Tosca - Deustche Oper am Rhein

  • Nun hatte ich gestern zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit das Vergnügen, Tosca in der Deutschen Oper am Rhein zu sehen.


    Inszenierung: Dietrich Hilsdorf
    Musikalische Leitun: Enrico Dovico
    Bühne und Kostüm: Johannes Leiacker
    Chor: Christoph Kurig
    Chorleitung Kinderchor: Petra Verhoeven

    Tosca: Morenike Fadayomi
    Cavaradossi: Kamen Chanev (24.04.10) / Gustavo Porta (23.95.10)
    Scarpia: Oleg Bryjak
    Angelotti: Adrian Sâmpetrean
    Sagrestano: Daniel Djambazian
    Spoletta: Florian Simson
    Sciarrone: Rolf Broman

    Orchester Düsseldorfer Symphoniker


    Diese Tosca war klassische Inszenierung mit wunderschönen Bühnenbildern und Kostümen.


    Morenike Fadayomi fand ich als Tosca sehr beeindrucken und überzeugend. Sie hat eine wunderbare klare Stimme, die auch in den Höhen nie schrill wirkt. Zum Ende der Oper stirbt sie nicht, sondern wird - wie ursprünglich von Puccini gewollt - wahnsinnig.


    Als Cavaradossi habe ich am 24.04. Kamen Chanev gesehen, der ordentlich gesungen hat, mir aber gerade im ersten Akt etwas farblos erschien.


    Am 23.05. war Gustavo Porta als Cavaradossi zu sehen, der (gerade im ersten Akt und in der Schlussarie mit Tosca) durch seine kräftige Stimme weitaus mehr überzeugen konnte.


    Obwohl für gestern Boris Statsenko als Cavaradossi vorgesehen war, fand eine kurzfristige Umbesetzung statt und wie auch schon im April sang Oleg Bryjak den Scarpia. In beiden Aufführungen fand ich ihn am beeidruckendsten durch seinen klaren, kräftigen und melodiösen Bariton - was dann auch etwas über den nicht erscheinenen Borsi Statsenko hinweg getröstet hat.


    Etwas eigenartig fand ich, dass Angelotti während der Folterszene mit am Tisch sitzt - obwohl er sich ja eigentlich im Brunnen versteckt.
    Auch Scarpia muss, nachdem er schon gestorben ist und ca. 20 Min. tot auf seinem Stuhl gesessen hat, noch einmal kurz singen.
    Ich kenne Toca eigentlich so, dass Cavaradossi den Gefängniswärter mit einem Ring besticht, um Tosca eine Nachricht zu überbringen. Den Part des Gefängniswärters musste in dieser Inszenierung der tote Scarpia übernehmen.


    Alles in allem war es eine sehr gelungene Inszenierung mit durchweg sehr guten Sängern.


    Es gibt noch eine letzte Vorführung dieser Tosca am 02.06.2010.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Zitat

    Original von Marnie
    ...
    Etwas eigenartig fand ich, dass Angelotti während der Folterszene mit am Tisch sitzt - obwohl er sich ja eigentlich im Brunnen versteckt.
    Auch Scarpia muss, nachdem er schon gestorben ist und ca. 20 Min. tot auf seinem Stuhl gesessen hat, noch einmal kurz singen.
    Ich kenne Toca eigentlich so, dass Cavaradossi den Gefängniswärter mit einem Ring besticht, um Tosca eine Nachricht zu überbringen. Den Part des Gefängniswärters musste in dieser Inszenierung der tote Scarpia übernehmen.
    ....


    Ach, du fandest dies nur "etwas eigenartig"?


    :D

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Na ja, da mir die Inszenierung wirklich gut gefallen hat und ich die Umsetzung der Oper an sich sehr gelungen fand, habe ich beschlossen, über diese "wenigen Eigenarten" großzügig hinweg zu sehen :D :D :D

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Ich habe damals die Kritiken der Premiere gelsen und wollte die Arbeit von hilsdorf unbedingt noch sehen. Es ist ahlt eine von seinen psychologischen Arbeiten, die auf jeden Lokalverweis verzichtet. Der letzte Akt ist fast nichts mehr als ein Albtraum der Haupt-Personen oder evtl nur von Tosca. Das ist durchaus mal eine interessante Um-Deutung. Vielleicht schaffe ich es ja noch, die Inszenierung zu sehen....

  • Also, wenn Du die Zeit findest, kann ich die Tosca sehr empfehlen.
    Allerdings ist der 02.06. in Düsseldorf der letzte Termin in dieser Saison, diesmal soll Boris Statsenko den Scarpia singen (falls nicht mal wieder spontan umbesetzt wird....)


    In der kommenden Saison gibt es aber die Wiederaufnahme der Tosca.

    Viele Grüße,


    Marnie