"Hänsel und Gretel" in der Wiener Staatsoper

  • Nicht meine Bilder, am wenigstens bei der Traumpantomime. Dennoch: alles sehr liebevoll durchdacht und inszeniert. Die Figuren lebten. Endlich mal keine hyperaktiv und aggressiv herumhampelnden Hänsels und Gretels. Seit langem die glaubwürdigst traurige Mutter, ganz ohne Psychopharmaka und ohne Plastiktüten. Ein Vater, dessen Lebensfreude ich hinter all dem Kummer spüre. Und: Ich fand die Hexe sehr, sehr bedrohlich, erinnerte an Misery mit ihrem Pottschnitt. Endlich mal wieder keine Straps-Transe, die die Figur ins völlig Lächerliche zieht. Also, mir hat es gefallen. Wie gesagt, meine Bilder sehen viel romantischer aus, aber das hier war auch schön.


    Herr Thielemann: Nochmals DANKE!!!!


    P.S.: Gerhard, der Strick, den die Hexe dem Hänsel überwirft steht so im Libretto.
    P.P.S.: Rodolfo, als gebürtiger Kölner muss ich ja sagen, dass Düsseldorf viel schöner wiederaufgebaut wurde als Köln, aber unsere Hänsel-Inszenierung, die etwa zeitgleich mit Eurer heute noch gespielten entstand, die war viel, viel schöner als Eure.:-) Nur leider ist sie schon vor 20 Jahren einer Neuinszenierung gewichen, die es auch schon nicht mehr gibt. Per Zufall fand ein Freund von der ersten Produktion ein paar Sekundenschnipsel auf youtube. Ich forsche derzeit beim WDR nach, ob sie noch mehr haben:
    https://www.youtube.com/watch?v=EGkU9187BIA
    um 00:47 und 02:28
    Von der aktuellen Inszenierung, die ganz schön ist, aber leider seltsame Brüche aufweist, gibt es einen Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=zu_eLDCUmkw


    Übrigens wurde Eure Düsseldorfer Inszenierung im vergangenen Jahr wieder mehr den Ursprunsentwürfen angepasst, sprich: Kostüme und Hexenhaus sowie Stall überarbeitet. Geht also alles. Ich denke, irgendwann wird sich München in den Allerwertesten beißen, dass die das mit ihrem Hänsel vor drei Jahren nicht auch so gemacht haben.

  • Lieber Knusperhexerich,


    du hast recht. Ich war bisher der Meinung, die Hexe würde sie erst durch ihren Zauberspruch zwingen, stehen zu bleiben. Das Libretto sagt tatsächlich, dass sie Hänsel sofort einen Strick um den Hals wirft und es ihm vor dem Fluchtversuch gelingt, sich davon zu befreien. Hier muss ich zugeben, dass ich das Libretto - im Gegensatz zu vielen anderen Opern - nicht gelesen habe, weil mir die Oper seit meiner Kindheit bekannt war und auch ohne Libretto verständlich ist. Also ein weiterer Pluspunkt für den Regisseur.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Das war nicht nur etwas für Rodolfo, liebe Knsuperhexe, sondern auch für mich. Jetzt habe ich schon einen kleinen Teil dessen gesehen, auf den ich aus Krankheitsgründen dieses Jahr verzichten musste und ahne, worauf ich mich nächstes Jahr freuen kann. Sollte dann mein Rücken im nächsten Jahr wieder zwicken, lege ich mich in die Orthopädie der Uniklinik, die ich von den zahlreichen Aufenthalten meiner Frau bestens kenne :D , und lasse mich abends mit dem Taxi hin- und wieder zurückbringen.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Gibt es Neuigkeiten in der Gerüchteküche bezüglich Thielemann macht Königskinder in Wien? Auch habe ich gehört, dass in Berlin die Heirat wider Willen rauskommen sol. Für Infos wäre ich sehr dankbar.