In diesen Tagen ist es zwanzig Jahre her, dass Elsa Oehme-Foerster, zwei Tage von ihrem 88. Geburtstag, starb. Viele Kölner trauerten, war sie doch dieser Stadt und ihren Opernfreunden fast ein Leben lang treu verbunden.
Hier ein kurzer Abriss Ihrer Vita (aus dem Kutsch-Riemens Sägerlexikon):
Oehme-Foerster, Elsa, Sopran, * 23.9.1899 New York, † 21.9.1987 Köln; ihr Vater war als Klarinettist im Orchester der New Yorker Metropolitan Oper tätig. Bereits als Kind trat sie in Kinderrollen an der Metropolitan Oper auf; so spielte sie 1910 in Aufführungen der »Königskinder« von Humperdinck das Töchterchen des Besenbinders. Bis 1915 trat sie an der Metropolitan Oper in Kinderrollen auf. Dann Gesangstudium bei Frank-Dossert und seit 1918 am Grauberry Konservatorium in New York. Die Künstlerin debütierte 1920 bei der Ossining Opera Company; 1920-21 Nordamerika-Tournee mit der Fleck Opera Company. Sie kam dann nach Deutschland, wo sie 1922-24 am Opernhaus von Düsseldorf (u.a. 1923 in der Uraufführung der Oper »Die heilige Ente« von Hans Gàl) und 1924-44 an der Oper von Köln sang. Hier sang sie u.a. in der europäischen Premiere von Prokofieffs »Liebe zu den drei Orangen« (1925), in der Uraufführungen der Opern »Die Opferung des Gefangenen« von Egon Wellesz (1926), »Schwanhild« von Paul Graener (1942 in der Titelrolle) und in der Uraufführung von Siegfried Wagners »Der Heidenkönig« (1933). Sie gastierte an den Staatsopern von Wien und Berlin sowie in München, Dresden und Hamburg; seit 1938 wirkte sie als Pädagogin in Köln, wo sie noch bis 1952 gastweise am Opernhaus aufgetreten ist. In den Jahren 1949-52 war sie am Stadttheater von Hagen (Westfalen) engagiert. Ihre großen Bühnenrollen waren die Agathe im »Freischütz«, die Elsa im »Lohengrin«, die Senta im »Fliegenden Holländer«, die Irene in Wagners »Rienzi«, die Micaela in »Carmen«, die Louise in der gleichnamigen Oper von Charpentiuer und die Martha in »Tiefland« von E. d'Albert. Sie kam auch als Konzertsängerin zu einer bedeutenden Karriere. – Ausdrucksreiche, lyrische Sopranstimme, deren Möglichkeiten bis ins dramatische Fach reichten.
[Lexikon: Oehme-Foerster, Elsa. Großes Sängerlexikon, S. 18056
(vgl. Sängerlex. Bd. 4, S. 2578 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]
Einige Schellack-Platten, vorwiegen auf dem HMV-Label, sind von dieser großartigen und warmherzigen Sängerin erhalten, das Publikum hat sie jedoch noch lange nach Ende ihrer Karriere in Erinnerung behalten, auch in Hagen, wo ich Verwandte habe, die sich noch gut an ihre Auftritte im dortigen Stadttheater in den Nachkriegsjahren erinnern können.