Anton Webern - große Kompositionen, ganz kurz

  • Hallo,


    ich möchte auf einen Komponisten aufmerksam machen, der wundervolle Musik geschrieben hat und nach meiner Ansicht zu Unrecht ein Schattendasein fristet. Hört man den Namen, bekommt man vielleicht Angst, ganz zu Unrecht. Es handelt sich nicht um abstrakte Musik, wie etwa die Musik von Arnold Schönberg, der eine Zwölftonreihe verwendet (alle zwölf Noten, keine darf wiederholt werden) und diese dann schematisch als Krebs, Umkehrung und Krebsumkehrung benutzt - das klingt nie sehr inspiriert oder emotional. Ganz anders Webern. Er vermochte es, sehr eindrückliche und ausdrucksvolle, sprechende Stücke zu komponieren, die oft sehr kurz sind. Jede Note in diesen Stücken ist wichtig und bedeutsam. Meine liebste CD mit Werken von Webern ist die CD "what about this Mr. Pagannini". Saschko Gawriloff spielt hier sehr sprechend und wird ausgezeichnet begleitet. Ich vermutet, daß es für Musiker sehr schwer ist, Webern zu phrasieren und zu artikulieren - hier ist es ganz und gar gelungen. Auf der verlinkten CD sollte man sich die Titel 17, 18, 19 und 20 anhören, es sind die vier Stücke op. 7 von Anton Webern.
    Die verschiedenen Geigen auf der CD sind nicht schlecht, aber es gibt meiner Ansicht nach bessere. Dennoch ist der Geigenvergleich interessant und die anderen Stücke auf der CD sind auch sehr schön gespielt.



    Liebe Grüße


    Andreas

    De gustibus non est disputandum (über Geschmäcker kann man nicht streiten)

  • Es handelt sich nicht um abstrakte Musik, wie etwa die Musik von Arnold Schönberg, der eine Zwölftonreihe verwendet (alle zwölf Noten, keine darf wiederholt werden) und diese dann schematisch als Krebs, Umkehrung und Krebsumkehrung benutzt - das klingt nie sehr inspiriert oder emotional. Ganz anders Webern.

    Webern hat in der Zeit, als Schönberg zwölftönig komponierte, ebenfalls zwölftönig komponiert.
    Das Werk auf der CD ist noch aus der frei atonalen Phase.
    :hello:

  • Webern hat -wie auch Schönberg- als Spätromantiker begonnen. Zufällig hörte ich heute "Im Sommerwind, Idylle für großes Orchester" aus dem Jahre 1904 (Live-Aufnahme des BR-Orchesters unter Mariss Jansons, Sony SK 93538)



    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)