Geboren am 06. Dezember 1972 in Parainen, Finnland
Sebastian Fagerlund (rechts) mit dem Dirigenten Hannu Lintu
Zeitgenössische Musik hat es sehr schwer bei "Tamino" - aber eben nicht nur hier, sondern generell. Das ist ein sehr bedauerlicher Zustand, denn es gibt immer wieder mal Werke oder Komponisten, die nicht ungeniessbar sind, sondern sogar zum mehrfachen Anhören auffordern. Natürlich ist immer eine gewisse geistige Mitarbeit vonnöten, eine geistige Präsenz, Konzentration und Disziplin. Sebastian Fagerlund ist m. E. ein Komponist, der es versteht, ein Orchester zu voller Klangentfaltung zu bringen und dabei nicht abgedroschen, sondern "neu" und eigenwillig zu klingen. Sein Stil wird sehr vage mit "postmodernem Impressionismus" beschrieben, wobei ich den Begriff recht seltsam finde. Was ist das eigentlich? Schwer zu sagen. "Impressionistisch" mag seine Musik wohl sein, aber genauso ist sie expressiv, aber nicht exzessiv.
Das Werk, das mich auf Ihn aufmerksam gemacht hat, ist sein Violinkonzert "Darkness in Light", welches in einer exemplarischen Aufnahme auf BIS erschienen ist:
Ich sags mal so: es ist der sog. "Minimal-Music" nicht ganz unverwandt, erinnert an Adams und Glass, entwickelt diesen Stil aber viel weiter, geht darüberhinaus. Man braucht eine sehr gute Wiedergabequalität, um das dynamische und räumliche Spektrum voll abzubilden. Also, mich hat das von Anfang bis Ende gepackt. Fagerlund ist nicht so konservativ wie etwa Magnus Lindberg. Eher könnte man Ihn mit Erkki-Sven Tüür vergleichen.