Die unbekannte Stimme: Wilhelm Lang

  • Lang, Wilhelm, Baß, * 20.10.1904 Neu-Isenburg bei Frankfurt a.M., † 12.1.1971 Berlin; nach anfänglicher Lehre als Bäcker kam er zu seinem Gesangstudium bei Alexander Wellig in Frankfurt a.M. 1931 wurde er Sieger in einem von Radio Frankfurt a.M. ausgeschriebenen Gesangwettbewerb und erhielt darauf ein erstes Bühnenengagement am Stadttheater von Trier, dem er bis 1935 angehörte. 1935-37 sang er am Stadttheater von Bielefeld, 1937-38 am Opernhaus von Wuppertal. 1938 ging er an das Deutsche Opernhaus, die nachmalige Städtische Oper Berlin, an der er viele Jahre hindurch bis 1967 wirkte. Als seine Glanzrollen galten der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Mephisto im »Faust« von Gounod, der Kaspar im »Freischütz« und der van Bett in »Zar und Zimmermann« von Lortzing. Gegen Ende seiner Karriere übernahm er viele kleinere und mittlere Partien wie der Spielplan dies gerade erforderte. Auch als Konzertbassist kam er zu einer erfolgreiche Karriere.
    [Lexikon: Lang, Wilhelm, S. 1. Digitale Bibliothek Band 33: Sängerlexikon, S. 13714 (vgl. Sängerlex. Bd. 3, S. 1981) (c) Verlag K.G. Saur]



    Ich mache hier auf den Bassisten Wilhelm Lang aufmerksam, weil ich ihn nur von wenigen, kleineren Rollen her kannte. Beim ausgiebigen Stöbern in meinen Schellackplatten fiel mir eine sehr lange nicht mehr gehörte Platte in die Hände. Er singt darauf die Arie des Falstaff "Als Büblein klein an der Mutterbrust" und das berühmte Baß-Lied von Fischer "Im tiefen Keller sitz´ich hier". Weil mir die Platte so gut gefiel, setze ich ihn nun auf meine Liste zu den großen deutschen Bassisten.

    W.S.

  • Es gibt eine ganze Reihe von bekannten Opernaufnahmen, in denen Wilhelm Lang zu hören ist, allerdings meist in einer der kleineren Bassrollen, die nicht groß auf dem Cover stehen.
    Ein paar Beispiele:



    Im "Rigoletto" unter Fricsay singt Wilhelm Lang den "Monterone".



    In diesen "Perlenfischern" ist er als "Nourabad" zu hören.



    Den van Bett singt in diesem "Zar und Zimmermann"-Querschnit Gottlob Frick; Wilhelm Lang ist der Admiral Lefort.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

    Einmal editiert, zuletzt von Harald Kral ()

  • Hallo, Harald!


    Vielen Dank für den Hinweis auf den "Rigoletto" unter Fricsay. Ich habe ihn schon auf die Warteliste gesetzt.



    Gruß Wolfgang

    W.S.