Er wäre heute 85 geworden:
Faulhaber, Werner, Bariton, * 10.7.1927 Dresden, † 27.5.1953 Portofino (Italien);
Nach Kriegsende wurde er in seiner Heimatstadt durch den Bassisten Kurt Böhme entdeckt und studierte an der Musikhochschule von Dresden.
1948 debütierte er an der Staatsoper von Dresden als Dr. Cajus in den »Lustigen Weibern von Windsor« von Nicolai.
1950 erregte er in Dresden Aufsehen, als er ohne eine einzige Orchesterprobe den Pizarro im »Fidelio« und den Jago in Verdis »Othello« sang.
Seit 1951 wirkte er bei den Festspielen von Bayreuth mit, und zwar sang er hier 1951-52 den Donner im »Rheingold«, 1951 den Nachtwächter und 1952 den Kothner in den »Meistersingern«, 1952 den Steuermann im »Tristan«, 1951 den Titurel und 1952 einen der Ritter im »Parsifal«.
Es folgten Gastspiele an der Komischen Oper Berlin, an der Wiener Staatsoper (1952-52 als Leporello im »Don Giovanni«, als Schaunard in »La Bohème«, als Pizarro und als Figaro in »Figaros Hochzeit«) sowie am Teatro San Carlo von Neapel und am Teatro Liceo von Barcelona.
Noch bevor seine Karriere ihren Höhepunkt erreicht hatte, stürzte der erst 25jährige Künstler während eines Italienurlaubs an der Steilküste von Portofino einen Felsen hinab und wurde tödlich verletzt.
Die schön gebildete Baß-Baritonstimme des Künstlers ist uns auf Eterna sowie auf Decca (kleine Partien in den »Meistersingern« und im »Parsifal« aus Bayreuth, 1951) erhalten. Auf Melodram singt er den Donner im »Rheingold« (Bayreuth, 1952), auf Cetra Opera Live den Kothner in den »Meistersingern« (1952)
[Kutsch-Riemens, Großes Sängerlexikon, S. 7291]
Hier singt er den Kuno.