Beiträge von Boismortier

    Ich war gestern in der Wiederaufnahme der Oper „Greek“ von Turnage an der Staatsoper Hannover. Da hat Newby ja die Hauptrolle.


    Das ist eine ziemlich One-Man-Show für ihn. Aus dem Trailer nicht ganz ersichtlich: es wird auch richtig gesungen (wenn auch dissonant) und es ist beileibe nicht nur Krawall.
    Ich war sehr beeindruckt von seiner Leistung. Kann ich nur empfehlen.


    Viele Grüße,

    Boismortier

    Lieber moderato,


    ich bewundere Deine unermüdliche Arbeit hier alles zusammen zu tragen was es an Zeitgenössischen Werken für Soloflöte so gibt ! Danke dafür.

    Die Aufnahme von Schmeisser ist aber kein echter Interpret, sondern künstlich erzeugter Flötenklang. Aus deinem „tönt wie Querflöte“ höre ich schon die Warnung. Meiner Meinung nach sollte dann so ein Video in Deiner vorzüglichen Sammlung keinen Platz finden.


    Viele Grüße,

    Boismortier

    Ich habe mir diese neue Aufnahme grade angehört. Ich mag solche Aufnahmen auf Originalinstrumenten ja sehr gerne und auch diese finde ich sehr gut. Kraftlos finde ich sie ganz und garnicht, grade die Passagen auf den alten Hörnern klingen doch viel schmetternder. Und transparent finde ich diese Aufnahme auch, hörte ich im Orchester doch einige neue Sachen heraus.

    Einzig mit Ännchen kann ich mich nicht anfreunden. Im Booklet wird vermerkt, dass man mit Absicht eine fülligere Stimme genommen hat um das „Autoritätsverhältnis aufzulösen, dass das Libretto zwischen den beiden Frauen suggeriert.“ Warum bemüht man sich um historische alte Instrumente, um dann bei den Sängerinnen an der Historie vorbei zu besetzen ? Die Figur heißt doch Ännchen und nicht Anne. Sie soll eine junge Verwandte sein, bei Chiara Skerath denke ich eher an älterer Tante, tut mir leid….

    Ansonsten finde ich die Sänger aber gut besetzt.

    zu Julien Hubbard #2379


    ich finde die eingestellten Videos mit Klavier schonmal sehr beeindruckend. Toller Klang, sehr kräftig ohne zu forcieren auch bei den Spitzentönen, schönes Legato.

    Also mir gefällts ausgesprochen gut und macht neugierig auf mehr.

    Jetzt habe ich mir heute endlich auch mal die ganze CD auf Idagio angehört. Es ist ein gemischter Eindruck: Klang in der Mittellage und Höhe begeistern mich immer wieder, ich mag einfach ihr Timbre sehr. Verwundert war ich allerdings bei „Abscheulicher“ über ihre tiefen Töne, die kamen kaum über das Orchester. Das hätte ich nicht erwartet, da ich in anderen Aufnahmen anderer Arien, die auf Youtube zu finden sind, immer den Eindruck einer kräftigen Tiefe hatte.
    So ganz zufrieden bin ich mit ihrer Aussprache bei den deutschen Liedern/Arien nicht, da wird mir zu oft ein Wortabschlusskonsonant ^^ zu stark akzentuiert, ihr „U“ und ihr „I“ klingt nicht richtig. Das nervt ein wenig und stört den Gesamteindruck. Immerhin ist das etwas, was man noch lernen kann, sie ist ja noch nicht relativ jung, besonders für ihr Stimmfach.

    Und sie hat mittlerweile von der Gewohnheit Töne erst nachträglich zu vibrieren Abstand genommen, das ist natürlich erfreulich.
    Trotz dieser meiner „Meckerei“ finde ich die CD gelungen und auf gar keinen Fall peinlich.

    Ich werde mir sie bestimmt noch gelegentlich anhören.


    Viele Grüße

    Boismortier

    zu Krimmel, Konstantin - Bariton (Deutschland), #982f, 988f, 1032, 1240, 1334, 1336ff, 1342ff, 1349, 1787f


    auf seinem Instagram Account hat er nun bekannt gegeben, dass er ab Herbst 2021 Mitglied im Ensemble der Bayerischen Staatsoper München wird.

    Ich habe mir nun drei Lieder dieser Seite angehört: Mahler, Adelaide und den Wanderer.
    Die Begeisterung für seine Stimme kann ich zwar nachvollziehen, teile sie aber nicht uneingeschränkt für seine Interpretation. Das ist mir oft zu viel: zuviel Dramatik, zuviel Rrr, zuviel Pianogesäusel in der hohen Lage und vor allem zuviel dramatische Atmung. Die dann mehrmals so gar nicht zu der nachfolgenden Phrase passt. Seltsam anzuhören finde ich in der Adelaide auch Akzent und Laustärke auf den Worten „flüstern“ und „säuseln“. In der Partitur steht da pp im Klavier, bei den Sängern piano.
    Und dann gelingen ihm wieder so wunderschöne Klänge im gleichen Lied: wenn er singt dass die Nachtigallen flöten könnte man meinen seine Stimme flötet auch.
    In Hannover werde ich ihn mir bestimmt bald in real anhören.

    Lieber Caruso,

    Das Lied „Verklärung“ ist auch auf youtube eingestellt, dann kannst Du Dir selber eine Bild machen. Mich hat es sehr berührt. Durch Deine Nachfrage angeregt habe ich mir grade eben auch noch andere Interpreten angehört: Dietrich Fischer-Dieskau, Benjamin Appl, Elly Ameling, Ian Partridge und Christian Gerhaher. Am besten gefiel mir Christian Gerhaher.


    Ich bin der Meinung, dass das Alter nur eine untergeordnete Rolle dabei spielt, bei der Frage, ob man in der Lage ist ein Musikstück angemessen zu interpretieren. Als Musiker muss man durchaus nicht alle Emotionen, die der Komponist ausdrücken wollte schon selber empfunden haben. Es langt, wenn beim Zuhörer der Eindruck entsteht.


    Viele Grüße,

    Boismortier

    zu Katharina Konradi #1432ff


    ich habe mir die neue CD „Liebende“ mit Katharina Konradi, Sopran und Daniel Heide, Klavier grade eben angehört. Es sind Lieder von Strauss, Mozart und Schubert. Ich finde die Zusammenstellung der CD sehr gelungen. Sängerin und Pianist harmonieren gut miteinander und Katharina Konradi singt einfach toll. Da ist nix gedrückt oder forciert, ihr Vibrato ist unaufdringlich und grade passend, ihr legato ganz geschmeidig und in der Höhe hat sie einen Schmelz, da kann ich mich garnicht satt hören dran.

    Besonders gelungen fand ich von Schubert Verklärung D 59.


    Viele Grüße

    Boismortier

    zu Vannina Santoni #2113


    ihre Stimme gefällt mir sehr gut. Der Klang ist genau nach meinem Geschmack: sehr warm und voll und dennoch leicht. Am besten gefiel sie mir im Mahler, da war ich überrascht über den Applaus, da ich erst annahm es handele sich um eine Studioaufnahme. Warum ich das erwähne ? Bei der Traviata, so gut ich auch den Gesamteindruck der Arie fand, hat sie in der ersten Strophe für das Piano doch ein bisschen was riskiert und den Phrasenenden fehlte die Luft. Aber war ja live. Ich will ja garnicht meckern , ich find sie ja toll und hoffe, sie auch mal live zu sehen.

    Viele Grüße,

    Boismortier

    Lieber Dr.Pingel,


    wenn ich Dich richtig interpretiere zielt Deine Frage eher in die allgemeine Richtung: „ Kann man sich mit dramatischem Gesang (Wagner) die Stimme kaputtmachen (Vibrato wird immer ausufernder) ?

    Darauf lautet die Antwort: Ja, auf Dauer, wenn man die falsche Technik verwendet.
    Richtigen dramatischen Stimmen sollte das nicht schaden, bei korrekter Technik.

    Frau Damrau singt meines Wissens allerdings keine Partien, die für sie ungeeignet wären, aber da bin ich nicht genügend informiert und man kann mich gerne korrigieren.

    Ich habe aber auch gehört, dass die Kontrolle über das Vibrato mit zunehmendem Alter nachlässt, als natürlicher Verlauf der Stimmalterung.


    Viele Grüße

    Boismortier

    (die findet, dass man in einem Forum ruhig alle möglichen Fragen stellen darf und nicht dafür ausgelacht werden sollte)

    zu Lise Davidsen #335 (und viele folgende)


    auf ihrer Instagram-Seite berichtet sie, dass sie als Einspringerin die Sieglinde in Paris singen wird. Die Oper wird am Dienstag den 24.11. live aufgenommen und dann zu einem späteren Zeitpunkt im Radio France gesendet. Leider konnte ich den genauen Sendetermin noch nicht herausfinden.

    Auf Instagram hat sie auch einen sehr kurzen aber schönen Probenschnipsel gepostet.


    Viele Grüße

    Boismortier

    Ganz kostenlos wohl nicht, aber viele Theater bieten Studentencard oder Semestertickets an, wo man dann für eine gewisse Summe in einer bestimmten Zeit (von 3 über 6 bis zu 12 Monaten) so viele Vorstellungen (ausgenommen Gastspiele) sehen kann, wie man will, wenn nicht gerade ausverkauft ist. Ich vermute also ganz stark, dass sie sich eine solche "Flatrate" zugelegt hat.

    Ich habe neulich nochmal nachgefragt: sie kam als Studentin wirklich komplett kostenlos in die Oper, ohne Flatrate.

    Lieber caruso41,


    ich hatte mich gestern auch bemüht in die Partitur zu schauen. Auf imslp gibt es sie ja mehrfach, aber irgendwie hat es nicht geklappt und nicht richtig geladen. Dass diese Stelle pp verlangt wusste ich nicht, das ändert für mich etwas und ich betrachte es anders.

    Dennoch finde ich es von Avetisyan (und von Kaufmann) nicht so richtig gut gelungen, da eine deutlich hörbare Klangveränderung da ist. Das ist bei der von Dir eingestellten Version mit Leopold Simoneau nicht der Fall, das gefällt mir außerordentlich gut.


    Viele Grüße

    Boismortier