HENZE, Hans Werner: DAS ENDE EINER WELT

  • Hans Werner HENZE (*1926)


    DAS ENDE EINER WELT


    Eine Rundfunkoper mit Prolog und Epilog



    Libretto: Wolfgang Hildesheimer
    Entstehung: 1953, rev. 1993
    Ursendung: 04.12.1953, Hamburg (NWDR)
    Dirigent: Harry Hermann Spitz
    Uraufführung der Bühnenfassung: 30.11.1965, Frankfurt
    Dirigent: Wolfgang Rennert
    Uraufführung der rev. Fassung: 27.09.1996, Köln
    Dirigent: Markus Stenz
    Verlag: Edition Schott, Mainz
    Dauer: ca. 50 Minuten



    Ernst Schnabel gewidmet



    Personen:


    Signora Sgambati, Astrologin - Sopran
    Marchesa Montetristo - Alt
    Herr Fallersleben - Tenor
    Dombrowska, Doppelbegabung - Tenor
    Professor Kuntz-Sartori, Politiker - Bariton
    Golch, Kulturträger - Bass
    Maggiordomo - Bariton
    Der Erzähler - Sprechrolle


    Chor der Gäste - gemischter Chor



    Orchester:


    1 Blockflöte
    1 Flöte
    1 Okarina (Sopran u. Alt)
    1 Fagott


    4 Jazztrompeten
    4 Jazzposaunen


    Pauken
    1 Becken (hängend)
    1 Tamtam
    1 Kleine Trommel
    1 Große Trommel
    2 Tomtom
    Holzstäbe
    1 Marimba
    1 Xylophon
    1 Vibraphon
    1 Glockenspiel
    Röhrenglocken
    3 Clacson
    1 Nebelglocke
    1 Nebelhorn
    1 Morseapparat
    3 Tonbänder


    1 Harfe
    1 Klavier
    1 Harmonium
    1 Cembalo
    1 Akkordeon
    1 Mandoline
    1 Gitarre (mit Verstärker, auch E-Gitarre)
    1 E-Bass


    Streicher



    Handlung:


    Auf der Insel San Amerigo, während einer Soiree


    Die Marchesa lebt auf der künstlichen Insel San Amerigo, die sie sich in der Lagune von Venedig hat aufschütten lassen. Eingeladen auf die Soiree ist auch Herr Fallersleben; er ist zwar kein Kulturträger, doch er hat der Marchesa die Badewanne verkauft, in der einst Jean-Paul Marat ermordet wurde. Zur Krönung des Abends werden zwei wieder entdeckte Flötensonaten des Rameau-Zeitgenossen Gianbattista Bloch uraufgeführt. Tatsächlich jedoch hat dieser Bloch nie gelebt; die Sonaten sind eine Fälschung, wie fast alles an diesem Abend. Während des Konzerts entdeckt Fallersleben plötzlich Ratten und hört ein Donnergrollen: Die Fundamente der Insel lösen sich auf, sie ist dem Untergang geweiht. Fallersleben ist der Einzige, der dies zu bemerken scheint und auf der letzten verbliebenen Gondel die Flucht ergreift; die Anderen lauschen der Musik, bis ihnen das Wasser bis zum Halse reicht. Es ist das Ende einer Welt; Fallersleben jedoch tut es nur Leid um die kostbare Badewanne, die er zurücklassen musste.



    Davidoff

    Verachtet mir die Meister nicht