Previn, Andre: Sinfonische Werke

  • Der Dirigent Andre Previn machte bereits mehrfach durch "ganz nette" Kompositionen auf sich aufmerksam.


    Bereits 2005 lernte ich sein Violinkonzert "Anne Sophie" (2001) kennen. Hierzu mein Beitrag aus dem Thread Violinkonzerte im 20.und 21.Jhd:


    Jetzt gesellte sich eine weitere CD mit seinem Klavierkonzert (1985) und einem Gitarrenkonzert (1971) hinzu.


    Das Klavierkonzert (1985) wurde im Juni 1985 in der St.Davids hall in Cardiff mit dem Solisten Vladimir Ashkenazy und dem Royal PO uraufgeführt. Die CD - Aufnahme in gleicher Zusammensetzung entstand dann später 1988.
    Das Werk in klassisch gehaltenen 3Sätzen 1.Moderato - 2.Andante. Thema mit Var - 3. Fast wirkt sehr ansprechend, nicht zu modern, voll geniessbar und wird von Ashkenazy höchst kompetent interpretiert. Ein ernst zu nehmendes Klavierkonzert des späten 20.Jhd, dass ich für wirklich hörenswert halte.


    Über das Gitarrenkonzert (1971) würde ich eher den "Mantel des Schweigens" ausbreiten wollen.
    Die 3 Sätze Allegro-Adagio-Slow würden IMO nie von einem Verlag oder Orchester aufgelegt weden, wenn "wir" das komponiert hätten. Mit dem Namen Previn kann man sowas natürlich unter die Leute bringen. Da hat weder der Gitattenpart, noch die Orchesterbegleitung irgend etwas aufregedes, geweige denn einen halbwegs proffessionellen Ansatz. Langweiliges ermüdendes Gitarrengeklimper mit romanischen Einlagen und absolut uninteresantem Orchestersatz ...


    aber wegen des KK war die lange gestrichene, nicht mehr auf dem Markt befindliche Decca-CD, den Kauf auf dem letzten Rheinauen-Flohmarkt im Oktober 2012 ( :D für 3Euro) wert.
    Eine Abb der Decca - CD, Aufnahme 1988, DDD mit den Solisten Ashkenazy und Fernandez sowie dem Royal PO/Previn habe ich daher auch nicht gefunden.


    :evil: Schade, denn das wird ein Thread der nach aller Erfahrung "brach liegen bleiben wird" ... vieleicht irre ich mich !
    Aber die INFO zu Previn und seinen 3 Solo-Konzerten war es mir wert.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich erlebte vor mehreren Jahren im Brahmssaal des Wiener Musikvereins die europäische Erstaufführung von Previns Cellosonate mit dem Komponisten am Steinway und dem Cellisten Franz Bartolomey, seines Zeichen damals noch Solocellist der Wiener Philharmoniker. Zwar kein sinfonisches Werk, aber anschließend an den Eröffnungsthread mit André Previn zuvor doch erwähnenswert.


    Diese Sonate zeigte sich beeinflußt von der klassisch-romantischen Periode, aber doch in zeitgemäßer Sprache, was meinen Hörgewohnheiten sehr zugute kam - ähnlich wie Dallapiccola oder die baltischen Komponisten der Gegenwart - ich denke da an Pärt, Vasks, Tüür usw.


    Nach dem Konzert konnte ich noch einige Worte mit André Previn wechseln, der nach meiner Verwunderung über diese eher kantable Komposition meinte, der Weg Webern-Stockhausen habe sich als Sackgasse herausgestellt, aus der es kein Entkommen geben konnte.


    Wo er recht hat, hat er recht!

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)