Christoph Willibald GLUCK
ORFEO ED EURIDICE
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Oper in 3 Akten
Libretti von Raniero Calzibigi (Italienische Fassung) und P.L. Moline (Französische Fassung)
Uraufführungen am 5.10.1762 Wien (italienisch) für Altkastrat
24.8.1769 Parma (italienisch) für Soprankastrat
2.8.1774 Paris (französisch) für Tenor (Haute Contre)
Personen:
Orpheus, ein Sänger (Alt, Sopran (damals Kastrat)/Tenor)
Eurydike, seine Gemahlin (Sopran)
Amor/Eros (Sopran)
Furien, Hirten, Geister, Nymphen (Chor)
Ort der Handlung: Griechenland
Zeit der Handlung: mythische Antike
1. Akt: Im Hain der Toten
Orpheus beklagt den Tod seiner so sehr geliebten Ehefrau Eurydike, die durch einen Schlangenbiss ums Leben gekommen ist. Er beteuert die Trennung von seiner Frau und fleht die Götter an, sie ihm wiederzugeben.
Da erscheint Amor, der Liebesgott, und bringt ihm eine Nachricht von den Göttern:
Sie seien ihm gewogen, sagt er, und sie geben ihm eine Chance seine Geliebte Eurydike wiederzubekommen. Zeus höchstselbst habe beschlossen, er, Orpheus, dürfe in den Hades (die Unterwelt) hinabsteigen und seine Eurydike wieder nach oben ins Leben führen. Aber er stellt eine Bedingung: Er dürfe sich bis zum Erreichen der "Oberwelt" nicht nach ihr umdrehen, sonst sei sie für immer verloren.
Orpheus ist überglücklich und macht sich auf den Weg.
2. Akt: Eingang der Unterwelt mit dem Styx
Die Furien versperren ihm den Eingang in die Unterwelt. Orpheus lässt seine Leier und seine Stimme erklingen und die Furien sind so bewgt von seiner Liebesklage, dass sie ihm den Weg freigeben.
Szenenwechsel : Gefilde der Seligen (Elysium)
Orpheus preist die Schönheit des Elysiums und wird von den Geistern, nach einer erneuten Liebesarie, in den seligen Gefilden willkommen geheissen. Es wird ihm nun seine Gattin zugeführt. Er nimmt ihre Hand und begibt sich auf den Weg nach oben. Er schwört sich, sie nie anzusehen!
3. Akt: Eine finstere Felsenhöhle
Orpheus mahnt die Gattin zur Eile. Sie klagt über seine unfassbare Lieblosigkeit, da er sie keines Blickes würdigt. Vergebens fleht sie um ein Liebeszeichen, vergebens bittet er sie, sich zu gedulden und an seine Liebe zu glauben. Als er ihre Hand loslässt und sie bittet hinter ihm zu gehen, wirft sie ihm vor, sie nicht mehr zu lieben. Nun passiert, was passieren muss: Sie will nun die Gefilde der Seligen nicht verlassen, um oben ein trostloses Leben zu führen. Sie will bleiben!!!. Er kann sich nun nicht länger beherrschen und dreht sich um. Er sieht wie seine Frau tot umfällt.
Er hat seine letzte Chance auf die Gemahlin verspielt! Verzweifelt zieht er seinen Dolch und will sich erstechen.
Da erscheint Amor wieder: Er nimmt ihm die Waffe weg und verkündet Orpheus, dass die Götter, aufgrund seiner Treue ihm seine Gemahlin schenken. Er erweckt Eurydike zu neuem Leben. Die beiden fallen sich in die Arme. Glücklich wiedervereint huldigen sie dem Liebesgott. Mit Gesängen und Tänzen schließt die Oper.