Es ist natürlich schwierig, das Lebenswerk eines Komponisten zu beurteilen, notabene, wenn Lebenslauf und Werke kaum dokumentiert sind. Warum widmet man diesem Komponisten überhaupt einen Thread, wohl wissend, daß sich das Interesse in Grenzen halten wird? Die einen werden von einem Komponisten des 20. Jahrhunderts nichts Gutes erwarten, die anderen werden sich enttäuscht zurückziehen, wenn sie hören, daß es sich hier in Grundzügen um Musikd des 19. Jahrhunderts handelt, die im 20. Jahrhundert komponiert wurde, wobei manches relativ temperamentvoll gerät. Begeisternd fand ich den 3. Satz des Violinkonzerts
Die romantische Sinfonie beginnt düster, drohend, bombastisch mit Posaunen und Orgel, bevor ein lyrischer Teil die Dunkelheit kurzzeitig verdrängt. Jedoch alles in allem ein Werk mit viel Pathos, einige werden es "kitschig", andere "wenig markant" finden, wenngleich Garafalo - wie schon im Violinkonzert - versucht Akzente zu setzen, Klangfarben, die man ansonsten nur selten in Sinfonien hört (z.B. Scherzo).
Generell kann man sagen, daß Garafalo mit seiner "Romantischen Sinfonie" dem heutigen Hörer vermutlich nur wenig zu sagen hat. Das Violinkonzert jedoch, würde ich jedem, der jenes von Bruch schätzt, wärmstens empfehlen. Es ist zudem noch frischer und temperamentvoller.
Ich möchte nicht vergessen zu sagen, daß Garofalo nicht nur Komponist, sondern auch Organist war. Das findet sowohl in seinen Messkompositionen, als auch in der "Romantischen Sinfonie" seinen Niederschlag...
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred