Hans Werner Henze (*1926)
DER PRINZ VON HOMBURG
Oper in drei Akten (neun Bildern)
Libretto: Ingeborg Bachmann, nach dem Schauspiel von Heinrich von Kleist
Entstehung: 1958 - 1959, rev. 1991
Uraufführung: 22.05.1960, Hamburg
Dirigent: Leopold Ludwig
Uraufführung der rev. Fassung: 24.07.1992, München
Dirigent: Wolfgang Sawallisch
Verlag: Edition Schott, Mainz
Dauer: ca. 130 Minuten
Personen:
Prinzessin Natalie von Oranien - Sopran
Die Kurfürstin - Alt
Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg - Helden-Tenor
Graf Hohenzollern - lyrischer Tenor
Feldmarschall Dörfling - Bariton
Prinz Friedrich Artur von Homburg - hoher Bariton
Obrist Kottwitz - Bass
1. Hofdame - Sopran
2. Hofdame - Mezzosopran
3. Hofdame - Alt
1. Offizier - Tenor
2. Offizier - Bariton
3. Offizier - Bass
1. Heiduck - Tenor
2. Heiduck - Bariton
Chor der Offiziere (ad lib.)
Pagen, Bedienstete, Wachen, Läufer, Fahnenträger, Soldaten
Orchester, Fassung 1991:
2 Flöten (2. auch Altflöte u. Piccoloflöte, 1 Oboe, 1 Englischhorn, 1 Klarinetten, 1 Bassklarinette, 2 Fagotte (2. auch Kontrafagott)
2 Hörner, 2 Trompete, 2 Posaunen
Pauken, Schlagzeug: Triangel, 1 Almglocken, hängendes Becken, Beckenpaar, 3 Tam-tams, 3 Tom-toms, Schellentrommel, Militärtrommel, 2 Rührtrommeln, große Trommel, Rute, Glockenspiel, Röhrenglocken
1 Harfen, 1 Klavier
Streicher
Bühnenmusik:
1 Flöte, 1 Oboe, 1 Klarinette, 1 Fagott
1 Horn, 2 Trompeten
Schlagzeug: kleine Trommel, Rührtrommel (ad lib.)
1 Violine, 1 Viola, 1 Violoncello
Handlung:
Erster Akt
Traumwandelnd windet sich Prinz Friedrich von Homburg im Garten in der Nacht vor der Schlacht von Fehrbellin einen Lorbeerkranz: er träumt von Sieg und persönlichem Ruhm.
Der Kurfürst erscheint in Begleitung seiner Hofgesellschaft; er entwindet dem Prinzen den Lorbeerkranz. Seine Nichte Natalie wird dem Prinzen als Braut versprochen; er streift ihr, ganz in seine Traumwelt versunken, einen Handschuh ab. Erst bei der Besprechung der Schlacht bemerkt er, dass er ihren Handschuh in seinen Händen hält; er ist vollkommen verwirrt.
Im Kampfgeschehen kommt er einem Befehl des Kurfürsten zuvor. Als man (irrtümlich) dessen Tod meldet, trifft Prinz Friedrich auf die geliebte Natalie, die sich ihm in Gegenliebe hingibt.
Der Kurfürst lebt. Da Prinz Friedrich entgegen den ausdrücklichen Weisungen des Regenten gehandelt hat, wird er, obwohl sein Unternehmen siegreich war, wegen Befehlsverweigerung zum Tode verurteilt.
Zweiter Akt
Entsetzt vom Anblick des eigenen Grabes, das den Prinzen in seinen Alpträumen quält, bitte er Natalie darum, beim Kurfürsten um Gnade für ihn zu flehen. Der Herrscher verspricht Verschonung - unter der Bedingung, dass Prinz Friedrich das getroffene Urteil für ungerecht hält. Doch das vermag dieser nicht; er erkennt den Richterspruch an.
Dritter Akt
Seinen nun gefassten Entschluss, dem Tod entgegen zu treten, verkündet der Prinz den Offizieren des Regiments, die darauf ebenfalls den Kurfürsten um Gnade für den Kameraden bitten. Als er - scheinbar - zur Richtstätte geführt wird, wird plötzlich die einstige Traumvision Wirklichkeit: weil er sich schuldig bekannt und das urteil akzeptiert hat, wird er begnadigt. Prinz Friedrich erhält den Lorbeerkranz und die Prinzessin Natalie zur Braut.
Davidoff