Hallo zusammen,
von Sonnenaufgängen über Morgenstimmungen, Bergwanderungen, Felsgebirgen, Regen und Gewitter, Sonnenuntergängen bis hin zu Mondschein und Nacht gab es schon die verschiedensten Versuche, Naturphänomene und deren Wirkung auf den Menschen in Musik zu fassen.
Aus aktuellem Anlass möchte ich Eure Aufmerksamkeit auf ein Werk lenken, das nicht mehr und nicht weniger versucht, als einen Vulkanausbruch musikalisch darzustellen. Es handelt sich um das Werk "Hekla" des isländischen Komponisten Jon Leifs (1899 - 1968'). Darin wird der Ausbruch des gleichnamigen isländischen Vulkans im Jahre 1947 beschrieben. Die erste Fassung des Werkes wurde 1964, die zweite im Jahre 1968 uraufgeführt.
Hekla war seinerzeit der größte aktive Vulkan Islands. Seit dem 12. Jhd. war er zwischen 20 und 30mal ausgebrochen. Der spektakulärste Ausbruch wird um das Jahr 1.100 v. Chr. vermutet, dabei wurden über 7 Kubikkilometer Tephra in die Atmosphäre geschleudert. In der Folge kühlte die Nordhalbkugel jahrelang ab.
Im Jahre 1947 wurde immerhin noch ca. ein Kubikkilometer Material ausgestoßen. (Die Mengen des Eyjafjallajökull in 2010 sind bisher offenbar um Größenordnungen geringer.)
Vom Werk "Hekla" gibt es offenbar zwei Einspielungen. Die eine entstand im Januar 1997 mit dem Helsinki Philharmonic Orchestra und einem ungenannten Chor unter Leif Segerstam für das Label Ondine. Sie erschien auf einer CD mit dem Namen "Earquake", die sich wie folgt präsentierte: "Diese CD enthält einige der lautesten, schnellsten, eruptivsten Stücke Musik, die jemals komponiert wurden. Halten Sie sich fest und bringen Sie die Kinder in Sicherheit !" Usw. usw. Diese CD, zu der zwei Ohrstöpsel mitgeliefert wurden, scheint momentan vergriffen zu sein
Die andere Aufnahme enstand mit dem Hallgram's Church Choir und dem Isländischen Sinfonieorchester unter En Shao für BIS:
Im Beiheft zur "Earquake"-CD heißt es: "Das Schlussstück 'Hekla' ist vielleicht das lauteste Stück Musik, das je komponiert wurde. Es fasst unmissverständlich den Ausbruch von Islands größtem aktiven Vulkan Hekla in Töne. Das 140-Mann-Orchester bestand darauf, während der Aufnahmen Ohrenschützer zu tragen. Immerhin kommen Kanonschüsse, ein Chor und eine 22 Mann starke Percussion-Abteilung zum Einsatz. Es werden Steine gehämmert, Schwermetallketten geschmiedet, Ambosse traktiert, Stahlplatten und Sirenen zum Klingen gebracht. Um das Maximum aus dieser Produktion zu holen, sollten Sie beim Hören die Lautstärke nicht nachregulieren. Nur wenn Lautsprecher und Ohren aufs Äußerste belastet werden, ist das ganz neue Hörerlebnis garantiert. […]"
Kennt jemand von Euch das Werk? Was haltet Ihr davon?