DESSAU, Paul: DIE VERURTEILUNG DES LUKULLUS

  • Paul DESSAU
    DIE VERURTEILUNG DES LUKULLUS
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    Oper in zwölf Szenen


    Libretto: Bertold Brecht


    Uraufführung: 17.März 1951 in der Staatsoper Berlin unter Hermann Scherchen



    Charaktere:


    LUKULLUS – Römischer Feldherr (Tenor)
    DER KÖNIG (Bass)
    DIE KÖNIGIN (Sopran)
    ZWEI KINDER
    ZWEI LEGIONÄRE (Bass)
    LASUS – Koch des Lukullus (Tenor)
    DER KIRSCHBAUMTRÄGER (Tenor)
    ZWEI SCHATTEN (Bass)
    DAS FISCHWEIB (Alt)
    DIE KURTISANE (Mezzo)
    DER LEHRER (Tenor)
    DER BÄCKER (Tenor)
    DER BAUER (Bass)
    TERTULLIA – Eine alte Frau (Alt)
    DREI AUSRUFERINNEN (Sopran)
    DER TOTENRICHTER (Bass)
    FÜNF OFFIZIERE (3x Tenor, 2x Bass)
    EINE KOMMENTIERENDE FRAUENSTIMME (Sopran)


    Sprechrollen:
    SPRECHER DES TOTENGERICHTS
    DREI AUSRUFER
    ZWEI JUNGE MÄDCHEN
    ZWEI KAUFLEUTE
    ZWEI FRAUEN
    ZWEI PLEBEJER
    EIN KUTSCHER


    1.SZENE – Der Trauerzug
    Ein Ausrufer verkündet die Bestattung des großen römischen Feldherren Lukullus
    und erinnert an seine großen Taten. Hinter dem Trauerzug - welchem die angesehensten Männer Roms beiwohnen - wird einen riesiger Fries von Sklaven geschleppt, welcher die Taten des Lukullus darstellt. Unter den gaffenden Bürgern kommt es zu Diskussionen über den Ruhm des Toten: Verwitweten Ehefrauen von Legionären stehen jene gegenüber welche von den Eroberungen in Indien profitierten - Sie verharmlosen die Tatsache, dass für die Siege Tausende einen blutigen Tod starben. Nachdem der Sarg vorbei getragen wurde, gehen die Meisten schnell wieder ihren alten Beschäftigungen nach.


    2.SZENE – Das Begräbnis
    Die kommentierende Frauenstimme erzählt von dem Mausoleum des Lukullus, welches
    schon vor Jahren an der Appischen Straße erbaut wurde. Es wird geschildert, wie der „Fries des Triumphes“ an dem Grab angebracht wird.


    3.SZENE – Abschied der Lebenden
    Fünf Offiziere welche der Beisetzung beiwohnten verabschieden sich mit zynischem Unterton von ihrem ehemaligen Vorgesetzten und beschließen dann schnell ein Wirtshaus, eine Hure oder das Hunderennen aufzusuchen.


    4.SZENE - In den Lesebüchern
    Eine Gruppe Schüler besucht mit ihrem Lehrer das Grabmal. In den Lesebüchern stehen Ganze Litaneien von großen Kriegern Roms – die Lehrer preisen deren Leben und raten den Schülern den Helden nachzueifern – Die Kinder plappern die Ratschläge gedankenlos nach und schwören sie zu befolgen.


    5.SZENE – Der Empfang
    Das Totenreich. Alle „Neuankömmlinge“ warten vor der Tür zum Verhörraum auf einer Bank – außer Lukullus. Er regt sich voller Ungeduld auf, weshalb eine Größe wie er warten müsse und steht mit voller Rüstung im Wartesaal. Er bittet, man möge ihm doch wenigstens seinen Koch Lasus schicken, damit dieser ihm mit allerlei Köstlichkeiten das Warten versüße. Die alte Tertullia beruhigt den aufgebrachten Feldherren und berichtet von den Verhören: Manchmal genüge den Prüfern nur ein Blick um den Prüfling als dem Paradies würdig einzuschätzen – bei anderen dauere das Verhör Tage. Würdig ist der, der Zeit seines Lebens seinen Mitmenschen zu nütze war. Tertullia wird vorgerufen. Offenbar wurde sie sofort als Würdig anerkannt und so wird schon einige Augenblicke später Lukulles mit seinem ursprünglichen, verhassten, nur von den einfachen Vorstädtern benutzten Namen „Lakalles“ aufgerufen. Er mokiert sich vergebens und tritt vor das hohe Gericht des Schattenreichs.


    6.SZENE – Wahl des Fürsprechers
    Lukullus soll sich aus den Gefilden der Seligen einen Fürsprecher auswählen welcher vor dem Gericht (Der Oberste Totenrichter und fünf Schöffen (Ein Bauer, ein Sklave, ein Fischweib, ein Bäcker und eine Kurtisane)) die Ehrbarkeit des Verhörten bezeugen soll. Lukullus ruft Alexander den Großen hervor – Dieser wurde jedoch ins Nichts verstoßen. Die „großen Taten“ mit denen sich viele rühmen seien vor dem Schattengericht nichts wert, so der Totenrichter.
    Etwas verunsichert verlangt Lukullus, dass sein Fries herbeigeholt werde. Da ihn Sklaven schleppten, sei dies kein Problem, so der Totenrichter – Sklaven trenne nur so weniges vom Tod, dass sie Zugang zum Schattenreich hätten.

    7.SZENE – Herbeischaffen des Frieses
    Die Sklaven schleppen den Fries herbei. Dargestellt sind ein gefangener König, eine Königin, einen Kirschbaumträger, zwei Jungen mit einer Tafeln auf der 53 Städte verzeichnet sind, ein sterbender Legionär mit erhobener Hand
    und Lasus mit einem Fisch. Gegen Lukullus Willen rufen die Schöffen die dargestellten Personen herbei – sie Alle weilen unter den Seligen.


    8.SZENE – Das Verhör
    Lukullus beschwert sich, dass einige der Abgebildeten Feinde seien und daher ein falsches Licht auf seine ruhmreichen Taten werfen würden. Er berichtet, wie er den König und sein Reich binnen kürzester Zeit besiegte – der König bestätigt dies auf Nachfrage der Schöffen und belastet Lukullus eines schamlosen Überfalls. Auch die Königin bestätigt dies und gibt an von 50 Männern geschändet worden zu sein. Lukullus wendet ein, dass der König und seine Frau auch nicht gerade milde Herrscher waren, hohe Steuern verlangten und Rom keinen Tribut zollten. Auf Nachfrage der Schöffen, warum dann der König in den Reichen der Seilgen weile, antwortet dieser, dass er Städte baute und sie bei Einbruch der Römer verteidigte. Der Vortrag des Königs erweckt den Respekt und das Mitgefühl der Schöffen – Lukullus wendet ein, dass er lediglich Befehle Roms befolgte.
    Der Sklaven-Schöffe will wissen, wer „Rom“ ist – Lukullus weiß keine Antwort zu geben, verweist aber auf die 53 Städte, welche er Rom unterwarf. Die Kinder mit der Steintafel berichten, dass die Städte dem Erdboden gleichgemacht und geplündert wurden. Es wird eine Verhandlungspause eingelegt.


    9.SZENE - Rom
    Lukullus belauscht in der Pause an der Tür zum Warteraum ein Gespräch zwischen zwei Neuankömmlingen: ein römischer Schuster und ein Sklave. Es stellt sich heraus, dass das einst so große Rom an der unermessliche Flut von Sklaven langsam zu Grunde geht.


    10.SZENE – Das Verhör wird fortgesetzt
    Wieder beim Verhör beschuldigt der Schöffe der einst ein Fischweib war, dass die Militärs den Einfachen Leuten ihre Söhne nehmen, aber sie selbst nicht ein bisschen des erbeuteten Reichtums zu sehen bekommen. Zwei Legionäre werden vorgeladen die bestätigen, dass Lukullus nur in den Krieg zog um sich selbst zu bereichern und nicht etwa Rom. Der Angeklagte weist die Beschuldigungen des Fischweibs zurück – sie verstehe nichts vom Krieg. Daraufhin klagt die Frau vom Schicksal der Mütter (auch ihrem eigenen), denen Lukullus die Söhne nahm.
    Das Gericht stellt fest, sie kenne den Krieg und ihre Beschuldigungen seien daher legitim.

    11.SZENE – Das Verhör wird fortgesetzt
    Der Totenrichter verweist Lukullus darauf, dass die Karten für ihn Schlecht stünden. Er solle am besten aufhören mit seinen wenig nützlichen Siegen aufzutrumpfen und besser nach eigenen Schwächen in seinem Leben suchen, die vielleicht einige Lücken zwischen all den Gräueltaten bilden.
    Der Bäcker-Schöffe lädt den Koch Lasus in den Zeugenstand. Dieser rühmt Lukullus vorzüglichen Geschmack und dessen Güte als Vorgesetzter. Der Bäcker hält den Punkt zu Gunsten des Angeklagten fest. Als weiteren Entlastungszeugen ruft man den Kirschbaumträger. Er berichtet, wie Lukullus die wundervollen Kirschen aus Asien nach Rom holte und so eine großartige Bereicherung des Speiseplanes herbeiführte. Auch dieser Punkt wird vom Gericht wohlwollend entgegengenommen.


    12.SZENE – Das Urteil
    Die beiden zuletzt aufgebrachten Punkte wiegen dem Gericht zu wenig gegen 80000 Tote und Lukullus wird somit einstimmig ins ewige Nichts verstoßen.


    [code=c]2007 Raphael Lübbers

  • „DIE VERURTEILUNG DES LUKULLUS“ (Paul Dessau)



    Seit Bertolt Brecht und Paul Dessau aus dem amerikanischen Exil 1949 in die neu gegründete Deutsche Demokratische Republik kamen, arbeiteten sie gemeinsam an der Oper „Das Verhör des Lukullus“ für die Berliner Staatsoper. (Sie war ursprünglich von Bertolt Brecht als Auftragswerk des Schwedischen Rundfunks als ‚Funkoper‘ geplant, wurde aber mangels eines Komponisten nicht realisiert. Paul Dessau erhielt vom Norddeutschen Rundfunk in Hamburg den Auftrag zur Komposition eines Bühnenwerks auf der Basis von Brechts Hörspiel von 1939, aber auch das kam nicht zustande.) Schon während der Proben in Berlin hatten die Beteiligten sich gefragt, ob das Stück überhaupt aufführbar sei. Sie lösten damit eine sehr kontrovers geführte Diskussion über den kulturpolitischen Kurs der ‚Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands‘ (SED) aus - die sogenannte ‚Formalismus-Debatte‘.


    Am Tag der Voraufführung vor geladenen Gästen (17. 3. 1951) gab es eine Verlautbarung des Zentralkomitees der SED, die im Namen einer ‚fortschrittlichen deutschen Kultur‘ dem ‚Formalismus in der Kunst‘ den Kampf ansagte. Man warf dem Werk neben einer sehr dissonanten Tonsprache vor, dass es keinen positven Helden hatte - aber vor allem, dass hier nicht unmissverständlich der Krieg und die militärische Expansion verurteilt wurde, sondern dass man das Urteil darüber dem Volk bzw. Publikum überließ. Staatspräsident Wilhelm Pieck schaltete sich ein und bat Bertolt Brecht und Paul Dessau, die Oper zu überarbeiten. Als sie am 12. 10. 1951 erstmals öffentlich aufgeführt wurde, gab es mehrere Änderungen im Text und in der Komposition – und sie trug einen neuen Titel: „Die Verurteilung des Lukullus“.



    Das gibt es akustisch:



    Lukullus – Alfred Hülgert / Der Totenrichter – Willi Heyer-Krämer / Der Sprecher des Totengerichts – Fritz Soot / Eine kommentierende Frauenstimme – Dorothea Kraushaar / Ein Kommentator – Heinz Braun / Drei Ausruferinnen - Gisela Kubenz, Hildegard Lüdtke und Gertrud Steinert / Drei Ausrufer - Hans Günter Grimm, Rolf Wölfle und Heinz Friedrich / Die Totenschöffen: Das Fischweib – Karola Goerlich, Die Kurtisane – Diana Eustrati, Der Lehrer – Gerhard Witting, Der Bäcker – Heinz Braun, Der Bauer – Walter Großmann / Die Friesgestalten: Der König – Otto Hopf, Die Königin – Margot Haustein, Zwei Kinder – Gerhard und Conrad Mau, Zwei Legionäre – Friedrich Radtke und Kay Willumsen, Lasus – Paul Schmidtmann, Der Kirschbaumträger – Heinz Friedrich / Tertullia – Gertraud Prenzlow / Zwei Mädchen – Ursula Weber und Lilly Müller / Zwei Kaufleute – Hilbert Kahl und Friedrich Radtke / Zwei Frauen – Elisabeth Aldor und Annie Kley / Zwei Plebejer – Willi Pollow und Walter Stoll / Fünf Offiziere – Heinz Braun, Hilbert Kahl, Willi Pollow, Friedrich Radtke und Walter Stoll / Ein Kutscher – Ludwig Buch.


    Der Chor der Staatsoper Berlin / Chorltg.: Karl Schmidt / Die Staatskapelle Berlin / Dirigent: Hermann Scherchen (Berlin, Admiralspalast, 17. 3. 1951). Diese ‚Voraufführung‘ fand vor geladenen Gästen statt - darunter die gesamte DDR-Regierungsspitze - und der Berliner Rundfunk schnitt die Aufführung mit, brachte sie damals jedoch nicht zur Sendung, die erst am 30. 3. 1991 im Deutschlandsender Kultur erfolgte (mit Wiederholung am 1. 5. 2004 im DeutschlandRadio Berlin). Eine CD-Ausgabe des Mitschnitts gibt es seit 2013 bei ‚Cantus Classics‘.



    Lucullo (Lukullus) – Pierre Mollet / Il giudice (Der Totenrichter) – Paolo Montarsolo / Il portavoce della corte dei morti (Der Sprecher des Totengerichts) – Luigi Vannucchi / Una voce femminile commenta (Eine kommentierende Frauenstimme) – Lia Curci / Tre araldi femminini (Drei Ausruferinnen) – Edda Vincenzi, Adriana Martino und Rena Gary Falachi / Tre araldi (Drei Ausrufer) – Gianni Bonagura, Franco Graziosi und Renato Cominetti / I giurati dei morti (Die Totenschöffen): La pescivendola (Das Fischweib) – Giovanna Fioroni, La cortigiana (Die Kurtisane) – Gabriella Carturan, Il maestro (Der Lehrer) – Augusto Vicentini, Il fornaio (Der Bäcker) – Tommaso Frascati, Il contadino (Der Bauer) – Teodoro Rovetta / Le figure sul fregio (Die Friesgestalten): Il re (Der König) – Teodoro Rovetta, La regina (Die Königin) – Rena Gary Falachi, Due legionari (Zwei Legionäre) – Fernando Valentini und Andrea Petrassi, Laso (Lasus) – Amedeo Berdini, L’uomo del ciliegio (Der Kirschbaumträger) – Francesco Albanese / Tertullia – Gabriella Carturan / Due ombre (Zwei Schatten) – Fernando Valentini und Andrea Petrassi / Due giovinette (Zwei junge Mädchen) – Betty Foà und Maria Teresa Rovere / Due mercanti (Zwei Kaufleute) – Roberto Bertea und Paolo Giuranna / Due plebei (Zwei Plebejer) – Silvio Spaccesi und Andrea Costa / Un cocchiere (Ein Kutscher) – Carlo Landi.


    Il Coro e l’Orchestra di Roma della RAI / Chorltg.: Nino Antonellini / Dirigent: Bruno Maderna (Rom, L’Auditorio in Via Asiago, Sendung vom 11. 6. 1960). Eine Aufnahme der Radiotelevisione Italiana aus Rom in italienischer Sprache. Interessant ist, dass die Titelrolle hier von einem Bariton (statt einem Tenor) gesungen wird.



    Lukullus – Helmut Melchert / Der Totenrichter – Vladimir Bauer / Der Sprecher des Totengerichts – Ekkehard Schall / Eine kommentierende Frauenstimme – Sylvia Pawlik / Drei Ausruferinnen - Ingeborg Wenglor, Elisabeth Breul und Elisabeth Ebert / Drei Ausrufer – Hilmar Thate, Heinz-Dieter Knaup und Wolf Kaiser / Die Totenschöffen: Das Fischweib – Annelies Burmeister, Die Kurtisane – Ruth Schob-Lipka, Der Lehrer – Rolf Apreck, Der Bäcker – Lothar Anders, Der Bauer – Fred Teschler / Die Friesgestalten: Der König – Boris Carmeli, Die Königin – Renate Krahmer, Zwei Legionäre – Rainer Lüdeke und Alfred Wroblewski, Lasus – Peter Schreier, Der Kirschbaumträger – Hans-Joachim Rotzsch / Tertullia – Gertraud Prenzlow / Zwei Schatten – Fred Teschler und Paul Glahn / Zwei junge Mädchen – Barbara Berg-Schall und Christine Gloger / Zwei Kaufleute – Heinz-Dieter Knaup und Wolf Kaiser / Zwei Frauen – Christine Gloger und Agnes Kraus / Zwei Plebejer – Hilmar Thate und Ekkehard Schall / Fünf Offiziere: Peter Schreier, Rolf Apreck, Lothar Anders, Rainer Lüdeke und Alfred Wroblewski / Ein Kutscher – Wolf Kaiser. (Die Sänger der beiden Kinderstimmen im 8. Bild werden nicht genannt.)


    Der Rundfunk-Kinderchor und der Rundfunkchor Leipzig / Chorltg.: Hans Sandig / Das Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig / Dirigent: Herbert Kegel. Die Oper wurde von Januar bis März 1964 in der Bethanienkirche in Leipzig eingespielt. Künstlerischer Berater war Paul Dessau und seine Ehefrau Ruth Berghaus führte die Sprachregie. Die Aufnahme erschien 1966 in der DDR beim VEB Deutsche Schallplatten unter ‚Eterna‘ 8 20 423/24 (mono, 1966) bzw. 8 25 423/24 (stereo, 1968) und 1977 unter ‚Nova‘ (8 85 129/30); Ausschnitte aus der Oper wurden auf der LP 8 20 557 (mono, 1966) bzw. 8 25 557 (stereo, 1968) von ‚Eterna‘ veröffentlicht. Bemerkenswerterweise gab es 1966 auch eine Ausgabe in der BRD bei ‚Telefunken‘ (SLT 43 096/97-B) auf zwei Langspielplatten, die mit dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet wurde. 1993 wurde diese Gesamtaufnahme bei ‚Berlin Classics‘ (BC 1073-2) auf zwei CDs herausgegeben.



    Lukullus – Reiner Goldberg / Der Totenrichter – Siegfried Vogel / Der Sprecher des Totengerichts – Der Kinderchor der Berliner Staatsoper / Eine kommentierende Frauenstimme – Reri Grist / Drei Ausruferinnen – Brigitte Eisenfeld, Carola Nossek und Kristine Clemenz / Drei Ausrufer – Gerd Grasse, Andreas Schmidt und Günter Kurth / Die Totenschöffen: Das Fischweib – Barbara Bornemann, Die Kurtisane – Elvira Dreßen, Der Lehrer – Harald Neukirch, Der Bäcker – Peter Menzel, Der Bauer – Gerd Wolf / Die Friesgestalten: Der König – Fritz Hübner, Die Königin – Kirsten Blanck, Zwei Kinder – Thomas Höfer und Henriette Schwarze, Zwei Legionäre – Bernd Riedel und Bernd Zettisch, Lasus – Eberhard Büchner, Der Kirschbaumträger – Roman Trekel / Tertullia – Ute Trekel-Burckhardt / Zwei Schatten – Günther Fröhlich und Heinz Reeh / Zwei Mädchen und Zwei Frauen – Barbara Bornemann und Elvira Dreßen / Zwei Kaufleute – Peter Menzel und Gerd Wolf / Zwei Plebejer – Harald Neukirch und Siegfried Vogel / Fünf Offiziere – Peter Bindszus, Bernd Zettisch, Henno Garduhn, Pär Lindskog und Karsten Mewes / Ein Kutscher – Gerd Wolf.


    Der Kinderchor und der Chor der Berliner Staatsoper / Chorltg.: Matthias Brauer / Dirigent: Peter Hirsch / Bühnenbild: Hans-Joachim Schlieker / Kostüme: Marie-Luise Strandt / Inszenierung: Ruth Berghaus. (Berlin, Staatsoper, 3. 6. 1992). Ein akustischer Mitschnitt der Premiere ist im Internet zu finden wie auch ein privat aufgenommenes Video einer späteren Aufführung (mit Christine Gloger als ‚Kommentierende Frauenstimme‘).



    Und das gibt es optisch:



    Lukullus – John Moulson / Der Totenrichter – Gerhard Frei / Der Sprecher des Totengerichts – Reiner Süß / Eine kommentierende Frauenstimme – Sylvia Pawlik / Drei Ausruferinnen - Renate Hoff, Erna Roscher und Ingeborg Wenglor / Drei Ausrufer – Günter Bochmann, Horst Lunow und Peter Olesch / Die Totenschöffen: Das Fischweib – Annelies Burmeister, Die Kurtisane – Celestina Casapietra, Der Lehrer – Martin Ritzmann, Der Bäcker – Joachim Arndt, Der Bauer – Peter Olesch / Die Friesgestalten: Der König – Rolf Kühne, Die Königin – Renate Krahmer, Zwei Kinder – Wolfgang Resener und Karin Vierhub, Zwei Legionäre – Günter Bochmann und Erich Siebenschuh, Lasus – Peter Schreier, Der Kirschbaumträger – Horst Lunow / Tertullia – Gertraud Prenzlow / Zwei Schatten – Günther Fröhlich und Hans-Joachim Lukat / Der Lehrer der Schulklasse – Horst Hiestermann / Ein Offizier – Henno Garduhn / Zwei junge Mädchen – Hanna Gellrich und Traute Mierke / Zwei Kaufleute – Eberhard Büchner und Detlev Dathe / Zwei Frauen – Ilona Papenthin und Anneliese Müller / Zwei Plebejer – Peter Bindszus und Dieter Reinhold / Fünf Offiziere: Joachim Arndt, Henno Garduhn, Hans-Joachim Lukat, Heinz-Walter Roßner und Erich Siebenschuh / Ein Kutscher – Joachim Reese / Die Tänzerin mit dem Kirschbaum – Hildegard Rühl.


    Der Kinderchor der Berliner Staatsoper / Chorltg.: Christian Weber / Der Chor und das Orchester der Berliner Staatsoper / Chorltg.: Siegfried Völkel / Dirigent: Herbert Kegel / Bühnenbild: Gustav Hoffmann / Kostüme: Christine Stromberg / Inszenierung: Ruth Berghaus / TV-Regie: Georg Mielke. Die Premiere der Neuinszenierung war – mit gleichlautender Besetzung - am 13. 9. 1965. Gesendet wurde vom Deutschen Fernseh-Funk der DDR am 9. 2. 1966 vermutlich eine Aufzeichnung der Generalprobe gleichzeitig mit der Aufführung an der Deutschen Staatsoper Berlin. Der Ausstrahlung ging ein kurzer Prolog (knapp 4 Minuten) voraus, gesprochen von Paul Dessau und Ekkehard Schall; die Oper selbst dauerte ca. 99 Minuten. Eine Wiederholung gab es durch den Mitteldeutschen Rundfunk in Leipzig im leider nicht mehr existierenden Spartensender ‚Eins Festival‘ bei der ARD, die auch bei ‚YouTube‘ gesehen werden kann.



    Carlo



    P. S. Interessant ist, dass es zwei weitere musikalische Bühnenwerke mit dem Titel „Das Verhör des Lukullus“ gibt: Roger Sessions’ Oper (komponiert 1939) wurde am 18. 4. 1947 im Berkeley Californian University Theater uraufgeführt und Gerhard Lambersbergs Oper ging erstmals am 28. 4. 1961 in Klagenfurt über die Bühne des dortigen Stadttheaters.



    Ich poste meinen Beitrag hier unter ‚raphaells‘ Opernführer, weil ’musikwanderers’ gleichwertiger Opernführer einige Anhänge enthält, die die in Frage kommende Oper nicht betreffen.

  • Ich habe den Lukullus tatsächlich dreimal gesehen: Gelsenkirchen mit Mario Brell, Essen (da muss ich den Programmzettel noch finden) und Düsseldorf (kann sein, dass ich mich da ganz irre).

    Die Gelsenkirchner Aufführung gefiel mir am besten, bedingt durch Jaroslav Chundela als Regisseur. Der hat regelmäßig in Gelsenkirchen gewirkt.

    Als CD besitze ich die unter Herbert Kegel; sehr gut anzuhören.

    Warum sind Obamas Memoiren so dick (700 S.). Damit Trump sie nicht liest.