Lieber kurzstueckmeister
Definiere "ältere Musik". Die Formulierung ist zu schwammig.
Einstimmigkeit der Alten Musik vor den Minnesängern als Wegleitung.
Lieber kurzstueckmeister
Definiere "ältere Musik". Die Formulierung ist zu schwammig.
Einstimmigkeit der Alten Musik vor den Minnesängern als Wegleitung.
Falscher Thread?
Nö, Rückbesinnung
Zitat kurzstueckmeister
Es wurde schon geschrieben, dass nicht jeder Tritonus die unstillbare Sehnsucht ausdrücken soll.
Interessanter ist hier schon die Assoziation. Seit 100 Jahren haben wir nicht mehr den verbindlichen Lebensraum "Tonalität". Aber das heißt nicht, dass nicht Dreiklänge oder Akkordverbindungen Assoziationen hervorrufen, da sie an ältere, tonale Musik erinnern.
Insofern übt die ältere Musik (Hervorhebung moderato) eine stärkere Wirkung auf neuere Musik aus, als man vielleicht zuerst denken mag, da die Komponisten mit Assoziationen der Hörer rechnen müssen, wenn sie einen Dreiklang schreiben (weshalb in sehr sehr vielen Stücken keine Dreiklänge vorkommen).
Und wen meinst Du? Welche Komponisten?
Alle diejenigen, die es vermieden haben Intervalle einzusetzen. Da fällt mir nur Gregorianik ein.
Über den Beginn der Mehrstimmigkeit hast du in dem Thread geschrieben. Einführung zur Musik des Mittelalters
Es muss demzufolge davor eine Einstimmigkeit gegeben haben.
Du meinst nicht Intervalle sondern Zusammenklänge. Aber wer vermeidet heutzutage Zusammenklänge?
Es gab einmal eine Zeit, in der das gemeinsame Erklingen von zwei Tönen als Novum gesehen wurde. Deshalb Rückbesinnung. Es ist nicht die Frage, was heute tönt, sondern, was in Zukunft sein soll.
Cluster gegen Solostimme
Normalerweise kommen Vorstellungen über die Zukunft doch aus Entwicklungen der Gegenwart. Insofern sehe ich jetzt Deine Idee nicht ausreichend motiviert.
Ich bin nicht Komponist. Wem diese Einfachheit als musikalisch begründet erscheint und sich von der vorherrschenden Mehrstimmigkeit entfernt, wird es umsetzen.
Wenn ich an die heutige stete akustische Beschallung und Verfügbarkeit von Musik denke, kann eine Gegenposition dazu möglich sein.
Cluster gegen Solostimme klingt für mich mehr nach 1960er-Jahre.
Der Threaderöffner ging von Mikrotonalität aus, die er in der Zukunft als Möglichkeit sah.
Der Threaderöffner ging von Mikrotonalität aus, die er in der Zukunft als Möglichkeit sah.
Er war offenbar irgendwo um 1920 steckengeblieben.
Wohin soll die Reise gehen? Wenn sich musikalische Entwicklung auf die Gegenwart bezieht, wo wären Ansatzpunkte für neue Ideen? Wenn es keine geben sollte, ist man an einem Endpunkt angelangt?
Ein Blick auf die Musikgeschichte lehrt, dass es weitergehen wird.
Wohin soll die Reise gehen? Wenn sich musikalische Entwicklung auf die Gegenwart bezieht, wo wären Ansatzpunkte für neue Ideen? Wenn es keine geben sollte, ist man an einem Endpunkt angelangt?
Ein Blick auf die Musikgeschichte lehrt, dass es weitergehen wird.
Dazu müsste man eben die gegenwärtige Entwicklung im Blick haben, und so richtig up to date ist hier wohl niemand.
Dem Lexikon Neue Musik entnehme ich, dass um die Jahrtausendwende der Klang als beherrschendes Paradigma der Musik Komplexität und Organizität ablöste und die seit den 1970er Jahren in den Hintergrund getretenen konzeptionellen Strategien wieder eine größere Rolle spielen. Das Buch ist allerdings von 2016.
Die Frage ist vielleicht auch eher, wo Neue Musik überleben kann, und aus den Rahmenbedingungen ergeben sich dann mögliche Tendenzen (klassischer Konzertsaal / Museen und Galerien / Universitäten / Untergrund / Garage).
Das Internet hast du vergessen. Wesentliches geschieht dort.
Komponisten der jüngsten Generation veröffentlichen ihre Werke dort.
Kannst Du mal ein paar Links angeben?
Den besuche ich:
Musiker und Musikerinnen, Komponisten und Komponistinnen veröffentlichen hier. Populärmusik und Musik der Neuzeit sind enthalten, was die Übersichtlichkeit erschwert. Ein Beispiel:
Die Aufstrebenden vor ca. 10 Jahren haben nicht mit "Garage" und Internet das Auslangen gefunden:
https://www.stefanprins.be/eng/index.html
Den besuche ich:
Musiker und Musikerinnen, Komponisten und Komponistinnen veröffentlichen hier. Ein Beispiel:
Da gibt's unter anderem ein Stück für Kammerorchester. Das hat er kaum zu Hause produziert.
https://www.coursicle.com/illinois/professors/Eric+Zurbin/
ist an der Universität von Illinois zu Hause ... in Amerika überlebt die Neue Musik weitgehend an Universitäten. Bei uns gibt es zum Glück etwas mehr Präsenz außerhalb des Uni-Betriebes.
Die Frage ist vielleicht auch eher, wo Neue Musik überleben kann, und aus den Rahmenbedingungen ergeben sich dann mögliche Tendenzen (klassischer Konzertsaal / Museen und Galerien / Universitäten / Untergrund / Garage).
Ich denke, dass von allem was dabei sein wird. Wer vergibt Kompositionsaufträge? Da ist sicher die öffentliche Hand dabei, aber es scheint ja auch Ensembles (Streichquartette zum Beispiel) zu geben, die Werke beauftragen. Konzertveranstalter sind allgemein an Uraufführungen interessiert!
Interessant finde ich Deinen Hinweis auf auf Untergrund und Garage. Zumindest in der Rockmusik gab es immer wieder Tendenzen gegen den Mainstream auf diese Art zu opponieren "Garage Rock" oder auch Punk....
Interessant finde ich Deinen Hinweis auf auf Untergrund und Garage. Zumindest in der Rockmusik gab es immer wieder Tendenzen gegen den Mainstream auf diese Art zu opponieren "Garage Rock" oder auch Punk....
In der klassischen Musik käme da Conlon Nancarrow in Frage, wobei "Garage" natürlich auf Populärmusik anspielt. Ich weiß nicht, in welchem Raum er sein Pianola aufgestellt hatte.
Da ist sicher die öffentliche Hand dabei, aber es scheint ja auch Ensembles (Streichquartette zum Beispiel) zu geben, die Werke beauftragen.
Das beste Beispiel für "Auftragsmusik" ist wohl Jörg Widmann. Der schreibt den Musikern und Konzertsituationen die passende Musik auf den Leib. Das Gegenteil zur Garage.
In der klassischen Musik käme da Conlon Nancarrow in Frage, wobei "Garage" natürlich auf Populärmusik anspielt. Ich weiß nicht, in welchem Raum er sein Pianola aufgestellt hatte.
Ich glaube, er hatte zwei und sie standen beide in einer Scheune, wenn ich mich noch richtig erinnere.
Super, also fast Garage.
Hilfreich ist, wenn man befreundete Musiker anklickt und so auf soundcloud in die Szene gelangt.
Ich denke, die Musiker haben die Sache längst selbst in die Hand genommen und warten nicht auf Kompositionsaufträge und machen ihre Musik im Internet publik.
Ich denke, die Musiker haben die Sache längst selbst in die Hand genommen und warten nicht auf Kompositionsaufträge und machen ihre Musik im Internet publik.
Und woher kommt die Kohle? Doch nicht aus dem Internet. Du siehst das zu sehr aus Konsumentensicht.
Ich denke, die Musiker haben die Sache längst selbst in die Hand genommen und warten nicht auf Kompositionsaufträge und machen ihre Musik im Internet publik.
Mir kommt das so vor, wie so eine musikalische Ursuppe... Wenn es die nicht gäbe, gäbe es wahrscheinlich keine (oder nur noch eine universitäre) musikalische Kultur. Aber es gibt immer noch wichtige Förderpreise, die bestimmte Musiker dann ans Tageslicht holen. Ich habe mittlerweile ein paar Werke von Lisa Streich, die mir sehr gefallen. Ich habe keine Ahnung, wo die komponiert hat, bevor sie den Ernst-von-Siemens-Kompositionspreis gewann ...
Ich habe jetzt nachgeschaut
Among the distinctions she has received are the Cité Internationale des Arts in Paris, the orchestra prize from the Anne-Sophie Mutter Foundation, the Busoni Composition Prize from the Akademie der Künste in Berlin, the Bernd Alois Zimmermann Fellowship, the Rome Prize from Villa Massimo, the Roche Young Commission at the Lucerne Festival, and the Ernst von Siemens Composition Prize. In 2020, she became the first laureate of the Claussen-Simon Composition Prize, and in 2021, she received the Lilla Christ Johnson Composition Prize from the Royal Swedish Academy of Music.
Da ist ja doch eine Menge Förderung im Hintergrund erkennbar, ohne die vielleicht diese Karriere gar nicht machbar wäre ..
Die Musiker haben ein Sendungsbewusstsein und wollen gehört werden. Deshalb werden diese Internetkanäle genutzt.