Wilhelm Schüchter, deutscher Dirigent, 15. 12. 1911 - + 27. 5. 1974 --- 108. Geburtstag
Wenn WILHELM SCHÜCHTER schon nicht zu Lebzeiten die internationale Aufmerksamkeit fand, die er durch sein Können und seine enorme Lebensleistung vor allem als Operndirigent eigentlich verdient hätte, dann ist es umso begrüßenswerter, daß an seinem 108. Geburtstag in unserem Forum an ihn erinnert wird, zumal sein Name heute wohl nur noch Insidern auf diesem Gebiet ein Begriff ist. Ganz gleich welche Werke WILHELM SCHÜCHTER dirigierte, ob nun MOZART, BEETHOVEN, DONIZETTI, VERDI, LEONCAVALLo, MASCAGNI, AUBER, MASSENET, TSCHAIKKOWSKY, MUSSORGSKI, PUCCINI, WAGNER, RICHARD STRAUSS, es hatte immer Hand und Fuß, er fand für jedes Werk und jeden Sänger den richtigen Ansatz, wie z. B. die sehr gelungenen Querschnitte der Opern "DER BAJAZZO" oder "DIE ZAUBERFLÖTE" mit den BERLINER SYMPHONIKERN, zwei wunderbare Aufnahmen. ER erwies sich immer als ein Dirigent, der mit Sängern umzugehen weiß, und gerade mit Sängern machte er sehr viel Recitals, z. B. mit ERIKA KÖTH, SYLVIA GESZTY, RUDOLF SCHOCK, JOSEF METTERNICH GOTTLOB FRICK, JOSEF TRAXEL und andere, oft mit den BERLINER SYMPHONIKERN aufgenommen.
Die DORTMUNDER OPER entwickelte sich unter seiner künstlerischen Leitung von 1965 - 1974 zu einer Institution, die sich durchaus sehen lassen konnte, was auch für das PHILHARMONISCHE ORCHESTER gilt. SCHÜCHTER war ein sehr strenger Orchesterleiter, und Nachlässigkeiten oder Mittelmäßigkeit ließ er nicht durchgehen. Er wurde schließlich auch nach Wien eingeladen, und nachdem er von 1972 - 1974 dort 5 Opernvorstellungen in eindrucksvoller Weise absolviert hatte, bot man ihm einen neuen Vertrag über mindestens 40 Opernvorstellungen an. Durch seinen frühen Tod am 27.05.1974 kam dieses Vorhaben dann aber leider nicht mehr zum Tragen.
WILHELM SCHÜCHTER hatte hatte an der KÖLNER HOCHSCHULE FÜR MUSIK bei HERMANN ABENDROTH dirigieren, und bei PHILIPP JARNACH Komposition studiert. Von 1937 - 40 dirigierte der an der WÜRZBURGER OPER. Von 1940 - 1942 holte ihn sich KARAJAN als Assistenten nach Aachen. Im folgenden Jahr dirigierte er an der STÄDTISCHEN OPER BERLIN. 1947 wurde er Erster Dirigent des NDR SYMPHONY ORCHESTERS HAMBURG. 1958 übernahm er die Stelle des CHEFDIRIGENTEN am JAPANISCHEN RUNDFUNKS NHG. Schon bald nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er ab 1962 GMD in Dortmund.
Meine wertvollsten Aufnahmen mit WILHELM SCHÜCHTER sind die schon oben genannten beiden Opern-Querschnitte aus "Der Bajazzo" und "Die Zauberflöte" ist die Doppel-LP von EMI unter dem Titel "JOSEF TRAXEL singt berühmte Opernarien". auf der die meisten TRAXEL-Arien von WILFHELM SCHÜCHTER und den BERLINER SYMPHONIKERN begleitet werden. Gespielt und gesungen werden Arien aus "Die Entführung aus dem Serail", "Cosi fan tutte", "Die Zauberflöte", Fidelio", "Don Pasquale", "Die Favoritin", "Der Postillon von Lonjumeau", "Der fliegende Holländer" , "Tannhäuser", "Die Meistersinger von Nürnberg", "La Giaconda", "La Traviata", "Der Bajazzo", "Turandot".
wok