ZitatOriginal von Ulli
Nein, Du spinnst nicht wirklich...
Die beiden Themen sind insoferne "verwandt", daß sie beide auf einem Dreiklangmotiv aufbauen, welches jeweils rhythmisch anders angelegt, zudem beim Largo aufsteigend, beim Finalsatz absteigend ist. Beide Themen beginnen auftaktig auf dem Dominantton [Largo: D-Dur --> A | Finale: G-Dur ---> D].
Einmal aufsteigend, einmal absteigend, rhythmisch ungefähr so verschieden wie irgendwas nur sein kann, wie stark sollen sie sich denn noch unterscheiden???
Wenn sich diese beiden Themen ähneln, dann tun das fast ALLE aus allen Haydn-Sinfonien in G-Dur oder D-Dur (oder sonst eben transponiert)! Vermutlich sind 40% dreiklangsbasiert, 40% tonleiterbasiert, die ähneln sich dann alle untereinander eindeutig. Die restlichen 20 vielleicht nicht.
Mozarts Klarinettenkonzert gehört natürlich auch noch mit hinein. Kein Wunder ein langsamer Satz in D-Dur und 3/4...
Man muß nur weit genug abstrahieren, dann ist irgendwann alles mit allem ähnlich...
Das Finalthema erhebt sich über eine Floskel (die, worauf Rappy oben hinweist, so ähnlich schon im Kopfsatz auftaucht) hauptsächlich durch den Schluß auf h-moll(?) am Ende des Zitats (also in der Mitte). Von dieser Besonderheit abgesehen findet man sicher dutzende ähnlicher Themen in anderen Werken Haydns und Zeitgenossen (man nehme z.B. das Finale des "Vogelquartetts" op.33,3)
Wenn man sich das Largo-Thema wesentlich beschleunigt vorsingt, dann kann man die o.g. flüchtige Ähnlichkeit der ersten Phrase mit ein oder zwei Beethovenstellen erkennen, op. 26 und noch was anderes (viel schnelleres, ein Trio eines Menuetts/Scherzos oder so). Das sind aber wirklich Ähnlichkeiten der melodischen Gestalt (obwohl ich selbst hier sicher bin, daß es keine Anspielungen oder gar Zitate sind, dafür sind sie wieder nicht ähnlich genug).
JR