Fikret Amirov ( 1922 – 1984 )
Tausend und eine Nacht (auch „Arabische Nächte“ genannt)
Ballett in zwei Akten
Uraufführung: Baku 1979
Libretto: Magsud und Ruslam Ibragimbekov und Naila Nazirova
PERSONEN DER HANDLUNG
Schahriyar, junger orientalischer Sultan,
Nurida, seine Ehefrau,
der Großwesir,
Scheherazade, seine Tochter,
Aladin,
Prinzessin Badrulbudur,
ein Magier,
ein Sultan,.
dessen Ehefrau,
ein Bettler,
Sindbad, der Seefahrer,
eine junge Frau,
der Vogel Roch,
Ali Baba,
Mardzhana, seine Sklavin,
der Räuberhauptmann,
Haremsdamen, Sklaven, Bogenschützen, Henker, Räuber, Höflinge, Volk
Ort und Zeit der Handlung: Orient, Märchenzeit
INHALTSANGABE
ERSTER AKT
Der junge Sultan Schariyar nimmt Abschied von seiner Ehefrau Nurida und geht mit Bogenschützen auf die Jagd. Kaum hat er den Palast verlassen, veranstaltet Nurida ein Fest. Doch der König kehrt unerwartet zurück und findet seine Ehefrau in den Armen eines Sklaven. Er lässt die Ehebrecherin und die Sklaven hinrichten.
Aber die Vision der Getöteten lässt ihn nicht los. Voller Wut beschließt er, alle jungen Mädchen des Landes hinrichten zu lassen. All ihr Flehen ist vergeblich.
Da tritt Sheherazade, die Tochter des Großwesirs auf. Sie kann Schariyar vorläufig besänftigen und die Mädchen retten. Obwohl er sich in sie verliebt, soll auch sie am Ende sterben.
Nun beginnt Sheherazade, ihre Geschichten zu erzählen:
Zunächst die Geschichte von Aladin. Die Prinzessin Badr el Badur wird durch die Stadt getragen und alle müssen sich verstecken, denn es ist unter Todesstrafe verboten, diese unverschleiert zu sehen. Aladin gelingt es, sie unverschleiert zu sehen und sie verlieben sich ineinander. Aber sie wird ihm sofort entzogen.
Auch ein böser Magier ist anwesend, der Aladin zwar vor der Todesstrafe rettet aber ihn zwingen will, ihm die Wunderlampe aus einer Höhle zu holen. Doch Aladin gibt diese nicht her und mit Hilfe des Geistes der Lampe vertreibt er den Zauberer und gewinnt die Prinzessin.
Fürs Erste bleibt Sheherazade verschont, aber die Todesdrohung bleibt.
ZWEITER AKT
Die zweite Geschichte handelt von einem Sultan, der sich zu seiner Unterhaltung einen Scherz ausdenkt: Er tauscht mit einem Bettler die Kleider und zwingt ihn, einen Tag lang zu regieren. Der Hof lacht zwar über den Scherz, ist aber überrascht über die weisen Entscheidungen des Bettler-Sultans. Auch die Frau des Sultans ist von seiner Art entzückt und verliebt sich in ihn. Der Sultan bringt ihn dann wieder zurück auf die Straße. Als er aber den Scherz wiederholen will und der Bettler erneut auf den Thron kommt, wird der eigentliche Sultan getötet. Des Sultans Frau und die Höflinge, die den Zwischenfall verbergen wollen, lassen den klugen Bettler-Sultan auf dem Thron, um das Land zu regieren.
Noch ist die Gefahr für Sheherazade nicht gebannt und sie erzählt die dritte Geschichte von dem Seefahrer Sindbad, der eine junge Frau aus der Gewalt des schrecklichen Vogels Roch befreit und sich in sie verliebt.
Aber auch nach dieser Geschichte ist die Bedrohung Sheherazades noch nicht vorüber und sie erzählt die vierte Geschichte von Ali Baba und den Räubern. Diese haben in einer Höhle große Schätze versteckt was Ali Baba entdeckt. Die Räuber verfolgen ihn. Seiner Sklavin Mardzhana gelingt es, den Räuberhauptmann zu betören, so dass Ali Baba nacheinander die Räuber und schließlich auch deren Hauptmann erschlagen kann.
Zwar tritt der Geist Nuridas nun noch einmal auf und Schahriyar gerät erneut in Wut. Aber Scheherazade besiegt den Geist, der verschwindet. Danach ist der Hass Schahriyars überwunden. Er kann wieder beruhigt auf die Jagd gehen.
Im Finale treten die Gestalten aus den Geschichten noch einmal auf und feiern Scheherazade, die nun glücklich mit Schahriyar vereinigt ist.
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