Liebe Forianer,
pünktlich zur Osterzeit habe ich mich durch diverse "Schöpfungen" durchgehört. Das Angebot an Aufnahmen ist auch hier riesengroß. Schwerpunkte meiner Auswahl waren neben den gesanglichen Leistungen das Herausarbeiten der Farbigkeit beim Spiel des Orchesters und der Instrumentalsolisten.
Referenz
Künstler: Genia Kühmeier, Toby Spence, Dietrich Henschel, Sophie Karthäuser, Markus Werba, Les Arts Florissants, William Christie
Label: Virgin, DDD, 2006
Die Einspielung unter William Christie durchströmt eine beeindruckende Wärme bei der Gesamtproduktion. Und dies ist so faszinierend, dass man immer wieder versucht ist, diese Aufnahme erneut von Anfang an zu hören. Also eine pure Sucht verspürt man hier. Auch mit den Gesangssolisten hat Christie ein glückliches Händchen gehabt. Sonst wäre ein so guter Gesamteindruck gar nicht möglich gewesen.
Alternativen
Künstler: Julia Kleiter, Johannes Weisser, Maximilian Schmitt, RIAS Kammerchor, Freiburger Barockorchester, Rene Jacobs
Label: HMC, DDD, 2008
Auch die Aufnahme unter René Jacobs hat mich sehr in den Bann gezogen. Vor allem der Farbenreichtum der Partitur wird durch das Freiburger Barockorchester großartig ausgelotet. Auch wenn die Gesangssolisten insgesamt nicht an die der Christie-Aufnahme herankommen, überzeugen sie durchaus. Der RIAS-Kammerchor stellt auch in dieser Einspielung sein hohes Können erneut unter Beweis.
Künstler: Sylvia McNair, Donna Brown, Michael Schade, Gerald Finley, Rodney Gilfry, Monteverdi Choir, English Baroque Soloists, John Eliot Gardiner
Label: DGG, DDD, 1995
Auch diese schon fast "klassisch" zu nennende Einspielung bleibt nach wie vor eine ganz exzellente Aufnahme. Auch hier zählt für mich der herausragende Gesamteindruck: sehr gute Gesangssolisten, herausragender Chor und ein ausgezeichnet disponiertes Orchester. Aber insgesamt fehlt mir hier doch etwas die Wärme, die die Aufnahme unter William Christie so unvergleichlich macht.
Künstler: Ann Monoyios, Jörg Hering, Harry van der Kamp, Tölzer Knabenchor, Tafelmusik, Bruno Weil
Label: Sony, DDD, 1993
Eine lohnenswerte Alternative stellt die Aufnahme unter Bruno Weil dar. Auch seine Einspielung kann durch einen ausgezeichneten Gesamteindruck punkten: Die Gesangssolisten geben ihr Bestes, der Tölzer Knabenchor macht seine Sache wirklich sehr gut und das durch Bruno Weil zu Höchstleistungen aufspielende Tafelmusik-Orchester macht große Freude. Herz und Ohr, was will man mehr?
LT