILD THINGS ARE

  • Oliver Knussen (*1952)


    Where The Wild Things Are


    Märchenoper in einem Akt (9 Szenen) op. 20 (1979 - 1983)


    Deutscher Titel: Wo die wilden Kerle wohnen


    Libretto: Maurice Sendak & Oliver Knussen


    Uraufführung: 28.11.1980, Brüssel (Teilaufführung)


    Uraufführung: 09.01.1984, London (Komplettaufführung)


    Ort und Zeit: Märchenzeit


    Personen:


    Max, ein kleiner Junge - Sopran
    Mama - Mezzosopran
    Tzippy, das wilde Weib - Mezzosopran
    Bartkerl - Tenor
    Ziegenkerl - Tenor
    Hornkerl - Bariton
    Hahnkerl - Bassbariton
    Bullenkerl - Bassbariton



    Handlung:


    Ouvertüre


    Erste Szene: Max


    Max, ein kleiner Junge in einem weißen Wolfskostüm, spielt im Flur vor seinem Zimmer. Er pirscht sich an seine Spielzeugsoldaten heran, baut sich aus einem Tuch ein Dschungelzelt, von dem aus er seinen Teddy überfällt, und hat alles in allem nur Unfug im Kopf.


    Zweite Szene: Mama


    Während er auf dem Boden liegt und Toter Mann spielt, schreckt ihn der Schatten von etwas, das seltsame Geräusche macht. Es ist seine Mutter mit ihren altersschwachen heulenden Staubsauger. Sie schimpft mit Max, doch er ist trotzig, und am Ende wird er ohne Abendessen ins Bett geschickt.


    Dritte Szene: Max' Zimmer


    Er zieht sich wütend in sein Zimmer zurück und beginnt, sich die wildesten Wälder voller Schlingpflanzen vorzustellen. Unterdessen verwandelt sich sein Zimmer in einen üppigen Urwald. max tanzt durch den Wald, bis er plötzlich am Wasser steht. Darauf erscheint ein kleines Segelboot, in das er hineinklettert.


    Erstes Zwischenspiel auf See (Orchester)


    Max ist ganz allein auf dem Meer und segelt "durch Tag und Nacht, wohl viele Wochen lang und länger als ein Jahr", bis sich in der Morgendämmerung ein riesiges Seeungeheuer vor ihm aufbäumt und auf seinen Befehl hin wieder im Wasser versinkt. Eine Insel taucht auf.


    Vierte Szene: Die wilden Kerle


    Auf der Insel sieht man Palmen, Vulkane und eine große Höhle. Als Max am Ufer anlegt, hört er in der Ferne grollende Geräusche. Die wilden Kerle stürmen aus der Höhle und beschimpfen Max lautstark. Auch wenn sie dabei komisch aussehen, könnte es jeden Moment gefährlich werden. Max hat schon bald genug. Er brüllt sie an und starrt ihnen in ihre gelben Augen, bis sie still sind. Max erkundet die Umgebung, doch sobald er sich umdreht, schleicht sich ein wilder Kerl an ihn heran, den er erst wieder mit seinem magischen Blick zähmen muss.


    Fünfte Szene: Krönung


    Max hebt seine Arme, und das Wasser verschwindet. Der Himmel wird dunkel, Blitze zucken und der Wald wird dichter. Ein kleiner wilder Kerl, der wie ein weißer Ziegenbock aussieht, flitzt auf die Bühne und hält verlocken, aber knapp außerhalb von Max' Reichweite, eine Krone in der Hand. In einer feierlichen Prozession machen die wilden Kerle Max zu ihrem König.


    Sechste Szene: Der wilde Krawall


    Max und die Monster toben umher. Sie stampfen mit den Füßen, lassen sich von den Bäumen herunterhängen und folgen mit ihrem wilden Tanz dem Mond, der über den Nachthimmel zieht. Auf dem Höhepunkt der Raserei verliert Tzippy, das wilde Weib, in dem ganzen Durcheinander buchstäblich ihren Kopf. Abrupt beendet Max den Tanz und schickt die wilden Kerle ohne Abendessen ins Bett. Die wilden Kerle benehmen sich gescholtene Kinder, doch schließlich müssen sie gähnen und schlafen ein.


    Siebente Szene: Max allein


    Er nimmt seinen Krone ab, sitzt für sich alleine und träumt von zu Hause, von seiner Mama und von seiner Lieblingssuppe.


    Achte Szene: Abschied


    Er steht auf, schleicht sich an den schlafenden Monstern vorbei und ruft sein Boot. Die wilden Kerle wachen einer nach dem anderen auf und nähern sich grollend und mit feindseligen Gesten dem Boot. Als Max in sein Boot kletter, tun sie ganz harmlos: "Geh bitte nicht! Wir fressen dich, wir lieben dich!" Aber Max ignoriert ihr Wut und legt ab. Die Insel verschwindet am Horizont.


    Zweites Zwischenspiel auf See (Orchester)


    Wieder ist Max ganz allein auf dem Meer und segelt tage- und nächtelang zurück. Langsam wächst der Wald wieder um ihn herum, und als er ganz von ihm umgeben ist, steigt Max aus dem Boot.


    Neunte Szene: Max' Zimmer


    Während der Wald verschwindet, wird nach und nach Max' Zimmer wieder sichtbar. Auf einem Tisch im Hintergrund steht ein Tablett. Max beguckt sich sein Abendessen an und probiert es ...


    Verachtet mir die Meister nicht