John Williams - der amerikanische Filmmusikkomponist kann auch anders

  • Ich muss jetzt doch mal einen Beitrag für den uns allen aus zahlreichen Filmen bekannten Filmmusik-Komponisten John Williams aufmachen.


    John Williams hat ein paar seiner bekannten Soundtracks in Zusammenarbeit und für Anne Sophie Mutter für Violine und Orchester umgeschrieben und seit 2019 aktuell mit den Berliner PH und den Wiener PH bei DG für CD und BluRay aufgenommen.

    Darüber haben wir uns bei TAMINO schon ausgetauscht.


    John Williams LIVE in Vienna

    Hier ist die BluRay auf der 8 Filmmusiken mit ASM enthalten sind.

    :jubel: Die Zustimmung mit Standing Ovations bei diesem Konzert ist riesig !


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    DG, 2021, BluRay, DTS 5.1



    Aber John Williams komponiert nicht nur Filmmusik sondern auch sinfonische Werke:

    John Williams zählt zu den erfolgreichsten und einflussreichsten Filmkomponisten, ebenso schrieb er zahlreiche Solokonzerte.


    *** Violinkonzert Nr.2 (2021)

    Nun hat er aktuell 2021 sein Violinkonzert Nr.2 mit ASM vorgelegt. Die Weltpremiere fand im Sommer 2021 auf dem berühmten Tanglewood Festival in Massachusetts statt.


    Hier ist der LINK zu ARTE - TV mit dem VC Nr.2 vom Sommer 2021 mit ASM:

    https://www.arte.tv/de/videos/104492-000-A/anne-sophie-mutter-spielt-john-williams/


    :!: Das VC Nr.2 wird es auch nächsten Monat am 12./13.März 2022 LIVE in Wien im Goldenen Saal geben - Wien freut sich bereits darauf !



    *** Konzert für Harfe und Orchester "On Willows and Birches"



    Man mag zu Lang Lang stehen wie man will, aber Williams

    *** Scherzo für Klavier und Orchester hat er am 01.Juli 2014 mit dem China PH richtig gut absolviert:

    - mit besserem Klang, ohne Film -


    - offenbar von einem Zuschauer gefilmt -



    *** John Williams Concerto for Tuba and Orchestra spielte das WDR Sinfonieorchester mit Solo-Tubist Hans Nickel unter der Leitung von Michael Sanderling am 30. Januar 2014 in der Kölner Philharmonie.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • teleton

    Hat den Titel des Themas von „John William - der amerikaniche Filmmusikkomponist kann auch anders“ zu „John Williams - der amerikaniche Filmmusikkomponist kann auch anders“ geändert.
  • Ja, wo steht denn geschrieben, dass irgendwelche irgendwann mal definierten Schubladen für alle Zeit Gültigkeit haben müssen. Korngold hat irgendwann, wenn auch mehr oder weniger aus Zwang, Filmmusik geschrieben (Krenek auch), also umgekehrt: wer verbietet John Williams Konzerte zu schreiben.


    Da ich an Filmmusik leider nicht so interessiert bin, aber schon an den Konzerten ... Gibt es dazu außer den Youtubes noch klassische Aufnahmen (Speziell Tuba!)?

  • Da ich an Filmmusik leider nicht so interessiert bin, aber schon an den Konzerten ... Gibt es dazu außer den Youtubes noch klassische Aufnahmen (Speziell Tuba!)?

    Nein, lieber Axel, leider gibt es auf CD keine klassischen Aufnahmen von John Williams sinfonischer Musik.

    Deshalb war ich ja recht überrascht, plötzlich John Williams als sinfonischen "Neutöner" mit Konzerten zu erleben. Die Konzerte sprechen von ihm eine ganz andere moderne Sprache, die ich John Williams ehrlich gesagt gar nicht zugetraut hätte.


    Bisher hat mir sein Scherzo für Klavier und Orchester (2014) ausgezeichnet gefallen - sehr beachtlich; aber auch das brandneue VC Nr.2 ...


    *** Seine erste CD als "modern-klassischer Komponist" wird am 03.Juni 2022 mit seinem Violinkonzert Nr.2 mit ASM und dem Boston SO erscheinen:


    DG, 2021, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • *** Seine erste CD als "modern-klassischer Komponist" wird am 03.Juni 2022 mit seinem Violinkonzert Nr.2 mit ASM und dem Boston SO erscheinen:

    Na, das werde ich mir dann einfach mal mit Mutter zusammen auf die Einkaufsliste packen. :)


    Vielen Dank für den Hinweis!

  • Reinhard

    Hat den Titel des Themas von „John Williams - der amerikaniche Filmmusikkomponist kann auch anders“ zu „John Williams - der amerikanische Filmmusikkomponist kann auch anders“ geändert.
  • Ich habe seit einigen Wochen die neue Veröffentlichung von John Williams und den Berliner Philharmonikern vorliegen und habe sie mittlerweile sowohl auf CD als auch auf Bluray Video durchgehört bzw. durchgeschaut:

    Enthalten ist das Konzert sowohl auf 2 CDs, als auch auf einer Video-Bluray und einer Pure-Audio-Bluray.


    Im Gegensatz zur von teleton schon vorgestellten Veröffentlichung "John Williams Live in Vienna", wo das Programm rein aus Filmmusikstücken bestand, werden hier auch die "Olympic Fanfare & Theme" und die "Elegy for Cello and Orchestra", letztere mit Bruno Delepelaire am Cello, geboten.


    Mit dem Wiener Programm exakt doppeln sich:

    - die Auszüge aus "Close Encounters of the Third Kind"

    - das Hauptthema aus "Jurassic Parc"

    - "Marion's Theme" aus Indiana Jones I

    - der "Imperial March" aus Star Wars Episode V.


    In Wien für Anne-Sophie Mutter als Solistin arrangiert und auch hier enthalten (allerdings als reine Orchesterstücke) sind:

    - "Hedwig's Theme" aus Harry Potter I

    - "Raiders March" aus Indiana Jones I

    - "Donnybrook Fair" aus Far and Away (hier rein orchestral und als "Suite from 'Far and Away'" stark erweitert vorhanden)


    So passend die "Olympic Fanfare & Theme" als Eröffnungsstück auch ist (mit schön wuchtigen Tutti-Einwürfen zu Beginn) und so hinreißend die "Elegy" auch gespielt ist, werden die Nicht-Filmmusiken vom Rest des Programms - den Filmmusiken - leider doch etwas überschattet.


    Mein absolutes Highlight - ich hätte es nicht erwartet - ist die Suite aus "Far and Away", ein absolut tolles Stück, das einen wundervollen irischen Flair verströmt, inkl. betörendem Hauptthema und fantastischem Ende. Die Erweiterung gegenüber dem Wiener Konzert haben dem Stück und dem Konzertprogramm sehr gut getan! Ich kenne den Film nicht, habe mir aber aus Begeisterung auch sofort den originalen Soundtrack des Films zugelegt. Die Suite entspricht hier zu großen Teilen dem Stück "End Credits" - die Berliner Version klingt jedoch noch brillanter und besser mit tollen Pauken!

    Ebenfalls großartig der "Imperial March" - noch besser als in Wien!


    Winzige Wermutstropfen sind leider die ersten beiden der drei Stücke aus "Harry Potter": "Hedwig's Theme" ist mir etwas zu schnell und "Nimbus 2000" als reines Stück für die Holzbläser ist mMn eine schöne Idee zur Auflockerung, passt aber klanglich nicht wirklich in das Programm, zumal es große musikalische Überschneidungen mit dem Mittelteil von "Hedwig's Theme" gibt. "Harry's Wondrous World" ist aber wieder fantastisch gelungen! Ich warte trotzdem immer noch sehnsüchtig auf eine Live-Version von "Leaving Hogwarts", meinem Lieblings Harry Potter-Stück von Williams.


    Außerdem fallen beide Blurays etwas ab: Es gibt keine Extras wie Interviews (obwohl in der Digital Concert Hall sogar ein kurzer, charmanter Film zu dem Konzert vorhanden ist, in dem sich einzelne Mitgliederinnen und Mitglieder der Berliner Philharmoniker über John Williams, seine Musik und ihre ersten Berührungspunkte mit Williams Musik äußern). Des Weiteren trägt - der Pandemie geschuldet - das Publikum durchgehend FFP2-Masken, was optisch natürlich wenig ansprechend ist. Da ist der Goldene Saal des Musikvereins schon eine andere Nummer! Dafür ist als Menü-Musik die Klimax der Suite aus "Far and Away" gewählt worden, absolut richtige Entscheidung! ^^ Die Pure-Audio-Bluray ist relativ lieblos gestaltet, als Beifang aber vollkommen in Ordnung.


    Abgesehen vom Optischen ist das aber eine tolle musikalische Erfahrung! Das Orchester ist in Topform, ich konnte keine Unsauberheiten/Ungenauigkeiten wie beim Star-Wars-Hauptthema in Wien feststellen. Sehr positiv möchte ich die Pauken hervorheben, die nicht in den Orchesterklang eingebettet sind und super hervortreten (etwa in der "Far and Away"-Suite oder in "Throne Room & Finale" aus Star Wars IV) - ja, du bist gemeint, teleton ;)


    Insgesamt also trotz einiger kleinerer Negativpunkte eine absolute Empfehlung, mMn auch für diejenigen empfehlenswert, die schon die Aufnahme aus Wien besitzen (trotz der sechs Dopplungen). Ich bin gespannt auf die schon angekündigten Wiener Konzerte im März, die ja eher ausgeglichenere Verhältnisse von Filmmusik zu Nicht-Filmmusik bieten sollen. Bei den Berliner Aufnahmen überzeugen mMn aber die Filmmusiken (noch?) mehr.


    Liebe Grüße

    Amdir