Francois Joseph Gossec 1734-1829 - Symphoniker des 18. Jahrhunderts

  • Sinfonie op 4 Nr 2 in E-dur


    Die 2. Sinfonie des Op 4 ist mit einer Spielldauer von 9:5 die kürzeste der Reihe. Die ist 4 sätzig


    1) Allegro

    2) Andante

    3) Minuetto

    4) Presto




    Der gesamte Zyklus der 6 Sinfonien entstand 1758. Bereits 1756 war dem ein ebensolcher vorangegangen, der als op 3 geführt wird.

    Wie schon im Beitrag zur ersten Sindfonie war auch hier eine gewisse Aggressivität und (IMO) übertriebene Dynamic - vor allem in den Exksätzen bemerkbar- zu Ungunsten von Eleganz und Lieblichkeit. Einzig das Menuett vermochte mich zu überzeugen. Vergleichsaufnahmen scheint es am Markt keine zu geben - und auch nicht bei youtube......

    Somit ist die Frage, inwieweit die von mir beanstandete Agressivität kompositionstechnisch oder von der Interpation her bedingt ist, zum Gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beantwortbar....


    mfg aus Wien

    Alfred







    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich hab es mir fast gedacht - Aber ich wollte nicht ins Blaue hinaus schiessen......

    Die deutschen Orchester - oder zumeindest einige davon - haben IMO keine Gefühl für die richtige Balance.

    Wenn man meine Statements hier liest, könnte man den Eindruck haben, ich wäre ein Bewunderer weichgespülten dichen Orchesterklangs. Das ist aber nint der Fall. "The English Concert" unter Trevor Pinnock bot einen sehr dezidierte, silbrigen kernigen Sound, ohne daß da was ruppig klang, Die Aufnahmen der Kozeluch Sinfonien mit dem Thscheischen Kammerorchester Pardubice unter Marek Stilec haben Kraft und Saft - aber bei allen Festigkeit - verlieren sie nie den schönen Klang ausser Augen.....

    Ich danke auf jeden Fal für diesen für mich sehr wertvollen Hinweis...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sinfonie op 4 Nr 3 in F-dur


    Weiter gehts mit der Sinfonien Nr 3. Ich empfand sie als angenehmer als ne Nr 2, vielleicht bin ich auch schon abgestumpft. Wieder ist es der 3. Satz, das Menuett, welches positiv hervorsticht und auch von der Interpretation her nicht vergewaltigt wird (vielleicht ist das gar nicht möglich ?)

    Ich habe versucht, herauszufinden wo denn die Schwachpunkte liegen und bin zum vorläufigen Schluss gekommen, daß einfach existierende Kontraste übertrieben werden. Irgendwie scheint das Bedürfnis zu bestehen einen überschuss an Temperament loswuwerden - meist nich zugusnten des Werkes.

    Ich hab inzwischen ein wenig über das Orchester , seine Zusammensetzung, seine Prioritätent etc nachgelesen...

    Zitat

    Das Ensemble vereinigt junge Musiker aus mehr als zwanzig Nationen.

    Und so klingt es IMO auch.


    Zu den Sätzen der Sinfonie:


    1) Allegro

    2) Adiagio

    3) Minuetto

    4) Poco Presto


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich habe versucht, herauszufinden wo denn die Schwachpunkte liegen und bin zum vorläufigen Schluss gekommen, daß einfach existierende Kontraste übertrieben werden. Irgendwie scheint das Bedürfnis zu bestehen einen überschuss an Temperament loswuwerden - meist nich zugusnten des Werkes.

    Kann sein, oder man fürchtet, dass das Stück sonst nur als "ganz nett aber nichts Besonderes" empfunden wird - siehe die Kritik auf jpc - und durch das "Herausarbeiten" von Kontrasten und durch "wildes" Spiel trachtet man zu verhindern, dass es "nett" klingt.

  • Kann sein, oder man fürchtet, dass das Stück sonst nur als "ganz nett aber nichts Besonderes" empfunden wird - siehe die Kritik auf jpc - und durch das "Herausarbeiten" von Kontrasten und durch "wildes" Spiel trachtet man zu verhindern, dass es "nett" klingt.

    Ja- über die Möglichkeit habe ich auch schon nachgedacht. Wo bei mir "ganz nett" schon genügen würde, nicht aber "farblos" oder "bealnglos". Die Grenzen sind hier fliessend. Gossec hat es ja vorerst mit pern versucht, konnte aber gegenüber Gretry, Gluck und Piccinni nicht mithalten. Spätzer erwuchs ihm durch Haydn eine übermächtige Konkurrenz. Er hat sich aber immer angepasst und arbeitete durchaus engagiert für Veranstaltungen der Franzäsischen Revolution. und anschliessend für das Kaiserreich.Mann muß natürlich seine Streichquartette hören, die er zu Beginn seiner Karriere schuf und sein Sinfonisches Spätwerk, das angeblich schon Einflüsse von Beethoven zeigen soll (mein Gott - wie oft habe ich das schon über Komponisten jener Zeit gelesen......)

    Letztlich starb er völlicg verarmt.....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wo bei mir "ganz nett" schon genügen würde

    Da sind wir uns einig - nur wird dieser Begriff immer wieder von Leuten verwendet, die damit ausdrücken wollen, dass sie etwas nicht für lohnend halten, weil sie offenbar nur - hm - Aufregendes(?) hören oder spielen wollen.


    Gossec ist natürlich ein vergleichsweise recht gewichtiger Komponist, wenn man allerdings sonst nur Haydn spielt, ist er quasi wiederum "belanglos".


    Ich habe neben dem Requiem ein paar Sinfonien (mit dem Concerto Köln), die stilistisch eine recht große Bandbreite abdecken. Mir fällt auf, dass ich in den letzten Jahren diese Generation kaum gehört habe und keine frischen Höreindrücke auf Lager habe.

  • Sinfonie op 4 Nr 4 in C-dur


    Die Sinfonie Nr 4 beginnt mit Attacke, ganz im Interpretationsstil der vorherigen. Vielleicht mit der Ausnahme, daß es hier IMO passt.Irgenwie will man sich jugendlich geben - und ist es ja auch. Ein internationaler Multikulti-Mischmasch.

    Der erste Satz ist also "feurig mitreissend", wie man es heute in Deutschland gerne hört - weniger elegant. irgendwie auf Sturm und Drang frisiert. Der zweite Satz indes ist betont gefühlvoll und zurückgenommen. Der dritte ist eher ausbalanciert, bei angemessenen Kontrasten.Generell aber eher forsch. Im Finalsatz kommt wieder Vorliebe der Interpreten für einen drängenden agressiven Stil zum Tragen. Hat sicher seine Meriten - Mich würde allerdings interessieren wie eine ander Formation und ein anderer Dirigent, das Werk gestaltet. Solch eine Aufnahme gibt es indes derzeit nicht und wird es vermurlich auch in absehbarer Zeit nicht geben. So müssen wir der Aufnahem zumindes den Bonus zusprenchen eine Marktlücke geschlossen zu haben.

    Bei aller Einwänden meinerseits handelt es sich doch um passable - oder je nach Standpunkt - gute - Aufnahmen...

    Ein Lob der Aufnahmetechnik sei an dieser Stelle nicht vergessen......

    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !