Beiträge von Siegfried

    Lieber Helmut,


    ich möchte dir für deine trotz schwieriger Umstände geleistete großartige Arbeit ganz herzlich danken! Deine Beiträge sind eine große Bereicherung für mich und für jeden Liederfreund hier im Tamino Forum. Und dass du meinen Wunsch erfüllt hast, den Felsenhirten zu besprechen, erfüllt mich mit besonderer Freude! :jubel:

    Gönne dir nun eine Auszeit, damit sich dein Akku wieder aufladen kann.

    Und das wichtigste: Bleibe gesund!

    Lieber Helmut, liebe Freunde des Kunstlieds,


    im Buch "Texte deutscher Lieder", von Dietrich Fischer-Dieskau im dtv herausgegeben, fand ich den siebenten Liedvers und ich möchte euch diesen nicht vorenthalten. Erfreulicherweise haben sich außer DFD auch andere Sänger und Sängerinnen entschlossen, diesen Vers zu singen. Helmut möge mir die Ergänzung nachsehen.

    Einen Mod möchte ich bitten, diesen Nachtrag an die vorige Liedbesprechung anzuhängen, da der fleißige Helmut bereits eine neue Besprechung begonnen hat. Danke. :hello:

    Würden sich die vernünftigen Inszenierungen und diese Verunstaltungen der Werke einigermaßen die Waage halten und wären die entstellten Werke für jedermann eindeutig erkennbar, dass es sich nicht um das vom Komponisten erdachte Werk handelt, gekennzeichnet, wäre diese Diskussion überflüssig.

    Also, wenn ich richtig hingehört habe, waren sowohl Text als auch Musik ganz eindeutig von Richard Wagner. Er hat also dieses Werk erdacht.


    Über die Inszenierung kann man geteilter Meinung sein. Ich habe auch schon bessere gesehen, zuletzt im Vorjahr der leider endgültigen Schließung des Richard-Wagner-Festivals in Wels/Österreich.


    Was der eigentliche Grund meines Beitrags ist: ich sorge mich um den Gesundheitszustand von René Pape. Er zitterte sich buchstäblich durch seine König Heinrich-Partie. Seine Hände machten ständig unkontrollierte Bewegungen, was Anzeichen einer Parkinson-Erkrankung befürchten lässt.


    Dass es sich hierbei um einen Regie-Gag handelte, glaube ich nicht. Und wenn, dann wäre es ein schlechter, ein sehr schlechter.


    Weiß jemand hierüber etwas mehr?

    Lieber Alfred,

    herzlichen Dank für deine guten Wünsche zum neuen Jahr! Auch ich wünsche dir und dem Tamino-Forum alles Gute für 2021, nie versiegende Freude an der Musik und eine stabile Gesundheit. :hello:

    So schwer und schmerzlich ich den Verzicht auf Live-Erlebnisse in Oper und Konzertsaal finde, bin ich doch von der Notwendigkeit der Einschränkungen überzeugt. Schon der Weg zum Ort des Geschehens stellt eine Gefährdung dar, die öffentlichen Verkehrsmittel können den besten Hygienekonzepten der Kulturtempel nichts entgegensetzen.

    Der WSO danke ich für die frei zugänglichen Live-streams. Heute Abend kommt Eugen Onegin. Beginn 19 Uhr.

    Danke für den Hinweis auf Jonathan Tetelman, dessen Wirken (und Wirkung) ich auch schon eine Weile verfolge. Der La Bohème-Ausschnitt mit Kristine Opolais stammt aus einem Konzert in Moskau im Frühjahr kurz vor Corona-Ausbruch. Da konnte er vor allem bei der Damenwelt mächtig punkten.

    Zuletzt trat er konzertant als Cavaradossi in der Semperoper auf, wo er auch vor wenigen Tagen seinen 32. Geburtstag feierte.

    Ich gratulierte ihm auf seinem Instagram Channel und wünschte ihm eine lange Haltbarkeit seiner Stimmbänder, denn ich habe auch den Eindruck, dass er zu unbekümmert mit seinem edlen Material umgeht.

    Bin wirklich gespannt, ob er seine Kerze weiterhin an beiden Seiten brennen lässt oder ob er seine Kräfte klug einteilen kann.

    Lieber Carlo, kennst Diu die Gründe?

    Verspätete Antwort: Es waren gesundheitliche Gründe, die ihn damals zur Absage veranlasst haben.

    Vor wenigen Wochen trafen wir uns zu einem angeregten und bereichernden Gespräch in der Schweiz. Das wäre heute schon nicht mehr möglich. Und weitere Einschränkungen werden folgen.

    Sein Stuttgarter Lohengrin war auch alles andere als berauschend. Ich möchte hier aber kein Behle bashing aufziehen. Jeder möge sich seine eigene Meinung bilden.

    Laut einem Interview gehöre ich ohnehin nicht mehr zu seiner geschätzten Zielgruppe.

    Lieber Chrissy, ich habe erst jetzt bemerkt, dass du den Connie Francis-Anstoß gegeben hast, somit möchte ich auch dich damit angesprochen haben. Ihre Stimme erzeugt heute noch wohlige Schauer in mir.Schon verrückt,was?

    Lieber LaRoche, eifersüchtig hättest du wirklich nicht auf mich sein müssen, denn Schallplattenkäufe kamen in meinem Budget damals auch nicht vor. Ich bekam von zuhause kein Taschengeld, so ging ich in den Schulferien regelmäßig malochen, damit ich mir mit 17 (hat man noch Träume) mein erstes Fahrrad kaufen konnte. Da fuhren meine Kumpels bereits stolz auf ihrem Kreidler Florett durch die Gegend. Nur eine Randnotiz...

    Lieber LaRoche,

    mit Connie Francis hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Als Teenager berauschte ich mich an der erotisierenden Stimme dieser schönen Frau. Wenn sie „Schöner fremder Mann“ sang, verstieg ich mich sogar zu der Annahme, sie sänge nur für mich und niemand anderem. Ja, das waren noch Zeiten...:love:

    Lieber Operus,

    wir sind gerade vom Hauptthema etwas abgewichen, daher erlaube mir bitte die Frage: Woran machst du es fest, dass Daniel Behle immer besser wird?

    Ich habe unlängst das genaue Gegenteil erlebt, als ich die Übertragung von Mozarts Entführung aus der WSO hörte.
    Meine Eindrücke habe ich im dortigen Thread beschrieben.

    Mea culpa, lieber Caruso! Gerne widme ich mich deinem Neue Stimmen-Thread wieder intensiver, doch derzeit habe ich noch alle Hände voll zu tun, wie das im Unruhestand so Manchem hier ergeht. Ich habe mir deine Worte zu Herzen genommen und gelobe Besserung!! :hello:

    Lieber Rodolfo, ich habe auch schon großartige Entführungen gehört mit Rüdiger Wohlers als Belmonte, Elena Mosuç als Konstanze, Gerhard Unger als Pedrillo und Bässen wie Fritz Linke und Roland Bracht als Osmin. Daran zu denken geht mir das Herz auf.

    Im Online Merker las ich den Verriss von Regula Mühlemann, das ist absoluter Quatsch! Die junge Schweizer Sängerin bot eine gute Leistung und wurde von der WSO nicht umsonst auch für die Adele und Pamina für diese Saison verpflichtet.
    Oropesa ist auf dem Weg eine Weltkarriere zu machen. Ihre Manon an der MET war außergewöhnlich gut, und obwohl die Netrebko die Messlatte sehr hoch gehängt hatte, hält sie den Vergleich in der Rolle stand.

    Liebe Opernfreunde,


    am 12. Oktober konnte ich den Premieren-Livestream aus der Wiener Staatsoper mitverfolgen, der mir mittels dortiger Registrierung zur Verfügung gestellt wurde. Für die kostenlose Übertragung sei dem Musentempel herzlich gedankt.


    Diese von der WSO übernommene Neuenfels-Produktion mit der doppelten Besetzung der 5 Solisten als Sänger und Schauspieler lief vor 22 Jahren bereits an der Stuttgarter Staatsoper, also die gleichen Kostüme, das gleiche Bühnenbild, die gleichen eingeschobenen Witze. Bemerkenswert: Die Darstellerin der Schauspiel-Konstanze hat sich ins neue Jahrtausend herübergerettet: Emanuela von Frankenberg, eine überaus aparte Erscheinung.


    Ob diese Doppelung Sänger/Schauspieler Sinn macht oder nicht, darüber streiten sich die Geister. Denn die Sänger beschränken sich ja nicht wie zunächst vermutet aufs Singen und die Schauspieler aufs Rezitieren der Zwischentexte. Nein, die "Zwillinge" üben sich ständig in vom Regisseur hinzugefügten Dialogen, bedanken sich gegenseitig beieinander, fordern sich zur Fortsetzung der Handlung auf wie "Singe, Konstanze, singe!" Und die Belmontes geben dem Dirigenten Signal, wann die Musik weiter zu spielen habe "Herr Kapellmeister, ich bitte!"


    Ich kannte die Faxen ja schon von Stuttgart her und finde es etwas schade, dass kein frischer Wind diese in die Jahre gekommene Inszenierung aufgehübscht hat.


    Zu den Sängern:

    Unbestrittener Star des Abends war die Amerikanerin Lisette Oropesa als Konstanze. Sie gestaltete ihren schwierigen Part mit Bravour und bekam zu Recht auch den meisten Applaus. Ihre Koloraturen und ihre Atemtechnik kann ich nur als sensationell bezeichnen.

    Ganz im Gegensatz dazu agierte Daniel Behle als Belmonte. Mit kurzatmiger, dünner Stimme absolvierte er seine Nummern. Für mich die Enttäuschung des Abends.

    Blonde wurde von Regula Mühlemann gesungen. Diese Rolle passt zu ihrer hellen, silbrigen Stimme und auch darstellerisch setzte sie ihre kecken Akzente. Warum sie bei ihrer Arie "Welche Wonne, welche Lust" allerdings als Vogelweib verkleidet wurde, die zuvor ein Ei legte und dann hüpfte ein halbes Dutzend Küken im Takt ihres Gesanges über die Bühne - wobei der Pedrillo als stolzer Gockel verkleidet den Ententanz vollführte - das hat sich mir nicht erschlossen. Für einen Moment glaubte ich mich in die Szene Papageno-Papagena-Papageno-Papagena verirrt zu haben.

    Zum Sänger-Pedrillo Michael Laurenz kann ich sagen, dass er ordentlich gesungen hat, ansonsten aber hat ihm sein Schauspieler-Double Ludwig Blochberger die Schau gestohlen. Er war der quirligere, lebhaftere von Beiden. Als im 3. Akt vor der Flucht die Frage nach der Leiter aufkam, die gefehlt hat, kam von ihm die glorreiche Idee, dann eben ohne Leiter weiter zu spielen.


    Zu schlechter Letzt der Osmin: Eigentlich eine dankbare Rolle für einen Sänger, der singen kann. Genauer: für einen Bassisten, der tief singen kann. Goran Juric hatte nichts von alldem anzubieten. Er konnte in keinem seiner Auftritte der Rolle auch nur annähernd gerecht werden. Die zweite Enttäuschung des Abends.


    Zu den Sprechrollen:

    Christian Nickel als Bassa Selim gelang sowohl Feinfühligkeit als auch Brutalität in seine Rolle einzubringen. Manchmal etwas zu laut, aber i8nsgesamt ein Guter. Als Gag trug er nach dem Vaudeville am Schluss ein Mörike-Gedicht auf, als Entschädigung für seine Mitdarsteller, weil er keinen einzigen Ton singen durfte.

    Emanuela von Frankenberg als Konstanze war immer noch ganz Grande Dame, Stella Roberts als Blonde-Zwilling ebenso keck wie Mühlemann. Pedrillo-Schauspieler Michael Laurenz wurde zuvor schon lobend erwähnt, wogegen Belmonte-Double Christian Natter ebenso blass und blutleer wirkte wie sein musikalisches alter ego. Bleibt noch Andreas Grötzinger, der "nur sprechende" Osmin. Er brachte durch Mimik und Gestik ein wenig vom Humor auf die Bühne, der dieser Rolle zugrunde gelegt ist.

    Musikalische Leitung der Wiener Philharmoniker oblag Antonello Manacorda. Er hatte keine Schwierigkeit, seinen Musikern den Atem Mozarts einzuhauchen, was sich im hohen Niveau des Orchesterparts wiederspiegelte.


    Applaus für Sänger, Darsteller und Orchester, laute Buhrufe für Neuenfels, der sich als Letzter auf die Bühne getraut hatte.


    Die Vorstellung läuft noch 3 mal im Oktober und 3 mal im Juni nächsten Jahres.



    Besetzung 12.10.2020

    Musikalische Leitung Antonello Manacorda

    Inszenierung Hans Neuenfels

    Bühne Christian Schmidt

    Kostüme Bettina Merz

    Licht Stefan Bolliger

    Dramaturgie und Regiemitarbeit Henry Arnold

    Regieassistenz Sophie Louise Busch

    Assistenz Bühne Sascha Roeder


    Bassa Selim Christian Nickel

    Konstanze Lisette Oropesa

    Konstanze - Schauspielerin Emanuela von Frankenberg

    Blonde Regula Mühlemann

    Blonde - Schauspielerin Stella Roberts

    Osmin Goran Jurić

    Osmin - Schauspieler Andreas Grötzinger

    Belmonte Daniel Behle

    Belmonte - Schauspieler Christian Natter

    Pedrillo Michael Laurenz

    Pedrillo - Schauspieler Ludwig Blochberger

    Lieber Helmut,

    mit großem Interesse lese ich deine äußerst gehaltvollen Abhandlungen über das deutsche Liedgut. Dafür möchte ich dir an dieser Stelle einmal herzlich danken!


    In diesem neuen Thread möchte ich gerne anregen, dass Schuberts "Der Hirt auf dem Felsen" D965 Berücksichtigung finden möge. Es ist ein Unikat, da sich die Gesangsstimme (zumeist Sopran, aber auch Tenoreinspielungen gibt es) mit der Klarinette zum Dialog findet und das Klavier die Beiden begleitet.

    Dieses ungewöhnliche Vokalwerk, das weder Lied noch Arie, sondern am ehesten eine "musikalische Szene" zu nennen ist, verdanken wir der Sängerin Pauline Anna Milder-Hauptmann. Sie war Beethovens erste Leonore und sie hat Schubert um ein außergewöhnliches Werk gebeten, welches ihr allerdings erst nach seinem Tod durch Schuberts Bruder überbracht wurde.

    Könntest du dieses Werk den liedbegeisterten Taminos näher bringen? :hello: