Dr. Pingel´s HörBar

  • Christoph Nichelmann Ouvertüre B-Dur

    Akademie für Alte Musik Berlin


    Christoph who? Vor vielen Jahren spielte die Cappella Coloniensis auf Originalinstrumenten viel Musik aus der Barockzeit, besonders Suiten oder Ouvertüren, wie die Sinfonien damals genannt wurden. Im Moment habe ich alte CDs ausgegraben, auf denen diese Musikkonserviert ist. Bach, Telemann, Lully, Rameau, Campra, Händel, Fasch, Fux, J.K.F. Fischer, dazu auch die frühen Haydn-Sinfonien.

    Eine Suite gefiel mir besonders, die von Christoph Nichelmann, der Schüler von Bach und Telemann war. Das hört man! Wenn es damals keine Ansage im Radio gegeben hätte, hätte ich glatt auf Telemann getippt, und zwar auf einen guten Telemann.

    (Leider ist nur der erste Satz drauf)

    " ... wie weit soll unsere Trauer gehen? Wie weit darf sie es ohne uns zu entwurzeln...(Doe tote Stadt, Schluss)

  • Thomas Selle


    Auch ein unbekannter Komponist, entdeckt von der "Weserrenaissance" unter Manfred Cordes. Inzwischen gibt es aber, wie hier bei YT zu sehen, auch andere Ensembles. Die "Barocke Kantate" und "Barocke Passion" scheinen wieder im Kommen zu sein, wobei es aber immer wieder Aufnahmen auch von den unbekannteren Komponisten früher gegeben hat.


    " ... wie weit soll unsere Trauer gehen? Wie weit darf sie es ohne uns zu entwurzeln...(Doe tote Stadt, Schluss)

  • Bach - Ich habe genug - Schlummert ein, ihr matten Augen

    Hana Blazikova




    Eine besonders schöne Aufnahme eines französischen Ensembles und Hana Blazikova (eine unserer Lieblingssopranistinnen)

    " ... wie weit soll unsere Trauer gehen? Wie weit darf sie es ohne uns zu entwurzeln...(Doe tote Stadt, Schluss)

  • Friedrich Wilhelm Zachow

    Präludium und Fuge


    Ein zu Unrecht unbekannt gebliebener Organist und Orgellehrer des Barock aus Halle. Nicht nur die großen Kantoren und Komponisten Krieger und Schelle waren seine Schüler, sondern vor allem Georg Friedrich Händel, der sein ganzes Können auf der Orgel wohl Zachow zu verdanken hatte.


    " ... wie weit soll unsere Trauer gehen? Wie weit darf sie es ohne uns zu entwurzeln...(Doe tote Stadt, Schluss)

  • Mahler 10

    SWR-Sinf.Orch.

    Currentzis


    Nach der 4. meine liebste Sinfonie - vor allem wegen des "Vulkanaussbruchs" (etwa Minute 16) oder, eine Bezeichnung, die ich lieber brauche und mit der es einen eigenen thread gibt: Supernova!



    " ... wie weit soll unsere Trauer gehen? Wie weit darf sie es ohne uns zu entwurzeln...(Doe tote Stadt, Schluss)

  • Benjamin Britten

    A Ceremony of Carols (1943)

    Voices of St. John´s Chapel Cambridge



    Dieses Stück ist für Harfe und Frauenchor; als ich es hätte singen können, war ich zu klein, und bei uns kannte es eh kein Mensch. Es sind altenglische Weihnachtslieder und natürlich sollte man sie sich von einem englischen Knabenchor anhören - eigentlich - !

    Aber diese Aufnahme mit den jungen Mädchen ist so bezaubernd, da müssen die boys noch warten.

    Das Stück beginnt mit einem Einzug mit Fackeln, der natürlich a-cappella erfolgt; die Notation der Harfe ist wohl nur zur Begleitung gedacht, wenn ein Einzug nicht möglich ist. Am Schluss des Einzugs wird das Alleluja so oft wiederholt, bis der Chor seine Position erreicht hat. Der Auszug erfolgt auf die gleiche Weise.

    Ich habe es vor sehr vielen Jahren einmal live gehört, in Bottrop im Ruhrgebiet, und zwar im Museum Quadrat, das die Werke von Josef Albers beherbergt.

    Es war ein sehr guter Frauenchor, aber ein schreckliches Konzert. Die Leiterin sang mit, und sie hatte leider eine sehr unschöne, schrille Stimme.




    " ... wie weit soll unsere Trauer gehen? Wie weit darf sie es ohne uns zu entwurzeln...(Doe tote Stadt, Schluss)

  • Don Giovanni - ein ungarisches Bass-Trio


    Die Schlussszene im Don Giovanni ist nicht die Komturszene, aber konzertant aufgeführt kann man es so machen. Für mich ist das eine der genialsten Kompositionen Mozarts. Natürlich kann ich da alles mitsingen (im Fußball wäre das Kreisklasse C). Es braucht drei tolle Bässe mit verschiedenem Bass-Timbre. Das ist hier gegeben. Don Giovanni wird gesungen von Laszlo Polgar; seine Stimme erinnert mich immer an Cesare Siepi, den ich als Giovanni (und Figaro) in Wien live erlebt habe. Die beiden anderen Bässe sind Ungarn, die ich nicht kannte. Kritisch ist oft die Rolle des Komturs, dieser ist sehr gut.

    Wie so oft bei YT gibt es nicht alle Informationen. Ich nehme aber an, dass es sich um ein ungarisches Orchester handelt; der Name des Dirigenten fehlt ebenfalls.



    " ... wie weit soll unsere Trauer gehen? Wie weit darf sie es ohne uns zu entwurzeln...(Doe tote Stadt, Schluss)

  • Herzog Blaubarts Burg - A kekszakállú herceg vára


    Bei der Suche nach dieser Oper stieß ich auf eine Aufnahme mit Laszlo Polgar, aber dieser Ausschnitt bei YT ist kurz und bricht unvermutet ab.

    Beim Weitersuchen stieß ich dann auf diese Aufnahme aus der Elbphilharmonie. Oft ist das Problem bei dieser Oper nicht die Sängerin der Judith (hier Michelle deYoung), sondern der Bariton. Hier ist Blaubart mit Gerald Finley sehr gut besetzt.

    Es wird ungarisch gesungen wie neuerdings überall auf der Welt, hier aber mit deutschen Untertiteln versehen, was eine große Stütze ist. Auch die gesprochene Einleitung habe ich hier das erste Mal gehört. Das Elbphilharmonie-Orchester ist untadelig. Hier kann man eine Stichprobe machen: es ist die berühmte 5. Tür (ab Minute 32'). Auch die Bildregie ist vorzüglich; je nach Solo gehen die Kameras auf die entsprechenden Instrumente und ihre Spieler.

    Diese Oper gehört schon lange zu meinen Unverzichtbaren; zum Glück wird sie häufiger gespielt als früher. Mitsingen kann ich nicht, die Aussprache des Ungarischen ist ein Buch mit 7 Siegeln.

    Das Werk dauert eine gute Stunde und wird meist mit einem anderen Einakter gekoppelt, z.B. Schönbergs "Erwartung". Dies war der Fall in der Essener Philharmonie vor 2 Jahren. Das Essener Sinfoniekonzert findet meist in der Wochenmitte statt, gespielt wird 2x, an 2 Tagen. Ich habe nur den Blaubart gehört an den beiden Tagen, wobei ich am 2. Tag auf Orchesterhöhe die Instrumente hatte, die für die Lautstärkeverantwortlich sind (5. Tür, volles Orchester plus Orgel).

    Irgendwo habe ich gelesen, dass ein Dirigent diese Oper auch zweimal gespielt hat, aber direkt hintereinander.


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  • Ligeti - Lux aeterna

    David Hurwitz ist immer für Überraschungen gut. In einem seiner blogs spricht er über neue Musik und nennt auch Werke, die jeder kennen sollte.

    Die Empfehlungen zu Strawinski (Agon), Webern (6 Orchesterstücke) und Schönberg (6 Orchesterstücke) vermochten mich nicht zu fesseln.

    "Lontano" von Ligeti ist eines meiner liebsten Stücke dieser Epoche. Als Chorsänger war ich restlos begeistert von "Lux aeterna".Im Grunde klingt der Chor wie ein Orchester, allerdings sind die Ausführenden auch exzellent, wobei ich denke, dass das nur für Profis was ist.


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  • Ligeti - Lontano


    Dieses Stück habe nach "Lux aeterna" sofort wieder aufgesucht; es ist für Orchester, es spielt das WDR-Sinfonieorchester unter Roderick Cox. Diesmal hat es mir noch besser gefallen als beim letzten Mal vor einige Jahren. Sehr schön der Einsatz der Tuba (3'0).


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  • Boris Godunow - Pimens erste Erzählung - Boris Christoff


    Im letzten wie auch in diesem Jahr habe ich viel Boris Godunow gehört. Eine Rolle ist mir ans Herz gewachsen, die des Mönchs Pimen. Im ersten Akt erzählt er von der russischen Geschichte, besonders von der Ermordung des Thronfolgers. Er hat noch eine Erzählung, die sich direkt an Boris Godunow richtet.

    Hier haben wir Boris Christoff ; 1951, Philharmonia Orchester, Nicolai Malco. Remastered 1992.

    Sein Timbre ist das eines echten russischen schwarzen Basses (wenn man das so sagen darf). Außerdem liebt man das Russische, auch wenn man es nicht versteht. Wie Italienisch bei Mozart, Tschechisch bei Janacek ist hier auch die Sprache ein Teil der Musik.


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  • Boris Godunow - Boris Christoff


    Bei einer Probe bzw. Aufnahme. Das Orchester kommt vom Band.


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  • Mariettas Lied - Glück, das mir verblieb


    "Die tote Stadt" ist eine wunderbare Oper, auch außerhalb der berühmten Schlager "Glück, das mir verblieb" (Mariettas Lied) und dem Schlusslied Pauls.

    Hier kommt noch die wunderbare Sopranstimme von Regula Mühlemann dazu (diese hohen Töne - makellos).

    Hier haben wir die Konzertfassung für Sopran.


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  • Glück, das mir verblieb - die Originalfassung


    Oben (#103) singt Regula Mühlemann die Konzertfassung für Sopran.

    Hier folgt die Originalfassung Marietta-Paul, mit Torsten Kerl und Ann Petersen.

    Wer dieses Stück anklickt, wird erstmal erschlagen von 100 Aufnahmen (:pfeif:) mit Jonas Kaufmann, von denen man aber nur eine hören muss.:untertauch: Hier singt Torsten Kerl, das ist doch ein anderes Format. Torsten Kerl war Haustenor in "meinem" Opernhaus in Gelsenkirchen

    Ein Kommentar bei YT bezeichnet den Gesang von Ann Petersen als "awful", was ich nicht nachvollziehen kann.



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  • Aller guten Dinge...

    Die tote Stadt - Schlussszene

    Torsten Kerl






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  • Tschaikowsky - Streichquartett Nr. 1

    Borodin-Quartett


    Vor einiger Zeit gab es im Forum ein Thema, das etwa lautete: "Musik, die mir gefällt, obwohl ich den Komponisten sonst nicht schätze". Ich hab es damals (es wurde zu Recht moniert) umgekehrt gemacht. Jetzt habe ich ein Beispiel gefunden, das besser passt.

    Ich bin kein großer Verehrer von Tschaikowsky, aber seine Oper " Eugen Onegin" und seine drei Streichquartette finde ich doch sehr eindrucksvoll. Ich habe von den Quartetten zwei Aufnahmen, aber diese hier ist die erste russische und sie gefällt mir ganz außerordentlich.


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