TMOO - Dialogues des Carmélites

  • Dialogues des Carmélites


    Wohl eine der schönsten Opern des 20. Jahrhunderts, sowohl der Musik als auch dem Text nach - ich verehre auch besonders die Vorlage, die Novelle "Die Letzte am Schafott" von Gertrud von Le Fort -, ist Francis Poulencs "Dialogues des Carmélites". Die Geschichte basiert auf der Hinrichtung der Karmeliterinnen von Compiègne in der Französischen Revolution; die Hauptfigur Blanche de La Force und große Teile der Handlung sind aber eine Zutat Gertrud von Le Forts.


    EMI 1958 (die erste Aufnahme des Werkes, abgesehen vom Mitschnitt der Uraufführung 1957)




    Orchester und Dirigent: Orchestre du Théâtre National de l'Opéra de Paris, Pierre Dervaux - 5+
    (Edwin hat es einmal besser als ich es könnte ausgedrückt: "Dervaux läßt Poulencs Musik natürlich, ganz aus der Deklamation entwickelt, fließen. Es mag sein, daß das Werk bei Nagano schärfer klingt. Aber wie Dervaux die Singstimmen trägt und praktisch aus dem Nichts einen Höhepunkt entwickelt, ist unvergleichlich." Das elegante und klare Dirigat von Dervaux trägt viel zur sehr französischen Atmosphäre dieser Aufnahme bei, und das rein französische Ensemble tut ein übriges, so dass diese Einspielung nicht nur eine Referenz für "Dialogues des Carmélites" ist, sondern auch eine Referenz für den französischen Stil, dessen sich mehr Dirigenten, Sängerinnen und Sänger bei der Wiedergabe französischer Opern befleißigen sollten.)



    Blanche de la Force: Denise Duval - 5
    (über den Wohlklang ihrer Stimme mag man geteilter Meinung sein, aber ihre hochexpressive Interpretation der Titelrolle ist maßstabsetzend, außerdem richtig französisch)


    Madame Lidoine (La Nouvelle Prieure): Régine Crespin - 3
    (hat leider ernste Probleme damit, die Linie und den großen Bogen ihrer beiden schönen großen "Arien", eigentlich Ansprachen, zu finden und singt zu sehr einzelne Noten, manchmal gar unmotivierte Staccati. In ihren rezitativartigen kürzeren Einwürfen in der dramatischen Handlung ist sie allerdings ausgezeichnet.)


    Mère Marie de l'Incarnation: Rita Gorr - 3,5
    (Einwandfrei gesungen, aber das Besondere fehlt. Ich gebe zwar zu, dass die Partie äußerst undankbar ist. Mit viel stimmlicher Autorität und Mut zur Hässlichkeit wäre vielleicht doch mehr zu holen gewesen, Rita Gorr hat aber wohl die "glattgebügeltste" Stimme des Ensembles.)


    Soeur Constance: Liliane Berton - 4,5
    (Trifft den Charakter der jungen Novizin sehr gut!)



    Gesamtwertung: 21/5 = 4,2

  • Orchester und Dirigent: Orchestre du Théâtre National de l'Opéra de Paris, Pierre Dervaux - 5



    Blanche de la Force: Denise Duval - 5


    Madame Lidoine (La Nouvelle Prieure): Régine Crespin - 4


    Mère Marie de l'Incarnation: Rita Gorr - 4


    Soeur Constance: Liliane Berton - 4,5




    Gesamtwertung: 22/5 = 4,5





  • BITTE VERDOPPELN, bin der selben Meinung!