PENDERECKI, Krzysztof Eugeniusz: DIE TEUFEL VON LOUDUN

  • Krzysztof Eugeniusz Penderecki (*1933):


    DIE TEUFEL VON LOUDUN
    Oper in drei Akten - Libretto vom Komponisten nach „The Devils of Loudun“ von Aldous Huxley, in der Dramatisierung von John Whiting und der deutschen Übertragung des Dramas von Erich Fried


    Uraufführung am 20. Juni 1969 an der Hamburgischen Staatsoper


    DIE PERSONEN DER HANDLUNG


    Jeanne, Priorin des Ursulinenordens (Sopran)
    Claire (Mezzosopran), Gabrielle (Sopran), Louise (Alt), Ordensschwestern
    Philippe, ein junges Mädchen (Sopran)
    Ninon, eine junge Witwe (Alt)
    Grandier, Pfarrer von St. Peter (Bariton)
    Vater Barré, Vikar von Chinon (Bass)
    Baron de Laubardemont, Kommissar des Königs (Tenor)
    Vater Rangier (Bass)
    Vater Mignon, Beichtvater der Ursulinen (Tenor)
    Adam, Apotheker (Tenor)
    Mannoury, Chirurg (Bariton)
    d'Armagnac, Bürgermeister (Sprechrolle)
    de Cerisay, Stadtrichter (Sprechrolle)
    Prinz Henri de Condé, Gesandter des Königs (Bariton)
    Vater Ambrose, ein alter Priester (Bass)
    Bontemps, Kerkermeister (Bariton)
    Gerichtsvorsteher (Sprechrolle)
    Chor, Statisten: Ursulinen, Karmeliter, Volk, Kinder, Wachen, Soldaten


    Das Geschehen ereignet sich 1634/1635 in Loudon, Südfrankreich


    INHALTSANGABE


    ERSTER AKT


    Jeanne, die verkrüppelte Priorin des Ursulinenklosters, verzehrt sich in sündiger Begierde nach Pater Urbain Grandier, dem Pfarrer der benachbarten Kirche von St. Peter. Eines Abends sieht sie in einer Vision das Bild des gefolterten und auf dem Weg zum Schafott schlurfenden Paters und betet für ihn. Plötzlich klopft es an der Tür und auf Zuruf tritt Schwester Claire herein und übergibt ihr einen Brief Grandiers. Mit von Entsetzen bis zur Wut sich steigernder Erregung liest sie, dass Grandier den von ihr aus eindeutiger Motivation ausgesprochenen Vorschlag ablehnt, die geistliche Betreuung der Nonnen zu übernehmen. Sie zerreißt das Schreiben und hat in ihrer erregten Verfassung eine neue Vision, in der sie Grandier und die Witwe Ninon beim Liebesspiel sieht.


    Nach einem Gottesdienst in St. Peter, in dem Grandier die Predigt hielt, ziehen Apotheker Adam und Chirurg Mannoury auf dem Kirchplatz mit Häme über jene Witwe Ninon her, die gerade vorbei geht und lassen dabei ihren Spott auch über den Pfarrer aus. Das lässt Ninon aber völlig kalt, sie ignoriert die beiden Honoratioren; kurz darauf sieht man Grandier und Ninon sich in einem Badezuber vergnügen. Als Grandier das Haus der Witwe verlässt, stößt er auf die immer noch zusammenstehenden Adam und Mannoury; letzterer erzählt zwar von einem zu Studienzwecken erworbenen Leichnam eines Gehenkten, beide Männer sind aber dem Pfarrer gegenüber scheinheilig freundlich. Nachdem Grandier sich verabschiedet hat und weitergegangen ist, sind sich Adam und Mannoury sicher, dass der Pfarrer bei Ninon wieder ein Schäferstündchen genossen hat und das ihm anzusehen war. Entrüstet stellen sie fest, dass dieses Verhalten für einen Mann der Kirche unentschuldbar ist und man unbedingt gegen ihn vorgehen muss.


    Während Grandier in die Kirche geht, um zu Gott um den rechten Weg zu beten, ist auch die Priorin Jeanne zum Gebet in die Kirche gekommen, findet aber keine Ruhe. Als sie nun das Objekt ihrer Begierde in vollem Ornat kommen sieht, rennt sie laut schreiend davon. Grandier begibt sich, von dem Geschehen scheinbar unberührt, zum Beichtstuhl; da löst sich aus dem dunkleren Hintergrund eine Gestalt, als habe sie auf Grandier gewartet, und kommt eilig auf den Beichtstuhl zu: Es ist die junge Philippe, die Grandier durch das Gitter der Trennwand ihre schon lange anhaltende Liebe zu ihm gesteht. Unter dem Vorwand, ihr helfen zu wollen, zieht er das Mädchen zu sich und beginnt ein Liebesspiel mit ihr.


    In einer neuen Szene tritt der königliche Kommissar Baron de Laubardemont auf, und überbringt dem Bürgermeister Armagnac den Befehl des Königs, von Kardinal Richelieu ausgestellt, die Befestigungsmauern zu schleifen. Das lehnt der Bürgermeister entrüstet ab und findet beim hinzutretenden Grandier für diese Haltung Zustimmung. Währenddessen sind Adam und Mannoury immer noch bemüht, Beweise gegen Grandiers Verfehlungen zu finden, doch müssen sie sich eingestehen, nur wenig Belastbares vorweisen zu können.


    Unterdessen informiert Jeanne ihren Beichtvater Mignon über ein merkwürdiges Erlebnis: Ein Teufel in der Gestalt von Grandier habe sie nächtens in ihrer Zelle aufgesucht, und sie mit Obszönitäten belästigt. Das kann Mignon nicht für sich behalten und erzählt es den Herren Adam und Mannoury; er fügt hinzu, dass er bereits den Exorzisten Vater Barré aus Chinon zu sich gebeten habe. Das Gespräch der drei wird von Baron de Laubardemont unterbrochen, der Informationen über Grandier erfahren möchte. Weil in diesem Moment Vater Barré eintrifft, richten sich die Erwartungen aller sofort auf das Verhör von Jeanne, das umgehend angesetzt wird. Dabei bezeichnet die Priorin in dem scharfen Verhör Pfarrer Grandier als ihren Verführer und allen Anwesenden wird klar, dass Asmodeus, der Teufel der Wollust, aus ihr spricht.


    ZWEITER AKT


    Barré setzt das Verhör Jeannes fort und sie belastet Grandier mit Schilderungen sexueller Ausschweifungen - doch sprechen aus ihr stets „fremde Stimmen“, so dass dem Exorzisten sowohl die Teufelsaustreibung als auch eine Klistierung angezeigt erscheint. Bürgermeister Armagnac und Stadtrichter Cerisay halten es für nötig, in einer Verhandlungspause Pater Grandier über die Aussagen zu unterrichten; sie geben ihm zu verstehen, dass nach ihrer Meinung die Priorin sich an ihm rächen will - sie fragen sich aber, warum? Grandier kann sich das nicht erklären, denn, so sagt er, er sei Jeanne nie begegnet, habe folglich auch nie mit ihr geredet.


    Im Verhör Jeannes durch den Teufelsaustreiber kommen immer mehr sexuelle Übergriffe Grandiers zur Sprache; so erzählt die Priorin, dass Grandier sechs Dämonen zu Hilfe rief, die dann sechs Nonnen ausgesucht, in die Klosterkapelle entführt und zu einer Orgie gezwungen hätten. Drei dieser Nonnen bestätigen dieses Geschehen nicht nur, sondern behaupten, die Dämonen hätten sie, die Jungfrauen Christi, defloriert. Während Barré den Anschuldigungen Jeannes und der Nonnen Glauben schenkt, hält Richter Cerisay die Berichte für Hirngespinste kranker Seelen und sieht in ihnen den Versuch, Grandier zu schaden. Er ordnet deshalb an, die Exorzismen umgehend abzubrechen. Außerdem soll Vater Barré sofort nach Chinon zurückkehren.


    Bürgermeister Armagnac erinnert die Verantwortlichen der Gemeinde an den Befehl des Königs, die Stadtmauern zu schleifen. Durch ihre Ablehnung dieses Befehls befürchten der Bürgermeister, aber auch Pater Grandier, sich den Zorn Richelieus zugezogen zu haben und bekommen Angst. Grandier hat aber noch ein weiteres Problem: Die junge Philippe hat ihm gestanden, schwanger geworden zu sein. Hier muss unbedingt Abhilfe geschaffen werden und er verspricht Philippe, einen geeigneten Mann für sie zu suchen.


    Als die Nonnen von der Abreise Barrés erfahren, sind sie irritiert und fragen ihre Priorin nach dem Grund; Jeanne antwortet, dass man seiner Exzellenz, dem Erzbischof, gemeldet habe, sie seien einfach nur „törichte Frauenzimmer“, ein weiteres Verhör unnötig.


    Grandier hatte mit seiner Vermutung, Kardinal Richelieu würde sich für den Widerstand gegen die Schleifung der Stadtmauern rächen wollen, recht: In einem neuen Schreiben setzt er die Schleifung der Mauern durch. Außerdem wird Pfarrer Grandier beschuldigt, Anführer des Widerstands gegen obrigkeitsstaatliche Anordnungen zu sein. Ihm schwanen Sanktionen, wenn nicht sogar mehr...


    Beichtvater Mignon informiert unterdessen Jeanne und ihre Nonnen, dass der Arzt des Erzbischofs sie allesamt als Hysterikerinnen eingestuft habe; da aber aus Jeanne plötzlich wieder „fremde Stimmen“ zu vernehmen sind, will sie sich erneut Exorzismen unterziehen. Dazu wird Vater Barré zurückgerufen und es kommt in Anwesenheit des königlichen Gesandten, des Prinzen de Condé, zu einer öffentlichen Zeremonie unter der Leitung von Barré: Jeanne und ihre Nonnen bekräftigen erneut und öffentlich, vom Teufel befallen zu sein. Prinz Condé lässt Jeanne durch Barré eine Phiole mit dem Blut Christi auf den Leib legen, worauf die plötzlich schreit: „Ich bin frei! Ich bin frei!“ Barré übergibt die Phiole wieder dem Prinzen von Condé, der sie vor aller Augen umdreht und als leer anzeigt. Das beweist Jeannes angebliche Besessenheit als Betrug.


    In diesem Augenblick entsteht ein Tumult: Mignon, Barré und andere Personen beginnen zu zucken und zu schreien, woraufhin der Prinz den Platz räumen lässt. Offensichtlich ist Asmodus jetzt in sie gefahren. Pfarrer Grandier, der vollkommen entgeistert in die Kirche fliehen will, wird von Baron de Laubardemont festgenommen. Kardinal Richelieu will auf ein Opfer nicht verzichten...


    DRITTER AKT


    Die Bühne ist nun dreigeteilt: Im ersten Bereich betet Grandier, im zweiten Jeanne, und im dritten bereiten sich Chirurg Mannoury und Apotheker Adam, von de Laubardemont über die Verurteilung Grandiers informiert, auf ihre vom Gesetz klar definierten Aufgaben vor: Dem Todeskandidaten doch noch ein Geständnis abzuringen.


    Während Grandier vor Pater Amrose seine Beichte ablegt, bittet Jeanne ihren Beichtvater Mignon, er möge doch in der Nacht bei ihr bleiben, weil sie Angst vor Grandiers „Besuch“ habe. Adam und Mannoury sind indessen zu Grandier gekommen, und es entsteht der Eindruck, dass sie bei ihrem grausamen Handwerk vom Gefühl des Triumphes geleitet werden: Sie entkleiden Grandier zunächst, scheren ihn dann vollkommen kahl, und reißen ihm schließlich unter seinem grässlichem Geschrei die Fingernägel aus.


    Nach einer Verwandlung auf den großen Platz vor dem Gefängnis sieht man Baron de Laubardemont, der das Todesurteil gegen Grandier wegen schwarzer Magie, Unzucht und Sakrileg vorliest. Der weigert sich trotz aller Folterungen nicht nur standhaft, seine Schuld zu gestehen, er verweigert auch seine Unterschrift unter das Todesurteil. Daraufhin wird angeordnet, ihm die Beine zu brechen - doch auch diese Tortur fördert kein Geständnis zutage. Als einige der Umstehenden ihre Bewunderung über Grandiers Widerstandsgeist äußern, meint Barré, Satan habe seinen Jünger offensichtlich schmerzfrei gemacht.


    Derweil unternimmt Jeanne, die ins Kloster zurückkehren durfte, den Versuch, sich zu erhängen, kann aber von einigen Nonnen daran gehindert werden.


    Die Prozession zum actus fidei beginnt: Grandier wird zunächst am Ursulinenkloster vorbeigeführt, weil er die Priorin Jeanne um Verzeihung zu bitten soll. Doch der wie ein Schmerzensmann wirkende Grandier lehnt jede Geste dieser Art ab; er hat schließlich weder der Priorin noch ihren Nonnen etwas angetan. Aber, so stellt er klar, er könne Gott bitten, seinen Anklägern zu verzeihen: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“


    An der Richtstatt angekommen, wo der Scheiterhaufen schon gebaut steht, versucht Barré noch einmal, Grandier zum Geständnis zu bewegen. Doch wieder lehnt der Delinquent ab; er bittet aber darum, den „Friedenskuss“ zu bekommen, um dann beruhigt sterben zu können. Das mag das schaulustige Volk aber nicht goutieren: Als Barré sich zum Kuss zu Grandier neigt, ruft die Menge „Judas! Judas!“ und Barré reißt wütend dem Soldaten die Fackel aus der Hand und wirft sie in den Holzstoß. Nun verdunkelt sich die Szene und man sieht Jeanne in Ihrer Klosterzelle betend auf der Kniebank vor dem Kreuz knien...


    INFORMATIONEN ZUM WERK


    Zunächst sei an dieser Stelle ein kurzer Hinweis auf den historisch belegten Fall gegeben: Urbain Grandier war Priester in der Kirche Sainte Croix in Loudun und scheint sexuelle Beziehungen zu Frauen gehabt zu haben. Das kam der Oberin des Ursulinenklosters zu Ohren, die dann möglicherweise sogar Zeugin von Grandiers Aktivitäten war. 1632 wurde er von einer Gruppe Nonnen aus dem Konvent der Ursulinen beschuldigt, sie mit dem Dämonen Asmodeus verhext zu haben, um dann „schamlose Taten“ mit ihnen zu begehen. Interessanterweise wurden diese Klagen ab dem Moment erhoben, als Grandier auf den Vorschlag der Mutter Oberin, Jeanne de Anges, geistlicher Beistand im Ursulinenkonvent zu werden, nicht einging. Damit wurde also möglicherweise ein Rachefeldzug der Oberin in Gang gesetzt, mit unvorhersehbaren Folgen.


    Auf jeden Fall hat Jeanne de Anges einen Gegner Grandiers, den Priester Canon Mignon, gebeten, die geistliche Betreuung der Ursulinen zu übernehmen. Die Anschuldigungen gegen Grandier wurden allerdings fortgesetzt: So klagte Jeanne de Anges Grandier an, sie mittels der „Schwarzen Magie“ verführt zu haben. Nach und nach begannen dann die übrigen Nonnen, ähnliche Vorwürfe zu erheben, was von der modernen Wissenschaft mit Massenhysterie erklärt wird. Ein kirchliches Tribunal sprach Grandier am Ende aber frei.


    Wegen einer öffentlichen Äußerung hatte sich Grandier jedoch die Feindschaft Richelieus zugezogen, der ein neues Verfahren anordnete, das von Jean de Laubardemont, einem Verwandten Jeannes, geleitet wurde. 1633 kam der Priester vor ein Gericht und wurde verurteilt, ohne sich an das Pariser Appellationsgericht wenden zu dürfen. In diesem Verfahren haben sowohl die Oberin als auch die Nonnen ihre Vorwürfe übrigens nicht wiederholt, was jedoch das bereits festgelegte Urteil nicht mehr beeinflusste. Entscheidend für diese harte Haltung dürfte gewesen sein, dass (erhalten gebliebene) schriftliche Belege in das Verfahren eingebracht wurden, die sowohl Grandiers Unterschrift als auch (angebliche) Unterschriften von „Dämonen“ aufwiesen, darunter sogar jene von Satan selber („Satanas“). Unklar ist, ob Grandier diese Dokumente durch Zwang unterschrieb oder ob sie insgesamt gefälscht wurden. Jedenfalls wurde Grandier schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. Die Richter ordneten sogar an, dass er der „außergewöhnlichen Befragung“ unterworfen werden sollte, einer Form der Wasserfolter, die normalerweise mit Verzögerung zum Tode führte, und die nur bei solchen Opfern angewandt wurde, die ohnehin unmittelbar danach hingerichtet wurden. Aber auch unter dieser Folter gestand Grandier nicht. Er wurde schließlich lebend verbrannt.


    Als Penderecki 1964 John Whitings Drama „The Devils of Loudun“ gesehen hatte, war er sofort zur Umwandlung in ein Opernlibretto entschlossen. 1967 erreichte Penderecki ein Auftrag des Intendanten der Hamburgischen Staatsoper, Rolf Liebermann, den der Komponist mit seinem Opernvorhaben verband. Zur Uraufführung der Oper, mit Tatjana Troyanos als Jeanne, kam es am 20. Juni 1969. Dieser Premiere folgte bereits zwei Tage später eine Stuttgarter Inszenierung (von Günther Rennert unter dem Dirigat von Janos Kulka und mit Colette Lorand als Jeanne), die von der Kritik höher bewertet wurde, als die Hamburger Uraufführung.


    Die große Beachtung, die Pendereckis Oper erfuhr, führten noch 1969 zur amerikanischen Premiere in Santa Fé, 1973 in London als englische und 1975 in Warschau als polnische Erstaufführung. Im Jahre 2000 brachte Turin DIE TEUFEL VON LOUDUN auf die Bühne, 1989 dann die viel gerühmte Inszenierung von Günther Krämer in Düsseldorf (Deutsche Oper am Rhein).


    Als Motto stellte der Komponist seiner Oper das sprichwörtlich gewordene, tatsächlich aber vom griechischen Kirchenvater Johannes Chrysostomus stammende „Dem Teufel ist nicht zu glauben, und wenn er auch die Wahrheit spricht“ voran. Nach Pendereckis Worten kam es ihm auf den religionshistorischen Hintergrund an, weniger auf die Darstellung von sexuellen Praktiken. So werden in der Handlung auch politisch brisante Ereignisse dargestellt, die die Hauptfiguren Jeanne und Grandier eher als Opfer denn als Täter erscheinen lassen.


    Pendereckis Musiksprache zeichnet sich durch eine dichte Orchester- und Chorsprache aus, in denen Cluster (bei dem die einzelnen Töne dicht nebeneinander liegen) eine wichtige Rolle spielen, aber auch häufige Glissandi und orgiastische Klangexplosionen. Den Solisten wird eine breite Palette des deklamatorischen und rezitativischen Singens vom psalmodierenden Gebet bis zum Schrei abverlangt.


    © Manfred Rückert für Tamino-Opernführer 2013
    unter Hinzuziehung folgender Quellen:
    Beiheft der Philips-Aufnahme
    Opernführer von Reclam und Könemann
    Wolfram Schwinger: Krzysztof Penderecki. Leben und Werk. Schott, Mainz 1995

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    MUSIKWANDERER

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  • Die Tamino-Werbepartner Amazon und jpc haben Pendereckis Oper sowohl als DVD als auch in der Audio-Version im Angebot:




    mit Tatiana Troyanos, Cvetka Ahlin, Heinz Blackenburg, Elisabeth Steiner, Joachim Hess, Hans Sotin, Arnold van Mill, Bernard Ladysz, Herbert Melchert, Andrzej Hiolski und Kurt Marschner; Marek Janowski dirigiert Chor und Orchester der Hamburgischen Staatsoper.


    FonoForum urteilte in seiner Ausgabe von August 2007: „Der vorzügliche Marek Janowski am Pult des Philharmonischen Staatsorchesters wählt eine eher sachliche, unverschwitzte Lesart; die (monaurale) Produktion lebt vor allem von der fulminanten Tatiana Troyanos als Jeanne. Ein wichtiges Dokument der neueren Operngeschichte.“












    Nebenstehend das Audio-Pendant zu der obigen DVD.

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    MUSIKWANDERER

  • Vor Jahrzehnten habe ich diese Oper in Köln gesehen und war sehr beeindruckt.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Heute vor 45 Jahren in Hamburg:



    Die Teufel von Loudun,
    Oper in 3 Akten
    von Krzysztof Penderecki.
    Text vom Komponisten nach The Devils of Loudun von Aldous Huxley (1952), das auf den Dokumenten eines Prozesses aus den Jahren 1634/35 beruht.
    Penderecki griff auf die Dramatisierung dieses Textes von John Whiting zurück (The Devils, 1961), unter Benutzung von Erich Frieds dt. Übersetzung (1960).
    Uraufführung: 20.6.1969 Hamburg, Staatsoper
    mit Tatjana Troyanos • Andrzej Hiolski • Helmut Melchert • Bernard Ladysz • Hans Sotin • Kurt Marschner • Heinz Blankenburg • Arnold van Mill • Cvetka Ahlin • Horst Wilhelm, Dirig. Henryk Czyz.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)