Anton von Werner Die Enthüllung des Richard-Wagner-Denkmals in Berlin (1908)
Am 1. Oktober 1903 wurde das Denkmal des Komponisten Richard Wagner in Berlin enthüllt, das der Bildhauer Gustav Eberlein (1847-1926), damals einer der bedeutendsten Vertreter der Wilhelminischen Staatskunst, fertig gestellt hatte. Fünf Jahre später wurde die feierliche Zeremonie durch den preußischen Hofmaler Anton von Werner (1843-1915) festgehalten. Das Gemälde zeigt Prinz Eitel Friedrich (1883-1942), den zweiten Sohn Wilhelms II. in Paradeuniform, der den Auftraggeber, den Kosmetikhersteller Ludwig Leichner, begrüßt. Links neben Leichner steht der Bildhauer Eberlein mit einer Gruppe Berliner Künstler, darunter auch der Maler Adolph von Menzel (1815-1905), der eine der Festreden hielt. Er fällt dutch seinen weien Haarkranz und seine geringe Körpergröße rechts im Bild auf. Das Werk erfüllt vielleicht nicht alle Kriterien eines Gruppenbildes, für mich durch die Anordnung der Figuren und ihre Beziehungen untereinander schon.
Das monumentale Gemälde gehört zum Bestand der Berlinischen Galerie und wird dort auch dauerhaft ausgestellt. Das inzwischen überdachte Denkmal im Tiergarten - fußläufig von der Philharmonie - hat sich auch erhalten. Nach heftigen Vandalismusschäden wurde es restauriert und bislang nicht wieder attackiert.