2. November 2016, Fortsetzung:
Dirigenten II:
Hier haben wir heute eine besondere Erinnerung:
Giuseppe Sinopoli,* 2. 11. 1946 - + 20. 4. 2001, war ein italienischer Dirigent, Psychiater, Komponist und Archäologe:
Sinopoli wuchs in Messina auf Sizilien auf, wo er mit zwölf Jahren eine Ausbildung zum Organisten am dortigen Konservatorium begann. Mit 15 Jahren kehrte er in seine Geburtsstadt Venedig zurück. Dort studierte er zwischen 1965 und 1967 am Konservatorium Musik und – auf Wunsch des Vaters – zeitgleich an der Universität Padua Medizin, Psychiatrie und Anthropologie. Weiterführende Kompositionsstudien unternahm er u. a. bei Bruno Maderna in Darmstadt und Franco Donatoni in Siena. 1972 schloss er sein Medizinstudium mit einer Promotion ab.
Danach konzentrierte er sich ganz auf die Musik und erhielt eine Dozentur für elektronische und zeitgenössische Musik in Venedig. Im selben Jahr begann er Dirigierkurse bei Hans Swarowsky in Wien zu belegen. 1975 gründete er das Ensemble Bruno Maderna für Neue Musik. In den 1970er Jahren trat er vor allem als Komponist in Erscheinung; Kompositionen von ihm waren auf Festivals für Neue Musik zu hören.
1978 begann Sinopolis Karriere als Operndirigent in Venedig mit Aida von Giuseppe Verdi. Er entwickelte seine Interpretation der verdischen Musik in Abgrenzung zur damaligen Aufführungspraxis aus dem Quellenstudium der Originalpartituren; seine Aufführungen bekamen dadurch einen durchsichtigeren Orchesterklang und machten viele bis dato nicht gehörte musikalische Details der Partitur hörbar. Seine Aufführung der Oper Macbeth des gleichen Komponisten zwei Jahre später an der Deutschen Oper Berlin, die den gleichen ästhetischen Maßstäben verpflichtet war, wurde ein großer Erfolg und wird als der Beginn seiner nun beginnenden internationalen Dirigentenkarriere angesehen, welche die Kompositionstätigkeit in den Hintergrund treten ließ.
Mit einer bejubelten Premiere von Verdis Frühwerk Attila (mit Nikolaj Gjaurow, Mara Zampieri, Piero Cappuccilli; Regie Giulio Chazalettes) debütierte er 1980 an der Wiener Staatsoper (Mitschnitt inzwischen auf CD erschienen). 1982 dirigierte er ebendort Macbeth (mit Renato Bruson, Zampieri und Nikolaj Gjaurow; Regie Peter Wood), 1986 folgte noch Puccinis Manon Lescaut (mit Mirella Freni, Peter Dvorsky, Bernd Weikl, Kurt Rydl; Regie Otto Schenk). Seine letzte Wiener Premiere galt Richard Strauss Oper Die Frau ohne Schatten (1999, Regie: Robert Carsen).
Weiter geht es in dem umfangreichen Artikel hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Giuseppe_Sinopoli
Giuseppe Sinopoli wäre heute 70 Jahre alt geworden.
Liebe Grüße
Willi
Günter Neuhold,österreichischer Dirigent, * 2. 11. 1947 --- 68. Geburtstag
Herzlichen Glückwunsch!
Willi