Joachim Raff: Die Streichquartette

  • Knapp zwei Jahre nach der ersten CD der GA der Raff'schen Quartette durch das Leipziger Streichquartett erschien jetzt die 2. Folge. Diese dürfte die Raffianer (zu denen im mich durchaus zähle) insofern besonders erfreuen, da hiermit auch das 5. Streichquartett endlich eine erste Einspielung erfährt. Die anderen Quartette lagen von der Konkurrenz aus Mannheim bzw Milano bereits vor.


    Das 5. Quartett C-Dur entstand im Winter 1866/67 gemeinsam mit Nr. 3 und 4 auf dem Höhepunkt der Raff'schen Schaffenskraft. Das Werk ist klassisch viersätzig und dauert in dieser Einspielung 32 min. Das eher lyrisch gehaltene Werk spricht unmittelbar an, das Scherzo kommt fast volkstümlich daher. Das etwas melancholische Larghetto gefällt mir besonders.


    Nach der Rückkehr von Stefan Arzberger und der offenkundig gelungenen Integration des neuen Cellisten Peter Bruns, der hörbar Akzente setzt, spielt das LSQ wieder ganz vorne mit.


  • Lieber Lutgra, besten Dank für die Info, wandert auf meine Wunschliste für Herbst 2022. Neben dem 5. Streichquartett ist auch die Nr 7 enthalten, wobei wir dann bereits die 3. Version -lieferbar oder nicht - zur Verfügung haben. Denn die "Raffianer" - auch ich bin so einer - haben die gestrichenen bereits in der Sammlung. Zudem schein die Neueinspielung noch einen akustischen Vorsprung zu haben...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Joachim RAFF: Streichquartett Nr. 8 op .192 Nr. 3 - "Suite in Canonform"

    Soweit ich mir bei dieser Hitze den Überblick bewahrt habe wurde das Streichquartett Nr 8 bislang noch nicht erwähnt. Jedenfalles glaube ich es noch nie gehört zu haben. Raff bedient sich hier der in der Zeit des Entstehens nicht mehr aktuellen Form, der Suite zu, wo er sich in sieben Sätzen älterer Stile erinnert. Ich selbst fan dieses Quartett als äusserst abwechslungsreich und klangschön, teils tänzerisch, teils verträumt. und as alles binnen knapp 23 Minuten.

    1) Marsch Allegro

    2) Sarabende Andante moderato assai

    3) Capriccio Vivace

    4) Arie (Doppelcanon) Quasi Larghetto

    5) Gavotte und Misette Allegro

    6) Menuett Allegrao molto

    7) Gigue Allegro


    Mit etwas Phantasie kann man übrigens einige Anklänge zu einem Haydn Streichquartett erahnen, und an anderer Stelle eine Ähnlichkeit zum Beginn einer Mozartarie heraushören (??) Aber vielleicht ist das übertrieben ----


    mfg aus

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !