Erzherzog Rudolf von Österreich, Kardinal, Komponist, Mäzen.

  • Was mir noch nicht bekannt war, dass Erzherzog Rudolph von Österreich (1788-1831) komponierte. Er hat in der Musikgeschichte eine bedeutende Rolle, allerdings nicht als Komponist sondern als Mäzen Beethovens.


    Wikipedia weiss dazu:


    Rudolph war ein grosser Freund und Förderer der Kunst. Er spielte selbst Klavier und komponierte auch. Etwa 1808 wurde er Schüler von Ludwig van Beethoven und war zugleich der Einzige, den Beethoven zu dieser Zeit noch unterrichtete. Ab 1809 zahlte er ihm eine jährliche Rente von 1500 Talern, um ihn in Wien zu halten. Beethoven widmete ihm zahlreiche bedeutende Werke, darunter:


    4. Klavierkonzert G-Dur op. 58

    5. Klavierkonzert Es-Dur op. 73

    Klaviersonate Es-Dur op. 81a (Les adieux)

    Violinsonate G-Dur op. 96 (1812)

    Klaviertrio B-Dur op. 97 (Erzherzog-Trio)

    Klaviersonate B-Dur op. 106 (Hammerklavier-Sonate)

    Klaviersonate c-Moll op. 111

    Große Fuge B-Dur für Streichquartett op. 133

    Bearbeitung der Großen Fuge für Klavier zu vier Händen (1826), op. 134

    Darüber hinaus entstand die Missa solemnis op. 123 zu Rudolphs Inthronisation als Erzbischof von Olmütz.



    Als Komponist hat er einiges hinterlassen:


    Serenade B-Dur für Klarinette, Viola, Fagott und Gitarre (ca. 1812)

    Sonate für Klavier und Violine f-Moll (ca. 1812)

    Trio Es-Dur für Klarinette, Violoncello und Klavier (1814)

    40 Variationen op. 1 über ein Thema von Ludwig van Beethoven für Klavier (1818–19)

    Sonate A-Dur op. 2 für Klarinette und Klavier (1822)

    Septett e-moll für Klarinette, Fagott, Horn, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass (1830)

    Thema und Variationen über Ja mam Konè (Ich habe Pferde) für Bassetthorn und Klavier

    Variationen über ein Thema von Rossini für Klarinette und Klavier

    Sonate für Klarinette & Klavier B-Dur

    Variationen über ein Thema von J. Weigl (2 Versionen: für Klarinette & Klavier und für Klarinette & 2 Klaviere)

    Thema & Variationen für Klarinette & Orchester (unvollendet)

    Introduktion & Variationen nach einem Thema von J. Weigl

    Sonate für Klarinette & Klavier B-Dur (unvollständig)

    6 Tänze für Klarinette solo

    Adagio & Polacca op. posth.





    Was immer leicht vergessen geht, dass Kunst Mäzene braucht, Menschen, die Musiker finanziell unterstützen und so den Lebensunterhalt sichern. Hier hat Erzherzog Rudolph einen beachtlichen Beitrag geleistet. Beethoven hat sich völlig zu Recht mit der Widmung bedeutender Werke bei ihm bedankt.

    .


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Zitat von moderato

    Was mir noch nicht bekannt war, dass Erzherzog Rudolph von Österreich (1788-1831) komponierte. Er hat in der Musikgeschichte eine bedeutende Rolle, allerdings nicht als Komponist sondern als Mäzen Beethovens.

    Lieber moderato, ich hatte am 8. Januar noch an seinen 231. Geburtstag erinnert, aber leider am 24. Juli vergessen, an seinen 188. Todestag zu erinnern. :hail:Dank deines Beitrages konnte ich das jetzt noch hier nachholen:

    Erinnerungen an Verstorbene und Geburtstags-Glückwünsche an lebende Musiker, Buch II


    In dem Erinnerungsthread stehen in der Tat manche kaum glaublichen Tatsachen drin.^^


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Die Missa Solemnis D-Dur op. 123 hätte Beethoven zur Bischofsweihe Erzherzog Rudolf von Österreich fertig werden soll, was sich aber nicht realisieren liess.


    Auf Wikipedia gibt es lesenswerte Informationen zur Entstehungsgeschichte. Aus unerfindlichen Gründen funktioniert der Link hier nicht. Mit etwas googeln kommt man zur Seite.


    Erzherzog Rudolf war der Widmungsträger. Allerdings liegt ein Schatten darauf:


    "Die Widmungsinschrift »Von Herzen – Möge es wieder – zu Herzen gehen« findet sich weder in der dem Erzbischof überreichten Widmungspartitur noch im Erstdruck, sondern lediglich in dem in der Berliner Staatsbibliothek verwahrten Autograph. Möglicherweise hatte Beethoven sich von dieser Widmung an den Erzbischof distanziert, nachdem sich das Verhältnis zwischen den beiden Männern abgekühlt hatte."



    Und im Tamino-Forum gibt es selbstverständlich einen Thread dazu:


    Beethoven : Missa solemnis

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • So steht es auch in meinem Erinnerungsbeitrag Nr. 9433 vom 8. Januar 2019.^^


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).