Liebe Musikfreunde,
Wie an anderer Stelle vereinzelt festgestellt wurde, ist es zugleich verwunder- wie auch bedauerlich, dass Othmar Schoeck nicht die Popularität genießt, die zumindest einige seiner Kompositionen dies erwarten lassen.
Ob dies auch für das Kammermusikschaffen gilt, kann ich nicht genau sagen, da mir nur drei Werke in diesem Bereich bekannt sind, die jeweils im Abstand von 10 Jahren entstanden sind:
Das erste Streichquartett op. 23 halte ich eher für unbedeutend und kraftlos. Ihm fehlt noch die Sicherheit und Eleganz. Das zweite Streichquartett op. 37 schätze ich dagegen etwas höher ein; größere Reife und Sicherheit sind diesem Stück anzumerken. Die Steigerung setzt sich jedoch fort und findet nach meinem Geschmack im "Notturno" op. 47 für Streichquartett und Singstimme (Bariton) ihren Höhepunkt. Das mehr als 30-minütige Werk ist erstaunlich stark, elegant und kraftvoll. Ich finde, dass es qualitativ in die oberste Kategorie gehört.
Des Weiteren komponierte Schoeck noch drei Violinsonaten, eine Violoncellosonate sowie eine Bassklarinettensonate. Ich bin gespannt, ob Euch die Kammermusik Schoecks vertraut ist und wie Ihr diese beschreibt und bewertet.
Gruß,
Uwe