Der Dirigent Andre Previn machte bereits mehrfach durch "ganz nette" Kompositionen auf sich aufmerksam.
Bereits 2005 lernte ich sein Violinkonzert "Anne Sophie" (2001) kennen. Hierzu mein Beitrag aus dem Thread Violinkonzerte im 20.und 21.Jhd:
Alles anzeigenHallo Taminoaner,
ich habe mir eine CD eines Violinkonzert des 21.Jahrhunderts (über EBAY) zugelegt, das von 2001 stammt.
Es ist das Violinkonzert "Anne Sophie" von Andre Previn, das von 1999 bis 2001 vom bekannten Dirigenten (geb.1930) für seine Frau Anne Sophie Mutter geschrieben wurde und gleichzeitig im Auftrag des Boston SO entstand. Ja, Andre Previn ist auch schon 75Jahre alt !
Die Uraufführung mit dem Boston SO war am 14.März 2002. Das Werk ist eine erstzunehmende Komposition, die trotz ihrer Aktualität nicht ungenießbar ist - im Gegenteil. Die in diesem Thread von einem Forumsmitglied gemachte Bemerkung bei der Aufzählung mehrerer Violinkonzerte mit einem :D, halte ich für absolut überflüssig.
Der 1.Satz Moderato (9:49) ist fast als traditionell zu bezeichnen. Mit üppigen Orchesterfarben wird ein neuromanitsches Bild gemalt und ASM spielt technisch und interpretatorisch auf höchstem Niveau.
man darf in dem Werk keine orchestralen Ausbrüche a la Schostakowitsch erwarten. Das wäre auch für Previn unüblich, denn bei seinen Interpretationen als Dirigent vermeidet er dies IMO ebenfalls immer.
Der 2.Satz Cadenza - Slowly 13:27)ist wesentlich Moderner ohne die Tonalität gänzlich zu verlassen - Jazzelemente werden eingesprengselt - ein Adagio, das sehr ernst und beseelt wirkt. Laut Previn soll diese Musik für sich selbst sprechen und sie tut es. ASM ist voll bei der Sache.
Der 3.Satz Andante (16:22)"from a train in germany" enthält die Anregung des Freundes Wilford, etwas über eine Bahnfahrt durch Deutschland zu enthalten. ASM hat ein deutsches Kinderlied vorgeschlagen, über das in dem Satz variiert wird: "Wenn ich ein Vöglein wär und zwei Flügel hät". Im Mittelteil ist ein Presto, das es in sich hat.
DG, 2001, DDD
Jetzt gesellte sich eine weitere CD mit seinem Klavierkonzert (1985) und einem Gitarrenkonzert (1971) hinzu.
Das Klavierkonzert (1985) wurde im Juni 1985 in der St.Davids hall in Cardiff mit dem Solisten Vladimir Ashkenazy und dem Royal PO uraufgeführt. Die CD - Aufnahme in gleicher Zusammensetzung entstand dann später 1988.
Das Werk in klassisch gehaltenen 3Sätzen 1.Moderato - 2.Andante. Thema mit Var - 3. Fast wirkt sehr ansprechend, nicht zu modern, voll geniessbar und wird von Ashkenazy höchst kompetent interpretiert. Ein ernst zu nehmendes Klavierkonzert des späten 20.Jhd, dass ich für wirklich hörenswert halte.
Über das Gitarrenkonzert (1971) würde ich eher den "Mantel des Schweigens" ausbreiten wollen.
Die 3 Sätze Allegro-Adagio-Slow würden IMO nie von einem Verlag oder Orchester aufgelegt weden, wenn "wir" das komponiert hätten. Mit dem Namen Previn kann man sowas natürlich unter die Leute bringen. Da hat weder der Gitattenpart, noch die Orchesterbegleitung irgend etwas aufregedes, geweige denn einen halbwegs proffessionellen Ansatz. Langweiliges ermüdendes Gitarrengeklimper mit romanischen Einlagen und absolut uninteresantem Orchestersatz ...
aber wegen des KK war die lange gestrichene, nicht mehr auf dem Markt befindliche Decca-CD, den Kauf auf dem letzten Rheinauen-Flohmarkt im Oktober 2012 ( für 3Euro) wert.
Eine Abb der Decca - CD, Aufnahme 1988, DDD mit den Solisten Ashkenazy und Fernandez sowie dem Royal PO/Previn habe ich daher auch nicht gefunden.
Schade, denn das wird ein Thread der nach aller Erfahrung "brach liegen bleiben wird" ... vieleicht irre ich mich !
Aber die INFO zu Previn und seinen 3 Solo-Konzerten war es mir wert.