Bei Hilde Konetzni stellt sich zwar die Frage, ob sie hierher gehört - oder nicht doch in den andern Thread.
Aber da ihre Aufnahmen zumeist aus der Schellackzeit stammen, dachte ich doch, hier wäre ihr Platz.
Bei Hilde Konetzni denke ich immer an eine etwas beleibte Dame, die gleich ihrer Schwester Anny, eine große Karriere, nicht nur, an der Wiener Staatsoper hatte.
Hilde Konetzni wurde 1905 in Wien geboren und war, auch gleich ihrer Schwester, österreichische Meisterschwimmerin.
Am Wiener Konservatorium ausgebildet war sie seit 1935 zumeist in Wagner Partien zu hören, jedoch hatte auch der andere Richard einen festen Platz in ihrem Repertoire.
In meiner Jugendzeit, war Hilde Konetzni aber auch in der" Zauberflöte" als Erste Dame [ja so einen Luxus bei der Besetzung dieser Partie, konnten wir uns leisten],
als auch als Marie in der "Verkauften Braut", als Marschallin im "Rosenkavalier", wo sie in einer Vorstellung an der Covent Garden, an der auch die englische Königisfamilie anwesend war, für Lotte Lehmann, kurzfristig - nach dem Monolog, einsprang, auch bei uns in Wien zu hören und zu sehen war.
Im "Don Giovanni" war sie eine blendende Donna Elvira, neben ihrer Schwester Anny als Donna Anna.
Ihre Butterfly und ihre Elisabeth in "Don Carlos" zeigten ihre große Spannweite, ihrer wundervollen Sopranstimme.
Hilde Konetzni sang an allen führenden Opernhäusern der Welt, an der MET, an der Großen Oper in Paris, an der Scala Milano, aber hier vor allem in ihren Wagner Partien zu hören und zu sehen, die sie auch in Bayreuth sang.
An den großen Festspiel - Orten wie Glyndebourne und Salzburg war sie wieder eine großartige Donna Elvira, aber auch Erste Dame sowie die Leonore im "Fidelio".
Hilde Konetzni machte in einem kleinen Ort, im Waldviertel, mit ihrer Schwester und deren Gatten, immer Urlaub und heute sprechen noch die älteren Leute über den prominenten Urlaubsbesuch.
Ich selbst kann mich noch gut an die Schwestern Konetzni erinnern, da wir selbst im Nachbarort Urlaub machten.
In den Jahren 1965 -1970, in etwa, wandte Hilde Konetzni sich der Operette zu, die sie zwar auch schon nach 1945 bis 1955, an der Volksoper, sang, aber diesmal im komischen Fach.
Neben einer umwerfend guten Mirabella im "Zigeunerbaron", war sie auch eine verarmte Adelige Palmatica in Millöckers "Bettelstudenten".
Seit 1946 war Hilde Konetzni österreichische Kammersängerin und ab 1953 Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper.
Später wurde sie Professorin an der Hochschule für Musik und betreute den jugendlichen Nachwuchs, anfangs auch mit Hilde Güden und Kurt Edelmann.
Hilde Konetzni starb am 20.4.1980 in Wien und liegt in einem Ehrengrab, auf dem Wiener Zentralfriedhof, zur letzten Ruhe bestattet.