1. Schlussszenen
In der Wiener Staatsopern Edition befinden sich Auszüge zweier Salome Produktionen eine vom 15.02.1942 und eine anderevom 06.05.1942 mit der Sopranistin Else Schulz ( ende der Schlußszene fehlt )unter der Leitung von Richard Strauss die man unbedingt gehört haben sollte.
Gleiches gilt hier ebenso für die Interpretation der Schlussszene mit der Sopranistin Rose Pauly ( 1937 Rodzinky Elektra Auszüge ) .
Und ebenfalls hochinteressant die Schlußszene der Salome mit Marjorie Lawrence ( in französischer Sprache ).
Mit Birgit Nilsson liegen mit zwei Schlussszenen vor, eine aus einer Gesamtaufnahme von1954 ( in schwedisch ) unter der Leitung von Sixten Ehrling und eine andere vom 04.11.1979 unter der Leitung von James Levine ( aus einem Konzert ).
Mit Ursula Schröder –Feinen gibt es einen Mitschnitt vom 09.01.1973.
Unter Leitung von Lorin Maazel sang auch Grace Bumbry diese Szene separat ein.
Gehört haben sollte man Phyllis Curtin aus dem Jahre 1968 Live ( umwerfend in Floyds Susannah ).
Auf den Studiosektor währen dann noch Ljuba Welitsch ( Lovro von Matacic ), Leontyne Price ( Erich Leinsdorf ) , Jane Eaglen ( Zubin Mehta ), Anna Tomowa –Sintow ( Herbert von Karajan ), Deborah Voigt ( Richard Armstrong ) und Susan B. Anthony ( Ivan Angelov ) zu empfehlen.
2. Der Tanz der 7 Schleier
Hier möchte ich Ihnen noch einige Interpretationen von Dirigenten empfehlen die diese Oper nicht komplett vorgelegt haben als da wären Otto Klemperer, Leopold Stokowski und Victor de Sabata.
3. Die Gesamtaufnahmen bis 1990
3.1. Die Ausnahme
Bezogen auf die Salome gibt es für mich ein Interpretationsphänomen und das ist Leonie Rysanek ( 1952, 1972, 1972 Wien , 1974, 1980 ), was ihr in der Schlussszene gelingt ist einmalig, denn jedes Mal aufs neue bekomme ich hier aus unerfindlichen Gründen eine Gänsehaut.
3.2. Die Salome
Eine Kerze die an beiden Enden brennt, verbrennt bekanntlich schneller als andere, am intensivsten vor allen anderen Sängerinnen war hier Ljuba Welitsch (1949 / 1952 neben der an diesem Abend leider indisponierten und daher den Text mehr sprechend als singend und dennoch wunderbar, von sich gebenden Elisabeth Höngen ), an zweiter Stelle die ebenfalls fast unerreicht singende Christel Goltz ( 1953, 1955, 1963 ).
Inge Borkh ( 1951 , 1952, 1958 ) kommt mir leider Stellenweise etwas zu rhetorisch daher und Josephine Barstow ( 1976 ) bietet uns sicherlich eine interessante Interpretation aber leider mit leichten stimmlichen Defiziten
Anja Silja ( 1965 / 1967 ) und Marisa Galvany bieten eine insgesamt gute Leistung begehen aber in der Schlußszene den von Ljuba Weltisch viel gerühmten Kardinalfehler, der Aufschrei beim Tot der Salome.
Maria Cebotari ( 1947 ), Maria Kouba ( 1960 ), Montserrat Caballe ( 1958, 1968. 1971 ) sind mir trotz gelungener Interpretation entschieden zu lyrisch.
Die Salome von Grace Bumbry ( 1978 ) zähl zu ihren gelungensten Ausflügen ins Sopranfach.
Felicia Weathers ( 1965 ) und Walburga Wegner ( 1952; hörenswert ist eine CD Box aus dem Hamburger Archive für Gesangskunst )sind leider nicht restlos überzeugend.
Astrid Varnay ( 1953 ) und Birgit Nilsson ( 1961 Studio-Aufnahme, 1965 ) empfinde ich als Isolde, in Elektra oder in der Frau ohne Schatten wesentlich besser platziert, die Stimmen sind für die hier darzustellende Rolle wenig überzeugend.
Von Paula Bukovic ( 1969, zu hören auch als Tosca und Norma ), Gwyneth Jones ( 1970, Schwierigkeiten mit der Textartikulation, 1983, 1987, 1995, 1994 ), Mara Zampieri ( 1961, 1991 Wien, eher zu empfehlen als Lady Macbeth), Eva Marton ( 1981, 1989, 1991; entschieden zu laut ), Hildegard Behrens ( 1977, Karajan, obgleich ihre Beste Leistung auf CD, wer sie hören möchte bitte dann nur in dieser Aufnahme, 1987 ), Katherine Ciesinski rate ich ab.
3.3 Der Herodes
Von den Interpreten des Herodes besonders hervorzuheben wären hier Julius Patzak ( 1947, 1953, 1960 ) Set Svanholm ( 1952 ), Ramon Vinay ( 1955, 1958 ), Jon Vickers ( 1974).
Des weiteren wären an zweiter Stelle Max Lorenz ( 1951, 1952 ) und Hans Beirer ( 1980) und James King ( 1987 ) zu erwähnen.
Weniger hörenswert sind Fritz Uhl ( 1965, 1965, Buenos Aires, 1983 ) und Hans Hopf ( 1972, Wien ) unangenehm vom Stimmklang her der erste ( auch im Tristan neben Nilsson ), enge und gepresste Höhe der zweite.
3.4. Die Herodias
Hier stechen besonders Kerstin Thorberg ( 1949 ), Margarete Klose ( 1952, 1953), Grace Hofmann ( 1965, Buenos Aires, 1972, Wien ) und Martha Mödl ( 1967 ) heraus.
3.5. Der Jochanaan
Hier sollte man vor allen anderen , Marko Rothmüller ( 1947; verkaufte Brut 1939, Un ballo in mascera 1950 )Hans Hotter ( 1951, 1952, 1960 ), Ferdinand Frantz (1952 ), Paul Schöffler ( 1955 ) und Josef Metternich ( 1952 Studio ) gehört haben.
3.6. Der Narraboth
Als Narraboth empfehle ich besonders Karl Friedrich ( 1947 ), Franz Fehringer ( 1952 ), Fritz Wunderlich ( 1965 ) und Wieslaw Ochmann ( 1970, 1971 )
3.7. Die Dirigenten
Hier sind besonders das Dirigat von Fritz Reiner ( 1949, 1952 ). Josef Keilberth ( 1951, 1965), Rudolf Moralt , Dimitri Mitropoulos ( 1955, 1958 ) und Erich Leinsdorf ( 1968 ) und Karl Böhm ( 1970, 1972 ) zu empfehlen.
4. Die Gesamtaufnahmen ab 1990
4.1. Die Salome
Catherine Malfitano ( 1992, 1992 ) war in ihrer aus Berlin und Covent Garden im Fernsehen übertragenden Darstellung besonders ergreifend, Anna Tomowa Sintow ( 1998 ) bietet uns eine Salome auf einem kaum zu erreichenden vokalen Niveau .
Dagegen fallen die insgesamt guten Leistungen dieser beiden Sängerinnen, Deborah Voigt (2001, 2006, 2006 ) und Karita Mattila ( 2003, 2004, ich höre sie lieber in Arabella ) leider ab.
Renate Behle aus dem Jahre 1996 wurde mir glücklicherweise aus der Privatsammlung der Familie zur Verfügung gestellt und ich muß sagen eine durchgehend überzeugende Interpretation.
Cheryl Studer ( Live und 1991, Studio ) die leider, wie ich aus Interview erfahren konnte sehr Beratungsresistent ( ich höre Grundsätzlich keine Aufnahmen von Kollegen beim Einstudieren einer Rolle. Warum auch, man hätte ja aus deren Fehlern lernen können und diese vermeiden können anstatt die gleichen zu wiederhohlen ) war, lässt mich eher kalt und auch Evelyn Herlitzius ( 2005 ) und Janice Watson ( 2006, 2007 ) sind sicherlich nicht schlecht, aber es gibt bessere.
Des weiteren bieten hier übrigens auch noch Helen Field ( 1997 ), Inga Nielsen ( 1999, 2003 ), Nicole Belle Carbow ( 2001 , 2008 ), Doris Brüggemann ( 2008 ) , Gesine Forberger ( 2008 ) und Sue Patchell ( 2004 ) wobei letztere noch am interessantesten ist .
Die Salome von Jessey Norman ( 1990, es gibt hier einfach andere Rollen in denen sie eine entschieden besser Figur macht ) Nadja Michael ( 2007, 2008; schon ihre Tosca war nicht gerade vom Hocker ziehend )sind sicherlich nicht schlecht man, muß hier aber auch nicht so unbedingt gehört haben.
Nicht zu empfehlen sind Stephanie Friede( 2000; ich bin noch von einem Hamburger Maskenball vorgeschädigt )Alexandra Marc ( 2000 )und Sylvia Valayre ( 2002 , 2005; als Turandot eher zu empfehlen, wobei die Stimme schon die eine oder andere Ermüdungserscheinung durchklingen lässt) .
Da ja bekanntlich Oscar Wild seine Salome auf französisch schrieb, gibt es mittlerweile zwei Aufnahmen denen Richard Strauss den französischen original Text zugrunde legte.
Die früheste stammt aus dem Jahre 1991 und wurde von Karen Hoffstodt eingesungen und eine spätere aus dem Jahre 2007 mit Sofia Soloviy trotz des Dirigates von Kent Nagano in der früheren Aufnahme empfinde ich die spätere wegen der Sopranistin als die spannendere.
In englischer Sprache liegen mir zwei Produktionen vor, eine aus der ENO mit Vivian Tierney aus dem Jahre 1999 und eine mit Susan Bullock aus dem Jahre 2008, welche man allein schon wegen Sir Charles Mackerras ( legte seinen sensationellen Janacek Zyklus bei der EMI vor ) gehört haben sollte.
4.2. Der Herodes
Am eindringlichsten von denen „ neueren „ empfang ich hier Horst Hiestermann ( 1991 Wien, 1991 Studio, DVD Berlin und Covent Garden ) gefolgt von Kenneth Riegel ( 1992, 1997, 1998, 2001 ) und Josef Protschka ( 2007 )
4.3. Die Herodias
In dieser Rolle sollte man von den moderneren unbedingt Leonie Rysanek ( 1991 Wien, Berlin Live , 1991 Studio ), Brigitte Fassbaender ( 1987, 1991 ) Anja Silja ( 1995, 1997, 1998, 1999, 2002 ) Hanna Schwarz ( 1992 ) , Iris Vermillion ( 2007 ) und Yvonne Naef ( 2008, übrigens eine beeidruckende Venus ) gehört haben.
4.4 . Der Jochanaan
Hier Stelle ich ganz eindeutig an erster Stelle Bryn Terfel ( 1991 Studio, 1992, 1997, 2004) und Jose van Dam ( 1991 Frankfurt , 1992 ) dicht gefolgt von James Morris ( 1994 ) nennenswerte Ausfälle gibt es hier meines Wissens nicht.
4.5. Der Narraboth
Hier möchte ich besonders auf Deon van der Walt ( 1999 ), Christopher Ventris ( 2001, 2002 ) und Mathew Polenzani ( 2004 ) hinweisen.
4.6. Der Dirigent
Unter den modernen Dirigenten möchte ich Kent Nagano ( 1991 ), Valerie Gergiev ( 2004 ), Sebastian Weigl ( 2005 ), Sir Andrew Davis ( 2006 ) und Sir Charles Mackerras ( 2008 ) hervor heben.
Außerdem wäre noch Markus Stenz ( 2007 ) von Interesse.