PETERSON-BERGER, Wilhelm, ARNLJOT

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    Wilhelm Peterson-Berger (1867-1942)
    Arnljot


    Oper in 3 Akten


    Schwedisch gesungen
    Libretto vom vom Komponisten
    nach Snorre Sturlasson und Björnstierne Björnsen


    Uraufführung am 13. April 1910 in Stockholm


    Personen:
    Arnljot - Schwedischer Freiheitsheld
    Gunhild - Arnljots große Liebe
    Waino - Lappländerin, Gefährtin Arnljots
    Östmund - Vater Gunhilds
    Mutter Gunhilds
    Gudfast - Intrigant, Gunhilds Mann
    Ubma - Schamane
    Tormod - Erster Barde am norwegischen Königshof


    Das Geschehen spielt zur Zeit der Christianisierung im elften Jahrhundert in Nordschweden



    Die Vorgeschichte:


    Der junge Held ist das bedeutende Mitglied einer aristokratischen Familie in der nördlichen Provinz von Jämtland. Von früher Zeit an war es so vorgesehen, dass er eines Tages Gunhild, die Tochter Östmunds, des Herrn der Frösö-Insel heiraten und die Herrschaft erben würde. Um den Besitz des begehrten Landstriches lagen Schweden und Norwegen politisch im Streit miteinander. Die Einheimischen wollten aber ganz frei sein und strebten unter Sigurd Slandrom einen unabhängigen Status an. Arnljot sollte ihr erster König werden.


    Dieser hatte eine längere Reise unternommen, obwohl ihn zu Hause das Thing erwartete, um über die neuen Grenzen von Jämtland zu beraten. Die Dauer der Reise verzögerte sich um zwei Jahre und er schickt zwischendurch seinen Gefährten Gudfast in die Heimat mit der Botschaft, dass man auf ihn warten solle. Gudfast spielt ein falsches Spiel und streut Gerüchte aus. Als Arnljot endlich nach Hause kommt, muss er feststellen, dass dieser seine Jugendliebe Gunhild zu seiner Frau gemacht und das Wohlwollen ihres Vaters errungen hat.



    HANDLUNG


    Erster Akt:


    Ein kurzes lyrisches Vorspiel schildert die Einzigartigkeit der Landschaft von Jämtland. In einem Dialog zwischen Gunhild und ihrer Mutter erfahren wir von Gudfasts Verrat. Gunhild erwartet die Ankunft des Jugendgeliebten mit Angst in ihrem Herzen. Sie hat ihn nicht vergessen können, trotz allem was inzwischen passiert ist.


    Nach langer Abwesenheit sieht der Heimgekehrte das Land seiner Geburt wieder und ist berauscht von seiner wilden Schönheit. Bald tagt die Versammlung, in der über die Zukunft von Jämtland und wahrscheinlich auch über sein eigenes Schicksal entschieden werden soll. Östmund, der Vater Gunhilds, welcher in der Versammlung den Vorsitz hat, ist bestrebt, selbst König über das freiheitsliebende Volk von Jämtland zu werden. Es ist jedoch Arnljot, der die Mehrzahl der Stimmen auf sich vereinigt. Östmund und Gudfast wissen, wenn sie Arnljot aus dem Gleichgewicht bringen können und der Angefeindete den Frieden des Gerichts brechen wird, haben sie eine Chance, ihre dunklen Ziele zu erreichen. In böser Absicht bespötteln die beiden den Heimgekehrten bis dieser in gerechtem Zorn dem arglistigen Gudfast den Speer in den Leib rammt. Nun ist der Rächer seiner Ehre ein Ausgestoßener und muss sich in den Wäldern verstecken. Gunhild erwägt, mit ihm in ein fremdes Land zu fliehen.


    Zweiter Akt:


    Tief in der einsamen Wildnis hat Arnljot sich eine kleine Hütte gebaut, in der er mit dem Lappenmädchen Waino lebt, die seine Sklavin ist. Vom Schamanen Ubma wurde sie gesandt, damit sie ihn versorgen, bespitzeln und herausbekommen soll, wo er seine Schätze - Beute aus Erbschaft oder Plünderung - versteckt hat.


    Die zauberhafte Umgebung, das Murmeln des Baches, die kleine Hütte und die Einsamkeit der beiden führen dazu, dass Waino ihren neuen Herrn liebt und sich dem Anliegen des Magiers widersetzt. In den letzten fünf Jahren ist es vorgekommen, dass Trapper oder Ganoven ihn im Forst aufgespürt haben und ihn zu überreden suchten, sich mit ihnen zu verbinden.


    Man hat auch versucht, ihn zu töten in der Hoffnung, dass für seinen Kopf ein Lösegeld gezahlt würde. Das Volk von Jämtland, welches ihn nach wie vor liebt, würde es gern sehen, wenn er am Hof von König Olav Einfluss nehmen könnte. Aber der Freiheitsliebende hat bisher davon abgesehen, weil es ihm nicht gefällt, einem anderen zu dienen. Er fühlt einen bitteren Stich in seinem Herzen, wenn er an sein Heimatland denkt und mit seiner Kraft niemandem nützen kann.


    Eines Tages kommen plötzlich Gunhild mit ihrem kleinen Sohn quer durch den Wald. Nach seiner Hütte hatten sie gezielt gesucht. Gunhild hat sich zum Christentum bekehren lassen und ist ihrem Volk fremd geworden. Als Arnljot sie wiedersieht, ist sein Herz einmal mehr mit Liebe gefüllt. Gunhild soll sich entscheiden, ob sie ein freies Leben mit ihm in der Wildnis führen will. Gedankenverloren schaut er auf Gunilds kleinen Sohn, und er fühlt die Bedrückung seiner Isolation mehr denn je.


    Gunhild hat ihm von der christlichen Lehre erzählt beschließt aber doch, ihn zu verlassen. Er gibt ihr sein kostbares Schwert mit, damit sie es König Olaf, zu dem sie gehen will, als Geschenk überreicht. Versunken in seine Meditation wird er plötzlich durch Ubma gestört, der ihn mit Hilfe seiner Hexenkunst in Schlaf versetzt. Er denkt, unter Hypnose wird er ihm das Versteck seiner Schätze enthüllen.


    Arnljot hat jedoch eine Vision und sieht sich als Gast christlicher Ritter in der Tafelrunde von König Olav. Seinen eigenen Bruder Vikar findet er unter ihnen, der durch die Eroberung des christlichen Glaubens neue Prinzipien für sein Leben gefunden hat. Eine weitere Vision zeigt ihm, wie er selbst für diesen Glauben auf dem Schlachtfeld den Tod finden wird. Ubma weiß nun genug und will ihn töten, jedoch Waino wirft sich dazwischen und verhindert die Tat. Sie redet auch auf den Verzweifelten ein, als er versucht sich selbst das Leben zu nehmen. Obwohl es ihr schwer fällt, rät nun auch sie, die Hütte zu verlassen, um sich König Olaf anzuschließen.


    Dritter Akt:


    Arnljot trifft auf König Olav in Stiklestad in Erwartung der Schlacht am Morgen des fatalen Tages vom 29. Juli 1030. Diese endete mit einem großartigen Sieg zu Gunsten der christlichen Wahrheit, aber König Olav verlor in der Schlacht sein Leben. Der erste unter den Barden des Hofes, Tormod Kolbrunarskald, besingt König Olavs Taten und seinen Ruhm.


    Arnljot hatte dem König seine Hilfe angeboten, einen Dialog mit ihm geführt und realisiert, wie viel der christlichen Wahrheit bereits in ihm eingeschlossen war. Im Beisein von Gunhild wurde er Christ und lässt sich vor der Schlacht taufen. Boten aus Jämtland kommen an und bringen die Nachricht von Östmunds Tod. Arnljot ist nicht länger Outlaw, aber er hat dem König sein Wort gegeben und die Landsleute sollen mit einer negativen Antwort zurückkehren. Die Boten zögern und wollen abwarten bis die Schlacht zuende ist. Doch es kommt alles ganz anders. Seine Traumvision bewahrheitet sich. In der Schlacht lässt er sein Leben. Tödlich verwundet stirbt er in den Armen Gunhilds, aber mit seinem Schicksal versöhnt.


    Anmerkung:


    Wilhelm Peterson-Berger schrieb das Libretto zu seinem Dramatischen Gedicht „Arnljot“ in den Jahren 1902-1904 und setzte es in Musik zwischen 1907 und 1909. Der Komponist erhielt seine Idee für das Sujet aus den alten Geschichten von Snorre Sturlasson. Beeinflusst wurde das Libretto von dem Gedichtzyklus „Arnljot Gälline“ von Björnstierne Björnsen. Die Novelle gleichen Namens von Christer Swan mag der Komponist auch gekannt und zur Schaffung seines Werkes herangezogen haben.


    Was ist so einzigartig in diesem Drama? Der Komponist befand sich auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft, als er die „Schwedische Nationaloper“ schuf. Es ist die Verbindung zwischen der wilden Landschaft Jämtlands und den Menschen, die dort leben. Er selbst suchte die kreative Isolation und zog sich in späten Jahren ganz dorthin zurück.


    © Juli 2010 TAMINO - Engelbert

  • "ARNLJOT" (Wilhelm Peterson-Berger)



    Der schwedische Komponist Wilhelm Peterson-Berger (1867-1942) ist in Ullånger (Provinz Ångermanland) geboren worden und in der Provinz Västerbotten aufgewachsen. Er wurde von seiner Mutter, einer Pianistin, in seinem Berufswunsch bestärkt und besuchte von 1885 bis 1889 das Musikkonservatorium in Stockholm, um Klavier- und Orgelspiel zu lernen. 1889 unternahm er eine Reise nach Jämtland, an der Grenze zu Norwegen, wo ihn die faszinierende Landschaft nachhaltig beeindruckte. Im selben Jahr reiste er nach Dresden, nahm bei Edmund Kretschmer Kompositionsunterricht und lehrte dort ab 1892 für zwei Jahre an der neu eröffneten Musikschule. Zurück in Schweden widmete er sich ganz der Komposition; sein ‚Brotberuf‘ war der eines (strengen) Musikkritikers bei der Zeitschrift „Dagens Nyheter“. Von 1908 bis 1911 arbeitete er auch als Regisseur an der Königlichen Oper in Stockholm, inszenierte u. a. „Tristan und Isolde“ mit einer eigenen Übersetzung ins Schwedische. Seit 1914 bewohnte Wilhelm Peterson-Berger in Jämtland ein Haus auf der Insel Frösö, in deren Nachbarschaft (Östersund) er mit 75 Jahren starb.



    Neben fünf Symphonien, einem Violinkonzert, einigen Kammermusikwerken, Liedern (die auch teilweise in Peterson-Bergers deutscher Übersetzung vorliegen) und Kantaten entstanden auch sechs musikalische Bühnenstücke: „Sveagaldrar“ (‚Schwedische Zaubersprüche‘, 1897, ein Festspiel in vier Bildern zum 25jährigen Regierungsjubiläum von König Oscar II. von Schweden), „Ran“ (1903, ein von Richard Wagner und Friedrich Nietzsche beeinflusstes Musikdrama), „Lyckan“ (‚Das Glück‘, ebenfalls 1903, ein Märchenspiel), „Arnljot“ (1910), „Domedagsprofeterna“ (‚Die Propheten des Jüngsten Gerichts‘, 1919, eine Komödie über die Frage nach der richtigen Zeit für den Weltuntergang – ausschnittweise auf einer CD eingespielt) und „Adils och Elisif“ (1927, eine Sagenvertonung – als Konzertmitschnitt erhalten). Aber es ist vor allem die Oper „Arnljot“, die mit ihrer musikalischen Schilderung der nordschwedischen Natur in Verbindung mit der Handlung eines Einzelnen im Konflikt mit der Gesellschaft - ähnlich dem "Peter Grimes" von Benjamin Britten - zur schwedischen Nationaloper geworden ist.



    Wilhelm Peterson-Berger komponierte in den Jahren 1907 bis 1909 auf der Grundlage der Texte von Snorre Sturlasson und Björnstjerne Björnson diese Oper mit einem selbst verfassten Libretto, nachdem er sich schon seit Jahren mit dem Stoff beschäftigt hatte. 1906 wurde das Libretto veröffentlicht und der erste Akt 1908 als ‚Schauspiel mit Musik‘ von Laiendarstellern – und mit Wilhelm Peterson-Berger als Regisseur – auf der Insel Frösö gespielt, was zu der bis in unsere Tage beibehaltenen Tradition von jährlichen „Arnljot“-Freiluftaufführungen in Jämtland führte. Die Premiere der vollständigen Oper am 13. 4. 1910 am Königlichen Theater in Stockholm war ein großer Erfolg und es gab bis zum Tod von Peterson-Berger viele weitere Aufführungen. 1913 erschien ein Klavierauszug der Oper (sogar mit deutschem Text); eine Aufführung in Deutschland ist aber m. W. nicht nachweisbar.



    Die Personen der Handlung:


    Unn Hallbrandsdotter, på Gällö ånka efter Sunvis Bjarm - Mezzosopran / Arnljot Sunvisson, kallad ‚Gelline‘, hennes son – Bariton / Östmund, gode* på Frösön i Jämtland - Bass / Gunhild, hans dotter – Sopran / Gudfast Grimsson, hövding i Hakås, hennes make - Bariton / Sigvard Grimsson, hans broder - Bass / Torar, lagman på Frösön - Bariton / Tre jämtsk hövdinger: Sigurd i Slandrom - Tenor, Bård i Bräcka - Bariton, Hemming i Ås - Bass / Vaina, sameflicka – Sopran / Ubma, nåjd - Tenor / Tve jämtsk rövarer: Göka-Tore - Bariton, Åflo-Faste - Bass / Olav II. Haraldsson, kallad ‚Digre‘, norsk konung - Bariton / Tormond Kolbrunarskald, hirdskald - Bariton / Finn Arnesson, kungens hövitsman – Bariton / En hirdman - Knabensopran / En tjänstekvinna – Sopran / Tve hirdskalder: Gissur Hvite – Bariton, Torfinn Munn - Tenor / Tore Hund, bondehärens anförare – Bass / Jämtska och norska hövdinger och bönder, soldater, tingstjänare och gardsfolk – Chor.


    Unn Hallbrandsdotter aus Gällö, Witwe von Sunvis Bjarm – Mezzosopran / Arnljot Sunvisson, genannt ‚Gelline‘, ihr Sohn – Bariton / Östmund, Gode* auf Frösö in Jämtland – Bass / Gunhild, seine Tochter – Sopran / Gudfast Grimsson, Stammesoberhaupt aus Hakås, ihr Ehemann – Bariton / Sigvard Grimsson, sein Bruder – Bass / Torar, Gesetzeshüter auf Frösö – Bariton / Drei Stammesoberhäupter aus Jämtland: Sigurd aus Slandrom – Tenor, Bård aus Bräcka – Bariton, Hemming aus Ås – Bass / Vaina, ein samisches Mädchen – Sopran / Ubma, ein Magier – Tenor / Zwei Räuber aus Jämtland: Göka-Tore – Bariton, Åflo-Faste – Bass / Olav II. Haraldsson, genannt ‚Der Große‘, König von Norwegen – Bariton / Tormond Kolbrunarskald, ein Barde – Bariton / Finn Arnesson, Gefolgsmann des Königs – Bariton / Ein Hirte - Knabensopran / Eine Dienstmagd – Sopran / Zwei Barden: Gissur Hvite – Bariton, Torfinn Munn – Tenor / Tore Hund, Anführer der Bauernarmee – Bass / Jämtländische und norwegische Stammesoberhäupter und Einwohner, Soldaten, Gerichtsschreiber und Landwirte – Chor.


    Gode* = Ein Stammesoberhaupt, verantwortlich für den Tempel des heidnischen Gottes Fröj. (Anmerkung: Die Schreibweise einiger Rollennamen – wie z. B. Vaina / Waina oder Tormond / Tormod – differiert je nach Quellenangabe.)



    Gesamtaufnahmen:


    Unn Hallbrandsdotter – Margit Sehlmark / Arnljot – Sigurd Björling / Östmund – Leon Björker / Gunhild – Lilly Furlin / Gudfast Grimsson – Anders Näslund / Sigvard Grimsson – Bertil Alstergård / Torar – Ake Collett / Sigurd i Slandrom – Conny Söderström / Bård i Bräcka – Karl-Olof Johansson / Hemming i Ås – Paul Höglund / Vaina – Eva Prytz / Ubma – Gösta Björling / Göka-Tore – Åke Collett / Åflo-Faste – Sven-Erik Jacobsson / König Olav Haraldsson – Hugo Hasslo / Tormond Kolbrunarskald – Georg Svedenbrant / Finn Arneson – Anders Näslund / Ein Hirte – Linné Rydh / Eine Dienstmagd – Eleonora Collin / Kungliga Teaterns kör (Der Chor des Königlichen Theaters Stockholm) / Kungliga Hovkapellet (Die Königliche Hofkapelle Stockholm) / Dirigent: Stig Rybrant (Stockholm, Operahus, 1. 3. 1949).


    1948 beauftragte die schwedische Peterson-Berger Gesellschaft den Autor Ivan Oljelund und den Komponisten und Dirigenten Stig Rybrant mit einer Bearbeitung der Oper, d. h. einer Kürzung um ca. 30 Minuten und einer Revision der Komposition, wobei die Instrumentation teilweise radikal verändert und die Chorstellen vereinfacht wurden. Der Schwedische Rundfunk übertrug die Aufführung vom 1. 3. 1949; davon ist lediglich ein Teil des Duetts Gunhild-Arnljot auf Schallplatte erschienen (siehe unten).



    Unn Hallbrandsdotter – Barbro Ericson / Arnljot – Sigurd Björling / Östmund – Leon Björker / Gunhild – Margareta Bergström / Gudfast Grimsson – Anders Näslund / Sigvard Grimsson – Bertil Alstergård / Torar – Carl-Axel Hallgren / Sigurd i Slandrom – Conny Söderström / Bård i Bräcka – Sture Ingebretzen / Hemming i Ås – Arne Tyrén / Vaina – Eva Prytz / Ubma – Olle Sivall / Göka-Tore – Carl-Axel Hallgren / Åflo-Faste – Sven-Erik Jacobsson / König Olav Haraldsson – Arne Wirén / Tormond Kolbrunarskald – Georg Svedenbrant / Finn Arneson - Tone Persson / Ein Hirte – Sven Wallskog / Eine Dienstmagd – Sylvan Beré / Kungliga Teaterns kör (Der Chor des Königlichen Theaters Stockholm) / Chorltg.: Arne Sunnegårdh / Kungliga Hovkapellet (Die Königliche Hofkapelle Stockholm) / Dirigent: Sixten Ehrling (Stockholm, Operahus, 8. 5. 1960).


    Die Fassung von 1948 wurde auch 1960 verwendet, als aus Anlass des 50. Jahrestages der Uraufführung von „Arnljot“ die Königliche Oper Stockholm eine Neuinszenierung dieser Oper herausbrachte. Der Schwedische Rundfunk schnitt die Premiere mit, auf die noch zwei Vorstellungen (am 13. 5. und 16. 5. 1960) folgten. Dieser Mitschnitt erschien 1985 auf drei Schallplatten der Firma ‚Caprice‘ (CAP 1341/43), die 2015 auf zwei CDs neu aufgelegt wurde (CAP 22058). 2023 veröffentlichte auch ‚Premiere Opera‘ diese Aufnahme unter der Nummer PO 25494.



    2023 gab der Musikverlag ‚Swedish Musical Heritage‘ die kritische Neuausgabe von Finn Rosengren heraus. Eine neue Gesamtaufnahme von „Arnljot“ ist mehr als überfällig.



    Ausschnitte:


    Introduktion 1. Akt /

    „Arnljots hälsningssång“ (Arnljots Grußgesang; 1. Akt, 8. Szene): ‚Alltjämt de mäktiga fjäll sig välva‘ /

    „Tingmarschen“ (Der Thing-Marsch, 1. Akt, 11. Szene) /

    „Vainos första sång“ (Vainos erstes Lied; 2. Akt, 1. Szene): ‚Vems röst hör jag ropa över fjällen‘ /

    „Vainos andra sång“ (Vainos zweites Lied; 2. Akt, 7. Szene): ‚O vore var maska, jag knyter‘ /

    „Gunhild och Arnljot – Mötet i vildmarken“ (Duett Gunhild-Arnljot – Begegnung in der Wildnis; 2. Akt, 9. Szene): ‚Bor du här? Sökte du mig?‘ /

    „Arnljots drömsyn“ (Arnljots Traumvision; 2. Akt, Szenen 11 und 12): ‚Den nya dag uppgangen är med fröjd‘ (Chor) /

    „Tormonds kvad“ (Tormonds Ballade; 3. Akt, 4. Szene): ‚Ung och båld den bruna havsörn.‘ /

    „Arnljots död“ (Arnljots Tod mit Gunhild, Sigurd und Chor; 3. Akt, Szenen 17 und 18): ‚Sa bedrog jag mig ej, jag sag honom falla… Ja, pilens udd sitter kvar‘.

    Arnljot – Erland Hagegård / Gunhild – Edith Thallaug / Vaino – Karin Langebo / Tormond – Björn Asker / Sigurd i Slandrom – Kåge Jehrlander / Manskör ur Musikaliska Sällskapet (Der Männerchor des Stockholmer Philharmonischen Chors) / Stockholms Filharmoniska Orkester (Die Stockholmer Philharmoniker) / Dirigent: Okko Kamu (Stockholm, Konserthus, 16. 5. - 18. 5. 1973). Die Ausschnitte dieser Schallplatte, bei der die Konzertschlüsse des Komponisten von Lennart Hedwall orchestriert worden sind, wurden von Birger Källén und Hakan Elmquist ausgewählt. Ich habe die LP der schwedischen ‚His Masters Voice‘ (4 E 061-34925) von 1973, die später bei der Firma ‚Sterling‘ auf CD (CDO-1082-2) erschien.



    Arnljot – Gabriel Suovanen / Gunhild – Susann Végh / Vaino – Lena Hoel / Ubma – Carl Unander-Scharin / Göka-Tore – Tomas Bergström / Åflo-Faste – Mattias Milder / In mehreren Rollen: Åke Lännersholm, Karl Frisendahl, Lars Westergren und Rickard Ekenblom / Herrar ur Kungliga Operans kör (Der Herrenchor der Königlichen Oper Stockholm) / Kungliga Hovkapellet / Dirigent: Tobias Ringborg (Stockholm, Operahus, 17. 12. 2010). In diesem Konzert mit Ausschnitten aus „Arnljot“ – live mitgeschnitten und im Archiv der Königlichen Oper Stockholm erhalten - wurde Wilhelm Peterson-Bergers Original-Komposition verwendet.



    In der Anthologie „Operan – Röster från Stockholmsoperan under 100 år“ von ‚His Master‘s Voice’ (7 C 153-35 350/58, neun LPs, 1977) erschienen folgende Ausschnitte aus „Arnljot“:

    ‚Gunhilds och Arnljots duett‘ (1. Akt): Arnljot! Ar hon, död? Ja, vat will du? (Irma Börck und Sigurd Björling / Kungliga Hovkapellet / Dirigent: Nils Grevillius / Live-Aufnahme: Stockholm, Operahus, 5. 3. 1944)

    ‚Vainos andra sång‘ (2. Akt): O, vore var maska, jag knyter (Eva Prytz / Kungliga Hovkapellet / Dirigent: Sixten Ehrling / Live-Aufnahme: Stockholm, Operahus, 8. 5. 1960)

    ‚Tormonds kvad‘ (3. Akt): Ung och båld den bruna havsörn (Emile Stiebel / Klavierbegleitung / Aufnahme: Stockholm, 1916)

    ‚Arnljots död‘ (3. Akt): Ja, pilens udd sitter kvar (Lilly Furlin und Sigurd Björling / Kungliga Hovkapellet / Dirigent: Stig Rybrant / Live-Aufnahme: Stockholm, Operahus, 1. 3. 1949)



    Im Jahr 2017 (Wilhelm Peterson-Bergers 150. Geburtstag) wurde sein ‚Geheimfach‘ gefunden, in dem sich u. a. mehrere Tondokumente in Form von Schelllackplatten befanden, darunter eigene Sprachaufnahmen sowie Einspielungen einer Kantate, von Liedern, Klavier- und Orchestermusik. Den Hauptanteil stellen dabei Aufnahmen aus seiner Oper „Arnljot“ (1. und 2. Akt) in einem Mitschnitt des Schwedischen Rundfunks aus der Stockholmer Oper unter Nils Grevillius mit den folgenden Sängern: Irma Björck (Gunhild), Brita Ewert (Unn), Helga Görlin (Vaino), Einar Andersson (Sigurd i Slandrom), Leon Björker (Östmund), Sigurd Björling (Arnljot), Simon Edwardsen (Ubma) sowie Sven D'Ailly, Sven Herdenberg, Sture Ingebretsen, Folke Jonsson und Gösta Lindberg. Alle diese Aufnahmen wurden 2019 von der Firma ‚Caprice‘ auf insgesamt 3 CDs (CAP 21910) unter dem Titel „Musikfynd i P.-B.s lönnlåda“ veröffentlicht. Der ebenfalls enthaltene‚Thing-Marsch‘ aus „Arnljot“ - in der Aufnahme unter dem Dirigat von Nils Grevillius - ist auf ‚YouTube‘ zu hören.



    Auf ‚YouTube':


    „Arnljots hälsningssång“ (Arnljots Grußgesang; 1. Akt): ‚Alltjämt de mäktiga fjäll sig välva‘ (Sigurd Björling / Stockholms Konsertförenings orkester/ Dirigent: Nils Grevillius / Aufnahme: Stockholm, Konserthus, 5. 2. 1942)


    „Arnljots hälsningssång“ (Arnljots Grußgesang; 1. Akt): ‚Alltjämt de mäktiga fjäll sig välva‘ (Ingvar Wixell / Stockholms Filharmoniska Orkester / Dirigent: Johan Arnell / Stockholm, Konserthus, 18. 6. - 21. 6. 1990) ‚Musica Sveciae‘ MSCD 617, gekoppelt mit drei Liedern von Wilhelm Peterson-Berger (‚När jag för mig själv i mörka skogen går‘ – ‚Bland skogens höga furustammar‘ – ‚Böljeby-Vals‘) sowie Liedern von August Söderman, Wilhelm Stenhammar und Ture Rangström).



    Auf 'Opera on Video':


    Einen Eindruck von den 'Arnljotspelen' auf der Insel Frösö vermitteln die 12 kurzen Video-Ausschnitte aus den Jahren 2013 bis 2016.



    Carlo