Aaron Copland
Appalachian Spring
Entstehung: 1943-1944, Bearbeitung 1945
Uraufführung: 30. Oktober in der Library of Congress, Washington, D.C.
Dauer: ca. 25 Minuten
Entstehung:
Der Untertitel "Ballet for Martha" verrät einiges: Aaron Copland komponierte Appalachian Spring für die Tänzerin und Choreographin Martha Coolidge Graham. Den Auftrag erteilte die Stiftung der Mäzenin Elisabeth Sprague Coolidge, die sich außerdem noch an Hindemith und Milhaud wandte. Copland schrieb sein Ballett - den Aufführungsbedingungen des UA-Ortes entsprechend - für ein dreizehnköpfiges Kammerensemble (Klavier, Klarinette, Fagott, Flöte, Streicher). Eine gekürzte Fassung für Symphonieorchester legte er 1945 nach und erhielt dafür den Pulitzer-Preis. Artur Rodzinski leitete deren Uraufführung. Einige wenige Tanzszenen entfielen bei dieser allgemein bekannten Version im Vergleich zur Originalpartitur. Die Erstfassung ist seit 1958 auch wieder freigegeben, hat sich aber kaum noch durchgesetzt.
Inhalt:
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts versammeln sich Siedler um ein junges Paar, das sich in Pennsylvania an den Füßen der Appalachen niedergelassen hat. Es ist Frühling. Ort ist ein kleines Farmhaus. Nacheinander erscheinen ein Erweckungsprediger mit kleinem Gefolge, das junge Paar, eine Pioniersfrau. Es beginnt ein gemeinsamer Tanz, gefolgt von einem ruhigen Gebet. Anschließend reihen sich Solotänze aneinander - zunächst der junge Farmer, später seine Frau hinzuziehend. Dann der Prediger, schließlich die Pionierin und noch einmal das junge Paar. Zur traditionellen Quäker-Melodie "The gift to be simple" erhält das Paar seinen Segen der Gemeinschaft. Nach und nach verlassen die Protagonisten die Bühne, das Paar bleibt allein zurück.
Als "Amerikanischen Barock" bezeichneten spitze Zungen das Werk Coplands, das überdeutlich die Einflüsse Nadia Boulangers hören lässt. Gleichwohl wurde es das populärste Stück des 1990 verstorbenen Komponisten.