GALUPPI, Baldassare: LA DIAVOLESSA

  • Baldassare GALUPPI
    LA DIAVOLESSA
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    Opera buffa in drei Akten


    Libretto von Carlo Goldini


    Uraufführung November 1755 in Venedig


    Die Handlung spielt in Neapel
    Zeit: 18 Jahrhundert
    Originalsprache: Italienisch
    Deutscher Titel: Die Teufelin



    Die Personen


    Dorina, ein junges Mädchen (Alt)
    Gannino, ihr Liebhaber (Bariton)
    Falco, Hotelier in Neapel (Tenor)
    Graf Nastri (Alt)
    Gräfin Nastri, seine Frau (Sopran)
    Don Poppone, ein wohlhabender aber einfältiger Bürger (Bass)
    Ghiandina, seine Haushälterin (Sopran)


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    1 AUFZUG 1. Bild: In einem Hotelzimmer in Neapel



    Dorina, die mit ihrem Liebhaber Giannino durchgebrannt ist, draht diesen zu verlassen, weil dessen Geld zur Neige geht - und ohne Geld kann man schließlich nicht leben. Da nützen auch Gianninos Versprechungen nichts, daß er seinen Vater beerben und dann finanziell unabhängig sein wird nichts. So etwas kann lange dauern - zu lange für Dorina auf jeden Fall.


    Falco, der Hotelier erweist sich als ideenreicher Verbündeter:
    Er hat eine Idee, wie die beiden (und letztlich auch er) zu Geld kommen könnten: Ein wohlhabender, gieriger und etwas einfältiger Bürger, Don Poppone, ist seit Jahren vergeblich auf der Suche nach einem Schatz in seinem Haus.Falco will ihm nun die beiden jungen Leute als "erfahrene Schatzsucher" präsentieren, und dem gutgläubigen Einfaltspinsel auf diese Weise einen Batzen Geld entlocken...


    Begeistert willigen die beiden in seinen Plan ein....


    Auch ein anderes Paar ist bei Falco eingekehrt: Graf und Gräfin Nastri. Auch hier hängt der Haussegen schief: Die Gräfin will sofort abreisen, weil ihr nicht entgangen ist, daß der Graf ein Auge auf die hübsche, kokette Dorina geworfen hat....


    Der Graf bestreitet dies - jedoch nicht sehr glaubrürdig. Egal, wie auch immer es sei . Die Gräfin hat ihren Entschluss gefasst: Man verläösst das Hottel und wird sich zum Bekannten eines Freundes begeben, der das Gräfliche Paar schon erwartet, ein gewisser Don Poppone.....


    1 AUFZUG 2. Bild: In Don Poppones Haus


    Dorina und Gianni kommen im Hause von Don Poppone an.
    Dieser erwartet Graf und Gräfin Nastri, welche ihm ein Bekannter avisiert hat. Eigentlich kommt ihm dieser Besuch ungelegen, denn er möche im Keller nach einem Schatz graben von dessen Existenz er felsenfest überzeugt ist. Aber er weiss was man Freunden schuldig ist.
    Als er Dorinna und Gianni sieht hält er die beiden für das gräfliche Paar. Dies sind anfangs verwirrt - aber die listenreiche Dorinna erkennt schnell die Situation: Sie vermutet, Falco hätte sie als Adelige ausgegeben um auf diese Weise schneller Don Poppones Vertrauen zu gewinnen - und man spielt das Spiel mit.
    Als jedoch die Rede auf den Schatz kommt wird Don Peppone unfreundlich. Einen Schatz habe es hier nie gegeben - Wer dies behaupte, der lüge .....


    Inzwischen ist Falco eingelangt um um Don Poppone auf die Ankunft seiner Freunde vorzubereiten. Dieser erkennt in seiner Geldhgier nicht, daß dieselben ja schon da sind - weil er sie nämlich für
    Graf und Gräfin Nastri hält....


    Und da kommen auch schon die echte Gräfin und der echte Graf.
    Poppone empfängt sie freundlich - aber nicht standesgemäss. Er
    schlägt einen vertraulichen Ton an, da er sie ja für jene Bundesgenossen hält, die ihm bei der Schatzsuche helfen sollen.
    Graf und Gräfin sind verstört behalten aber selbst dann noch die Contenanvce, als Don Poppone sie bittet vorübergehend das Haus zu verlassen, es könne seinem Ruf schaden mit ihnen gemeinsam gesehn zu werden........
    Empört gehen Graf und Gräfin auf ihr Zimmer.....


    Dorina und Giannino haben sich inzwischen entschlossen das Spiel mitzumachen und Graf und Gräfin zu spielen, wenn dies ihrer Sache nütze. Sie üben sich in vornehmen Benehmen was nicht immer gelingt und verwickeln sich in etliche Widersprüche.


    Don Poppone kenn sich an diesem Tag überhaupt nicht mehr aus, aber die schöne Dorina beginnt ihm den Kopf zu verdrehen und so macht er gute Miene zum bösen Spiel.....


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    2. AUFZUG 1. Bild: In Don Poppones Haus


    Die Gräfin ist über Don Poppones Behandlung und will (wieder einmal) abreisen. Sie vermutet, daß Don Poppone den Kuppler für Dorina und den Grafen macht. Dieser Verdacht wird noch verstärkt als Poppone dem Grafen, den er für den von Falco gesandten "Schtzgräber-Expwerten" hält, anbietet dem Schatz zu teilen, was die Gräfin natürlich missversteht und den "Schatz" auf Dorina bezieht. Sie ist empört...
    Der Graf haber hat Feuer gefangen. Zwar weiß er nicht genau worum es geht, aber irgend etwas wird für ihn schon abfallen - und mit "irgend etwas" meint er natürlich Dorina.


    Falc betritt die Szene und erkundigt sich bei Don Peppone, ob die "Schatzgräber schon eingetroffen seien, was von diesem bejaht wird.


    Falco rät ihm, das Schatzgräberpaar reich zu beschenken um es günstig zu stimmen und die anstehenede Arbeit zu beschleinigen. Er schlägt vor, dem Mädchen einen Brillantring, und dem Burschen eine Börse voll Geld zu schenken.......


    Der Graf und die Gräfin teilen Don Poppone mit, daß sie auf Grund der Vorfälle im Haus und ihrer nicht standesgemäßen Behandlung abzureisen wünschen.
    Dieser mißversteht einmal mehr die Situation und möchte seine Geschenke anbringen. Da ist er aber im wahrsten Sinne des Wortes an die Falschen geraten: Brüskt weisen Graf und GRäfin die ihrer Meinung nach nicht standesgemäßen Geschenke zurück.


    Inzwischen hat Falco die Verwechslung durchsachaut und Dorina und Giannino aufgeklärt. Er rät ihnen, ihre "Adelsrolle" nicht weiterzuspiele, weil ansonsten Don Poppone sich nicht getrauen würde Ihnen Geschenke anzubieten. Die beiten machen jedoch das Beste aus der Situation: Als Graf und Gräfin, die Don Poppone ja noch immer für "gemeine" hält die Geschenke ablehnen, machen sich an deren Stelle erbötig dieselben gnädigst anzunehmen - Wahrer Adel sei dazu erzogen JEDES Geschenk anzunehmen. Don Poppone ist glückselig über soviel Gunst.....


    Ghiandina die Haushälterin und stille Verehrerin Don Peppones ist eifersüchtig und will kündigen. Mit viel guten Worten gelingt es Don Peppone sie zum Bleiben zu bewegen.


    Inzwischen haben sich Dorina und Giannino als Teufelin und Teufel verkleidet und warten auf Ihren Einsatz in Falcos Spiel.
    Falco hat nun Don Poppone endlich überredet den Schatz mit der Unterstützung von Geistern zu gewinnen.
    Er beginnt mit Beschwörungsformeln, welche Don Poppone nachsagen muss, obwohl diesem das gar nicht behagt - er hat Angst......
    Falco beswört die Geister, zu erscheinen und bei der Schatzsuche zu helfen, kritiklos plappert Don Poppone die Beschwörungsformeln nach...


    Da !! -- Die "Geister" erscheinen wirklich - und sie erweisen sich als sehr diesseitig orientioert, denn wärend der Teufel immer wieder nach Geld verlang, ruft die Teufelin immer nach Gold......


    Zöglerlich beginnt Don Poppone Geld und Gold an die Beiden zu verteilen - aber die sind unersättlich: "Mehr" und "Mehr" wollen sie...


    Als Don Poppone sich weigert, wird er von "Teufel" und "Teufelin"
    regelrecht verprügelt.


    Endlich hat er sein ganzes Bares nebst einigen Schmuckstücken abgegeben, da verschwindet der Spuk - so wie er gekommen ist: Schatz als Gegenleistung gabs jedoch keinen: Don Poppone ist der Gelackmeierte....



    2. AUFZUG 1. Bild: In Don Poppones Haus


    Der Graf und die Gräfen haben vor abzureisen. Es ist ihnen unklar warum Don Popone sie derart schlecht behandelt hat. Nach einigen Mutmassungen kommen die beiden zu der Überzeugung, daß eine Verwechslung stattgefunden haben muss.


    Diese Vermutung wird sogleich gefestigt, als Don Popone erscheint und Graf und Gräfin beschuldigt, ihn als Teufel verkleidet verprügelt und sich seines Geldes bemächtigt zu haben.


    Das adelige Paar ist zunächst sprachlos, klärt aber Don Poppone schließlich mittels der mitgebrachten Empfehlungsschreiben eines gemeinsamen Bekannten über ihre wahre Identität auf. Nun ist es an der Reihe von Don Poppone sprachlos und verwirrt zu sein.


    Ghiandina, die Haushälterin, die sich schon als zukünftige Herrin des Hauses sieht, hat den von Falco und seinen Bundesgenossen inszenierten "Teufelszauber" von der Treppe her beobachtet. Sie macht Dorina und Giannino Vorhaltungen und droht die Sache vor Gericht zu bringen, wenn die beiden nicht schleunigst das Haus verliessen.....


    Dorina und Giannino sind verzweifelt und beschliessen zu fliehen. Da erscheint überraschend Falco mit der Nachricht, daß Gianninos Vater gestorben ist uns Giannino somit eine grössere Summe Geld erbt.
    Während Giannino nun doch trauert (oder ist es sein schlechtes Gewissen ?) beginnt Dorina die gemeinsame Zukunft zu planen.


    Nun löst sich der Knoten: In einer Beschwörungszeremonie geben die "Geister" Don Poppone Geld und Schmuck zurück - und entschuldigen sich für die Prügel. Auch das adelige Paar ist zufrieden, man weiß nun wie man sie anzusprechen und zu behandeln hat.
    Dorina und Giannino werden ein Paar, desgleichen Don Poppone und seine Ghiandina. Alle scheiden in Frieden und Eintracht. Der Vorhang fällt.
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  • „LA DIAVOLESSA“ (‚Die Teufelin‘) (Baldassare Galuppi)



    Das gab/gibt es akustisch:



    Il conte Nastri (Graf Nastri) – Gino Orlandini / La contessa, sua moglie (Die Gräfin, seine Gemahlin) – Elena Rizzieri / Dorina, giovane avventuriera (Ein junges abenteuerlustiges Mädchen) – Alda Noni / Giannino, giovane amante di Dorina (Junger Liebhaber der Dorina) – Franco Calabrese / Don Poppone Corbelli, gentiluomo (Ein Edelmann) – Sesto Bruscantini / Falco, locandiere (Ein Wirt) – Agostino Lazzari / Ghiandina, cameriera (Haushälterin von Don Poppone) – Fernanda Cadoni / L’Orchestra del Teatro La Fenice di Venezia / Dirigent: Carlo Maria Giulini (Venedig, Teatro La Fenice, 1952). Geboten wurde die Fassung von Riccardo Nielson, wobei die Secco-Rezitative in Dialoge geändert wurden. (Regie: Corrado Pavolini). Ein Tonband mit dem Mitschnitt der RAI wurde vor Jahren von Luigi Marandino angeboten.



    Il conte Nastri – Johnny Maldonado / La contessa – Bettina Pahn / Dorina – Kremena Dilcheva / Giannino – Matthias Vieweg / Don Poppone Corbelli – Egbert Junghanns / Falco - Tom Allen / Ghiandina – Doerthe Maria Sandmann / Die Lautten Compagney Berlin / Dirigent: Wolfgang Katschner (Berlin, Jesus-Christus-Kirche, 6. - 10. 1. 2003). Eine Studio-Produktion von ‚cpo‘ (999 947-2) auf zwei CDs. Das Hans-Otto-Theater in Potsdam führte die Oper am 19. 10. 2002 im Schlosstheater des Neuen Palais in Potsdam auf. Die Studio-Produktion wurde am 17. 4. 2004 von DeutschlandRadio Berlin gesendet.



    Das gibt es optisch:



    Il conte Nastri – Ettore Agati / La contessa - Ligia Ishitani Silva / Dorina – Arlene Miatto Albeldas / Giannino – Omar Cepparolli / Don Poppone Corbelli – Stepan Polishchuk / Falco – Lucas Lopes Pereira / Ghiandina – Lucia Conte / L’Orchestra barocca del Festival ‚Vicenza in Lirica‘ / Dirigent: Francesco Erle / Kostüme: Carlos Tieppo / Regie: Bepi Morassi (Vicenza, Teatro Olimpico, 5. und 8. 9. 2019). Zwei Aufführungen in der Revision von Franco Rossi und Francesco Erle. Im berühmten historischen Teatro Olimpico von Vicenza erübrigt sich jedes Bühnenbild!



    Carlo