Alessandro Corbelli - verwandlungsfähiger Bariton mit Eleganz und Witz

  • Der am 21. September 1952 in Turin geborene Bassbariton Alessandro Corbelli – er selbst bezeichnet sich nachdrücklich als Bariton – ist eine interessante Bühnenerscheinung mit Spezialgebiet Rossini und Mozart. Nach Studien bei Guiseppe Valdengo und Claude Thiolas debütierte er 1973 in Aosta (Italien) als Monterone in Verdis Rigoletto, im Laufe seiner weiteren Karriere sang er unter anderem an der Mailänder Scala, in Verona, Bologna, Florenz und Neapel, sowie an den meisten Europäischen Opernhäusern, desgleichen In Nord- und Südamerika.


    War er zu Beginn hauptsächlich in lyrischen Baritonrollen aktiv, wechselte er auf Grund seines angeborenen Talents zur Darstellung komischer, skurriler Charaktäre in das entsprechende Fach. Meiner Meinung nach ist er dort unvergleichlich. Seine Vielseitigkeit ist anhand seiner Rollen und ihrer perfekten treffsicheren Gestaltung zu sehen: Dr. Bartolo in Rossinis Barbiere di Siviglia (mehr dazu vielleicht später im Laufe des Threads),Taddeo in Rossini’s L’italiana in Algeri, Don Geronio in Rossini’s Il turco in Italia, Dr. Dulcamara in Donizetti’s L’elisir d’amore, und die Titelrolle von Donizetti’s Don Pasquale. Gelegentlich sang er sgar zwei Rollen in ein und derselben Oper, so beispielsweise Figaro und Graf in Mozarts „Le nozze die figaro“, bzw Leporello und Don Giovanni, in „Don Giovanni – ebenfalls von Mozart, sowie die Rollen des Dandini und des Don Magnifico in Rossinis „La Cenerentola“ – dies sind nur einige Beispiele unter vielen.


    Obwohl Corbelli naturgemäß in erster Linie mit italienischen Rollen in Verbindung gebracht wird, singt er auch Rollen in französischer, deutscher und englischer Sprache.
    Als seine Glanzrolle gilt indes „Dandini“ in Rossinis „La Centerentola“
    Corbelli wird derzeit als einer der führenden aktiven Baritone in Sachen Rossini und Mozart gesehen. Warum er in diesem Forum noch keinen eigenen Thread hat, darüber kann ich nur rätseln.


    Auch im Internet gibt es Informationen – soweit ich eruieren konnte – ausschließlich in englischer und Italienischer Sprache - einem Übelstand, dem dieser Beitrag, welcher zum Teil auf einem frei übersetzten, gekürzten und bearbeiteten WIKIPEDIA Beitrag basiert – Abhilfe leisten möchte.


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Stimmt Alfred, Corbelli ist hier total vergessen/ übersehen worden.
    Vermutlich bist du durch den tollen Babier aus London auf ihn aufmerksam geworden? :yes: Da ist er voll in seinem Element.


    Ich schätze ihn sehr als Rossini-Sänger und da kann er wirklich punkten.
    In La Cenerentola hat er alle Rollen für die tiefe Männerstimme gesungen:


    Hier den Alidoro:


    Hier den Dandini (CD und DVD):



    Hier den Don Magnifico (CD und DVD):



    Alle Aufnahmen sind wirklich empfehlenswert und zeigen die Versiertheit Corbellis in diesen Rollen.
    Wenn man sich neben seinen Sulpice, seinen Bartolo und seinen Taddeo anhört auch seine etwas "ernsteren" Rollen wie Guglielmo, Don Alfonso oder gar den Grafen Almaviva anhört, dann war das für mich so als würde R.Atkinson (Mr.Bean) plötzlich James Bond spielen. Man wartet jeden Augenblick darauf, dass etwas komisches passiert. Das soll aber seine stimmlichen Qualitäten nicht schmälern.

  • er wird heute 60:


    Corbelli, Alessandro, Bariton, * 21.9.1952 Turin


    [timg]http://www.ateraz.com/opera/co…/image_main.jpg;l;281;302[/timg]Alessandro Corbelli singt an allen bedeutenden internationalen Opernhäusern, darunter das Teatro alla Scala in Mailand, das Londoner Royal Opera House Covent Garden, die Opéra national de Paris, die Wiener Staatsoper und die Metropolitan Opera New York, außerdem bei den Festivals von Salzburg, Pesaro, Glyndebourne und Edinburgh.
    Sein umfangreiches Repertoire umfasst Rollen wie Ford (Falstaff), Belcore und Dulcamara (L’elisir d’amore), Leporello (Don Giovanni), Dandini und Don Magnifico (La Cenerentola), Taddeo (L’italiana in Algeri) sowie die Titelpartie in Falstaff.


    :jubel::jubel::jubel:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)