CAVALLI, Pietro Francesco: LA DIDONE

  • Pietro Francesco Cavalli (1602-1676):

    LA DIDONE
    Oper in drei Akten und einem Prolog
    Libretto von Giovanni Francesco Busenello nach Vergils Aeneis


    Uraufführung 1641 in Venedig


    DIE PERSONEN DER HANDLUNG


    IRIS, Prolog (Sopran)
    AENEAS, trojanischer Held (Tenor oder Hoher Bariton)
    ANCHISES, Vater des Aeneas (Bariton)
    ASKANIUS, Sohn des Aeneas (Sopran)
    KREUSA, Gemahlin des Aeneas (Sopran)
    JARBAS, König von Gaetulien (Countertenor)
    ANNA, Schwester der Dido (Mezzosopran)
    KASSANDRA, Tochter Des trojanischen Königs (Sopran)
    DIDO, Königin von Karthago (Sopran)
    SYCHAEUS, verstorbener Gemahl der Dido (Tenor)
    PYRRHOS, ein Grieche (Bariton)
    KOREBOS, ein Grieche (Tenor)
    SINON, ein Grieche (Baß)
    ILEONEOS, Gesandter Trojas, Begleiter des Aeneas (Tenor)
    AKATES, Begleiter des Aeneas (Tenor)
    HEKUBA, Königin von Troja, Gemahlin des Priamos (Alt)
    Ein Bote (Tenor)
    Ein alter Mann (Baß)
    JUPITER (Baß)
    JUNO (Mezzosopran)
    VENUS (Sopran
    AMOR (Sopran)
    MERKUR (Countertenor)
    NEPTUN (Baßbariton)
    AEOLUS (Tenor)
    FORTUNA (Sopran)
    Drei karthagische Hofdamen (zwei Soprane, ein Alt)
    Chor der Jäger und Trojaner (Sopran, Alt, Tenor, Baß)


    Das Geschehen spielt in Troja und Karthago nach dem trojanischen Krieg.



    INHALTSANGABE


    Prolog


    Die Götterbotin Iris verkündet, daß der Untergang Trojas die Schuld des Prinzen Paris sei. Der hat Juno, die höchste Göttin und Frau von Göttervater Zeus, mit seinem Urteil, das seitdem „Urteil des Paris“ genannt wird, schwer beleidigt.


    ERSTER AKT


    Das Heer der Griechen hat nach langer Belagerungszeit, wenn auch mit einer mehr oder weniger lächerlichen List, Troja erobert und jetzt brennt die Stadt. Aeneas hat endlich den Ratschlag seiner Mutter Venus angenommen und flüchtet mitsamt seiner Familie aus der Stadt. Dabei muß er zu seinem Entsetzen mit ansehen, wie Kreusa, seine geliebte Frau, von einem Pfeil getroffen getötet wird. Auch der mygdonische Prinz Coroebus ist im Kampf um seine Verlobte Kassandra, die er retten konnte, gefallen. Hekuba und Cassandra werden allerdings gefangengenommen. Aeneas wird von dem Schatten der verstorbenen Kreusa aufgesucht und erfährt auf diese Weise, daß nunmehr Askasius König von Italien werden wird. Die Göttin Venus bittet die Göttin Fortuna, die überlebenden Trojaner ungefährdet dorthin reisen zu lassen. Wie wird sich die Göttin des Glücks entscheiden?


    ZWEITER AKT


    Fortuna hat sich entschieden: Die Trojaner sind zwar bis vor Karthago gekommen, erleiden aber dort Schiffbruch. Dabei fällt Anchises, der Vater von Aeneas, in die Hände der Karthager.


    Dido, die Königin von Karthago, wird heftig von Jarbas, dem Fürsten von Gaetula, umworben. Sie weist aber dessen Avancen zurück, weil sie sich, von Amors Pfeil getroffen, in Aeneas verliebt hat. Sie läßt nun aus Liebe zu dem Helden dessen Vater Anchises frei und heißt die Trojaner in Karthago herzlich willkommen.


    Jarbas aber kann den Verlust der geliebten Dido nicht verwinden und verliert seinen Verstand.


    DRITTER AKT


    Dido und Aeneas genießen das Glück der Liebenden. Aber nach einer Jagd schläft Aeneas ein und Merkur, von Göttervater Zeus geschickt, befiehlt ihm Karthago zu verlassen und nach Italien zu segeln.


    Aeneas ist aufgewacht und will den Befehl des Zeus natürlich befolgen, doch Dido ist von der Nachricht der bevorstehenden Trennung tief getroffen und fällt in Ohnmacht. Im Hintergrund triumphiert der Schatten ihres ehemaligen Gatten Sychaeus.


    Als Aeneas das Schiff betritt um nach Italien zu segeln, will sich Dido umbringen; Fürst Jarbas, durch Merkur von seinem Leiden des Irrsinns geheilt, fällt ihr in den Arm. Dido, die einsehen muß, daß Aeneas für sie unerreichbar geworden ist, entschließt sich endlich, dem Werben von Jarbas nachzugeben...


    Hinweis für den interessierten Opernliebhaber: Informationen zu den Autoren dieser Oper sind bei Cavallis „Gli Amori d'Apollo e di Dafne“ zu finden.


    © Manfred Rückert für TAMINO-Opernführer 2010
    unter Hinzuziehung folgender Quellen
    Heinz Wagner: Die Oper
    Wikipedia über Dido und Aeneas

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    MUSIKWANDERER

    2 Mal editiert, zuletzt von musikwanderer ()

  • Bei Amazon gibt es die nachstehende Aufnahme als CD-Box, jpc bietet diese Oper als Download an:



    Es ist sogar eine Doppel-DVD dieses Werkes zu bekommen:


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    MUSIKWANDERER

  • Diese Hengelbrocksche Edition ist musikalisch gut, aber insofern ein Ärgernis, als die Herausgeber das "lieto fine", also das gute Ende, gestrichen haben mit der Begründung: "ein solches "lieto fine" war mit uns nicht zu machen". Nun, in der "Aeneis" des Vergil gibt es ein solches Ende auch nicht, der Selbstmord wird aufwendig von Dido inszeniert. Aber wenn Librettist und Komponist ein solches Ende dann schreiben, wie komme ich denn dazu, das eigenmächtig zu ändern?
    Wie sollte man sich dann eine Hengelbroksche Bearbeitung des "Fidelio" vorstellen?

    Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt eine kurze Zeit und ist voll Unruhe. Er geht auf wie eine Blume, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht (Hiob 14).