Der legendäre Takashi Asahina läuft mit seinen Osaka Philharmonikern zu Topform auf.
Das kommt besonders der vierten Sinfonie in f moll op. 36 zugute, die heute als die beliebteste Tchaikovsky Sinfonie gilt. Man darf getrost behaupten, dass Asahina mit seinen energisch spielenden Philharmonikern eine Referenz hinlegt. Den ersten, aufwühlenden Satz habe ich zum Beispiel noch nie transparenter und packender erlebt. Und dasselbe gilt für das originelle pizzicato Scherzo. Der langsame Satz ist einfühlsam und tief empfunden dargeboten. Besonderes Highlight ist allerdings das Finale, in dem Asahina ein recht flottes Tempo wählt, das jedoch den Bonus dieses Satzes enorm anspannt und somit ein Feuerwerk der Musik erzeugt. Durch besondere Werktreue und Vitalität zeichnet sich die ebenfalls bombastische Einspielung der fünften Sinfonie e moll op. 64 aus. Asahina musiziert im ersten Satz sehr scharf und holt dadurch das Äußerste an Spannung und Klangfarben heraus. Auch der zweite Satz ist perlend und einfühlsam. Das glasklare Spiel des Orchesters machen diesen strahlenden Satz zu einem Meisterwerk. Das Finale wird zu einem lebensbejahenden Freudenfest, das in Erinnerung bleibt. Die "Pathétique" h moll op. 74 bleibt bis heute aufgrund ihrer ungewöhnlichen Anlage schwierig. Der japanische Dirigent aber legt eine Interpretation voller Vitalität vor, die zutiefst rührt. Der erste, mäßige Satz strotzt vor Kraft und innerer Spannung, was ihn zu einem Erlebnis macht.
Liebe Grüße
Patrik