Das knifflige Coverbildratespiel - Unterhaltung für Kunstkenner

  • Liebe Rätselfreunde


    Wer hat diesen "Glücksbringer" gemalt?
    Diesmal will ich zwei Namen wissen, denn der gesuchte Künstler hat dieses Bild unter der Anleitung eines befreundeten Kollegen auf den Deckel einer Zigarrenkiste gemalt. Ohne ihn wäre eine Künstlergruppe nicht entstanden.


    Es grüsst euch


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die Suchbegriffe "Talisman" und "Gemälde" führten fast direkt zu den gesuchten Informationen.


    Bei den gesuchten Namen handelt es sich um Paul Sérusier und Paul Gauguin.


    Das Bild heißt "Bois d’amour bei Pont Aven" oder "Le Talisman" und entstand 1888. Ich konnte keine eindeutige Aussage finden, ob das Bild nun von Gauguin oder Sérusier oder von beiden bei ihrer Begegnung gemalt wurde.


    Für die Künstlergruppe Schule von Pont-Aven soll es programmatischen Charakter gehabt haben. Im Jahr der Entstehung des Bildes wurde in Paris die symbolistische Künstlergruppe "Nabis" gegründet, die bis 1905 bestand, und deren Vosteher Sérusier war.


    PS: Auch ein anderer Weg hätte zur Lösung geführt. Die Webseite von Hyperion ist offenbar sehr informativ und bietet auch Informationen zu den verwendeten Cover-Vorlagen. :untertauch:

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Lieber Reinhard


    Deine Lösung und die Angaben, die du zum Bild gegeben hast, bestätige ich dir gerne. Du wirst uns ein neues Rätsel stellen.


    Wenn auf der Website des Labels Hyperion, wie du uns mitteilst, die Angaben zum Bild zu finden sind, wird der Kreis der für das knifflige Coverbildratespiel möglichen Cover weiter eingeschränkt. Unser Werbepartner jpc zeigt meist die Rückseite der CDs der hauseigenen cpo-Aufnahmen. Für diesen Thread ist das natürlich schade, für die Musik- und Kunstinteressierten ist es eine Bereicherung.


    Auf der Website des Musé d' Orsay, wo das Original ausgestellt ist, kann man in französischer Sprache mehr zu diesem für die Kunstgeschichte wichtigen Bild nachlesen.
    Es besitzt die Masse 21 x 27 cm. Paul Sérusier hat es nach den Anweisungen Paul Gauguins gemalt. Persönlich gefällt mir der Titel "Le Talisman" (=Glücksbringer), den Sérusier dem Bild als Zusatz gegeben hatte. Es war der Auslöser zur Gründung der Künstlergruppe der "Nabis" (=Propheten).


    "http://www.musee-orsay.fr/fr/collections/oeuvres-commentees/recherche/commentaire_id/le-talisman-7071.html?no_cache=1"



    Es grüsst alle Rätselfreunde herzlich


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Wenn auf der Website des Labels Hyperion, wie du uns mitteilst, die Angaben zum Bild zu finden sind, wird der Kreis der für das knifflige Coverbildratespiel möglichen Cover weiter eingeschränkt.


    Bevor ich mich morgen in aller Ruhe um ein neues Rätsel bemühe, nur eine Bemerkung:


    Es ist ja nicht so, daß die Lösung, die auf der Hyperion-Seite zu finden ist, so ganz auf dem Silbertablett serviert ist. Ich finde solche Wege ganz nützlich, wenn man mal die "detektivische" Fähigkeit ganz abgekoppelt von Kenntnissen über Malerei und Grafik und Kunstgeschichte betrachtet. Haben doch damit auch Rätsler eine Chance, die ganz auf Google und logische Kombinationen setzen. Und sie können noch was dazulernen. Ich zähle mich unbedingt dazu.
    In meiner Vor-Tamino-Zeit hatte ich eher ein "ruhendes" Verhältnis zu bildenden Kunst. Das hat sich geändert. Dank meiner allgemeinen Neugier, Rätsel zu lösen, dank dieses Threads (und verwandter Threads zu den Jahreszeiten in der Malerei zum Beispiel) und zu allererst dank der kenntnisreichen und bereichernden Beiträge von Dir, lieber moderato.
    Das mußte jetzt einfach mal gesagt werden.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Wenn ich richtig geschaut habe, ist dieser berühmte Maler noch nie Gegenstand eines Rätsels gewesen. Damit es nicht gar zu leicht wird, eine Version des Covers, auf dem nur ein kleiner Ausschnitt des Gemäldes zu sehen ist.



    Wer hat es gemalt und wer ist die "Hauptperson"?

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Lieber Reinhard


    Dein ausgesuchtes Rätsel ist eine Herausforderung, weil vom Gemälde sehr wenig zu erkennen ist. So halte ich mich an das wenige Sichtbare: Die drei Köpfe sind verfremdet durch einen Negativeffekt. Man erkennt ein Schwert, worauf sich eine Person stützt. Was wie eine Planflöte aussieht, ist ein Portativ, eine tragbare Orgel. Da ist schon der Schlüssel, um die Türe zum Rätsel zu öffnen.


    Sucht man im Internet nach Darstellungen von Portativen, gelangt man zu einigen Artikeln mit Bildern, die dieses Instrument zum Gegenstand haben. Von dort ist es nicht mehr weit zum Künstler: Raffael da Urbino (1483-1520). Er hat die Verzückung der Heiligen Cäcilia dargestellt. Der Künstler war 31 Jahre alt, als er dieses Meisterwerk gemalt hatte.



    Ein Detail zeigt das Portativ genauer. Eindrücklich ist für mich die hohe Qualität der Malerei.



    Am Boden liegen Musikinstrumente: ich erkenne Zimbeln oder Becken, Flöten, ein Triangel, ein Schellenkranz, ein Tamburin mit Schellen, ein Tamburin, dessen Fell einen Riss hat, dahinter eine kleine Trommel und ein Streichinstrument mit geschnitztem Tierkopf mit Bogen.



    Den dargestellten Personen sind Gegenstände bzw. ein Tier zugeordnet, worauf man auf ihre Namen schliessen kann: Von links nach rechts sieht man den Apostel Paulus mit dem Schwert und einem Schreiben in der Hand, den Evangelisten Johannes mit einem Adler auf einem Buch zu seinen Füssen, die Heilige Cäcilia, Augustinus im Bischofsgewand mit einem Bischofsstab und Maria Magdalena mit einem Salbgefäss. Der Himmel hat sich geöffnet und gibt den Blick frei auf eine Engelschar, die aus zu Büchern gebundenen Noten singen.


    Es grüsst dich herzlich und dankt für dieses schöne musikalische Rätsel


    moderato
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Zum Portativ, dieser tragbaren Orgel, habe ich drei Filme auf YouTube gefunden:





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  • Das Bild Raffaels ist ein Meisterwerk, aus vielerlei Gründen: wie es gemalt ist, die handwerkliche Meisterschaft, die Komposition, die Botschaft, die uns der Künstler vermitteln will.



    Dass Raffael diese vier Gestalten der christlichen Überlieferung der Heiligen Cäcilia, der Patronin der Kirchenmusik und Orgelmusik, für sein Gemälde ausgewählt und beigeordnet hatte, ist nicht zufällig: Es geht um den Aufstieg in den Himmel und himmlische Ekstase: Magdalena und Johannes fuhren nach christlicher Überlieferung in den Himmel auf, während Paulus und Augustinus göttliche Visionen hatten, der erste auf dem Weg nach Damaskus, die zweite an einer Küste.
    Die Instrumente schweigen, sie liegen am Boden oder werden, wie im Falle des Portativs nicht gespielt. Sie sind unvollkommen, haben Risse und sind beschädigt. Keine Musik von Menschenhand erklingt. Paulus blickt auf die Instrumente und sinniert, die beiden Männer links und rechts der verzückten Cäcilia blicken sich an, im Antlitz der Maria Magdalene liegt Ruhe. Als einzige der dargestellten Personen ist sie im Blickkontakt mit dem Betrachter. Cäcilia schafft die Verbindung zum himmlischen Gesang der Engel. Wenn das Göttliche zu vernehmen ist, hat der Mensch zu schweigen. Für mich ist Raffaels Gemälde die vollkommene Darstellung der Stille.
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  • Bravo, lieber moderato.
    Und sei bedankt für die wieder sehr schönen Ausführungen zum Bild.


    Wir sind gespannt auf Dein neues Rätsel...


    Herzliche Grüße aus Leipzig

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  • Liebe Rätselfreunde


    Diesmal ein Gemälde, das eine CD mit Cello-Musik Peter Tschaikowskys ziert. (Übrigens finde ich diese Aufnahme lohnt sich für alle, welche die Rokoko-Variationen lieben, denn es ist neben der bekannten durch Fitzhagen bearbeiteten Version auch die originale Tschaikowskys enthalten.)
    Beim Label Brilliant müssen wir uns keine Sorgen machen, dass die Angaben zum Bild auf der Rückseite vermerkt sind oder im Booklet erwähnt werden. Da schweigen sich die Grafiker und Editoren des Labels, so meine Erfahrung, eisern aus...


    Einen Tipp liefere ich schon zu Beginn, denn der Maler dürfte wenigen bekannt sein. Rechts ist n i c h t der Eifelturm zu sehen.


    Wer hat's gemalt?


    Es grüsst alle Rätselfreunde


    moderato
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  • Obwohl ich dort noch nie war... Von mir hat gerade die Assoziation Tschakovsky - St. Petersburg - Peter-und Paul-Festung Besitz ergriffen. Mal sehen, ob ich damit fündig werde...

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  • Lieber Reinhard


    Der Ort stimmt. Suche weiter. Der Maler hat den Vornamen eines bedeutenden russischen Romanschriftstellers. Er ist ein Begründer der Landschaftsmalerei seines Heimatlandes und hat trotz seines kurzen Lebens einen grossen Einfluss auf die Künstler, die nach ihm folgten.


    Es grüsst dich


    moderato
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  • Dank Google Earth habe ich gerade einen ausgiebigen Spaziergang durch St. Petersburg gemacht, und bin mir jetzt fast sicher über den Standort, von dem der Maler das Rätselbild gemalt hat. Es dürfte sich dabei um den Kutusow-Damm an der Newa handeln. Leider hilft mir das im Moment nicht weiter, außer daß ich jetzt weiß, daß es sich nicht um einen Sonnenaufgang handelt. :rolleyes:

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  • Lieber Reinhard


    Wenn es kein Sonnenaufgang aufgrund der geographischen Gegebenheiten sein kann, dann muss es ein Sonnenuntergang. Du bist sehr nahe der Lösung!


    Es ermuntert dich weiter zu recherchieren


    moderato
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  • Liebe Rätselfreunde


    Dieses Lichtverhältnis, das bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang entsteht, kommt im Bildtitel vor.


    moderato
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  • Das war hart....


    Hier der Name des Malers: Федор Александрович Васильев


    und der Bildtitel: Заря в Петербурге. 1870


    Und nochmals in dieser Form:


    Fjodor Aleksandrowitsch Wassiljew wurde in Gattschina geboren und starb - nur 23jährig - in Jalta an Tuberkulose. Laut des spärlichen Wikipedia-Eintrages gehörte er zu den bedeutendsten russischen Landschaftsmalern. Was ich sofort glaube, nachdem ich mir diese Webseite (russisch) angesehen habe.



    Das einzige, was mich noch verwirrt: Das Bild heißt "Morgendämmerung in St. Petersburg". Sollte ich mich so mit der geografischen Lage geirrt haben?


    Fündig bin ich übrigens erst geworden, nachdem ich bei den Suchbegriffen auf Russisch gewechselt habe. Hat Zeit gekostet, Spaß und Erkenntnisgewinn war es allemal wert...




    Ich bin immer davon ausgegangen, daß der Turm rechts im Bild der der Peter-und-Paul-Kathedrale ist:



    Und die liegt am rechten Ufer der in Richtung Westen fließenden Newa. Wo ist mein Irrtum?

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
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  • Lieber Reinhard


    Deine Suche war erfolgreich. Ich gratuliere dir zu deinem Erfolg. Bravo! :jubel::jubel::jubel:
    Der Lorbeerkranz geht an dich. Du wirst das nächste Rätsel stellen.


    Manchmal ist es nötig, in anderer Sprache auf die Suche zu gehen und die Möglichkeiten des Internets (Street View) zu nutzen.


    Fjodor Aleksandrowitsch Wassiljew (1850-1873) hat in wenigen Jahren Bedeutendes geschaffen. Ich staune, wenn ich seine Bilder mir ansehe. Mehr über den Maler in englischer Sprache hier "https://en.wikipedia.org/wiki/Fyodor_Vasilyev" Dort ist auch die Vorlage des Coverbildes unter dem Titel "Dawn in Saint Petersburg". Isaac Levitan, Valentin Serov, Viktor Borisov-Musatov, die auch schon im Forum erwähnt wurden, berufen sich auf ihn.


    Deiner Frage nach dem Turm werde ich noch nachgehen.


    Der russische Dichter, der den gleichen Vornamen trägt, heisst Fjodor Dostojewsky, der Verfasser von Verbrechen und Strafe (so lautet der Titel von Schuld und Sühne in der Übersetzung von Swetlana Geier), Der grüne Junge, Die Brüder Karamasow, Der Idiot, Böse Geister, Der Spieler.


    Es grüsst dich herzlich


    moderato
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  • Liebe Rätselfreunde


    Hier eine Vogelperspektive-Karte von St. Petersburg für alle, die noch nie in der Stadt an der Newa waren.



    Eine Karte von St. Petersburg aus dem Jahr 1826. Die Nord-Süd-Ausrichtung ist links oben angegeben.



    Es geht um die Frage, an welchem Standort Wassiljew sein Bild 1870 gemalt hat. Auf dem Gemälde sieht man zwei Gebäude mit hohen Spitzen, links in der Verlängerung der Strasse, wo der Maler stand und rechts am gegenüberliegenden Ufer.


    Vielleicht beteiligen sich noch andere an der Ermittlung des Standortes.


    Man muss systematisch vorgehen.


    a) Stimmt der Bildtitel, dass das Gemälde in St. Petersburg entstand? Wenn nicht, um welche Stadt handelt es sich? Ist es Moskau?


    b) Wenn das Gemälde in St. Petersburg entstand, um welche Gebäude handelt es sich?


    Die Peter und Paul Festung (links) und das Gebäude der Admiralität (rechts) besitzen Türme, die in Frage kommen.



    Liebe Grüsse an alle Rätselfreunde


    moderato
    ,

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Dank Deines letzten Bildes scheint alles klar, lieber moderato. Dann ist das Gebäude rechts die Admiralität und der Turm links im Bild Peter-und Paul. Damit ist mein Weltbild wieder in Ordnung, der Maler stand am rechten Newaufer (Universitetskaya oder noch weiter westlich.)


    Ich mach mich auf die Suche nach einem neuen Rätsel.

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  • Dann versuchen wir es mal hiermit:



    Wer malte es und wer ist auf dem Bild zu sehen?

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  • Lieber Reinhard, liebe Rätselfreunde


    In Blautönen ist das Bildnis gehalten. Die Person hat kurzes, schwarzes Haar und trägt einen Tonkrug auf Schulterhöhe. Ihr Kleid ist dunkelblau mit weissem Kragen. Im Hintergrund sind zwei spitz zulaufende Fensteröffnungen zu sehen, die pfauenradähnlich gefasst sind. Links ist eine Türöffnung angedeutet.
    Wegen der Fenster vermute ich etwas Orientalisches.


    Nicolai Miaskowsky ist ein russischer Komponist, der von 1881-1950 lebte. Ich nehme an, der Maler hat zur gleichen Zeit in Russland gelebt.


    Das gibt doch schon eine Richtung an, wo gesucht werden muss.


    moderato
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  • der Maler hat zur gleichen Zeit in Russland gelebt


    Überdeckt. Es gibt einige bekannte Namensvettern, der (die?) eine ist ziemlich lang und der andere ziemlich stark.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
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  • Lieber Reinhard


    Diesmal ging ich als Suchbegriff über den vermuteten Bildtitel. Auf Russisch heisst mit einem Krug "с кувшином". Das ergibt eine Vielzahl von Ergebnissen, darunter auch das gesuchte Gemälde.



    Die Bildangaben lauten in kyrillischer Schrift:


    Кузнецов Павел Варфоломеевич [1878—1968]
    Портрет Елены Михайловны Бебутовой (с кувшином). 1922


    und in der Übersetzung


    Pavel Varfolomeyevich Kuznetsov [1878-1968]
    Portrait von Elena Michailowna Bebutov (mit einem Krug). 1922


    Sie war die Ehefrau des Künstlers, war als Bühnenbildnerin tätig und war das bevorzugte Modell ihres Mannes. Elena Michailowna Bebutov lebte von 1892 bis 1970.


    Beim starken Mann gleichen Namens handelt es sich um einen erfolgreichen russischen Gewichtheber, mehrmaliger Olympiasieger und Weltrekordinhaber.



    1988 an den Olympischen Spielen in Seoul holte er sich die Goldmedaille für seine gehobenen 230 kg. Etwas Musikalisches ist zu hören bei 8min32s, die Nationalhymne der ehemaligen UdSSR und des heutigen Russlands.



    Ihr Komponist heisst Alexander Wassiljewitsch Alexandrow (1883-1946). Die Melodie ist seit 2000 mit einem neuen Text die Hymne der Russischen Föderation.



    Es grüsst dich


    moderato
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Bravo, lieber moderato. Schnell und präzise gelöst.


    Wir sind wieder gespannt auf die nächste Herausforderung von Dir.



    PS: Ich war mal so frei, den Vatersnamen in der Übersetzung des Namens umzuplatzieren.


    PPS: Hier ist der lange (306 m) Namensvetter:

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
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  • Bleiben wir bei der Kunst des 20. Jahrhunderts.


    Wer hat's gemalt?


    So viel sei verraten: Auch wenn der Komponist aus den Vereinigten Staaten stammt, für das Coverbild hat der Grafiker das Gemälde eines Europäers ausgewählt.


    Viel Erfolg bei der Recherche oder Erkennen des Malstils des Malers oder Malerin wünscht


    moderato
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  • Liebe Rätselfreunde


    Ein Tipp: Der gesuchte Künstler war für diese Ausstellung tätig. Er schuf zusammen mit einem Architekten einen Pavillon.



    Es grüsst


    moderato
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  • Lieber kurzstueckmeister


    Jawohl, der Künstler dieses Coverbildes heisst Robert Delaunay (1885-1941).


    Formes Circulaires, Soleil No. 1, 1912/13, Öl auf Leinwand, Inv. Nr. 458/7 des Wilhelm Hack Museums in
    Ludwigshafen am Rhein.



    Du wirst uns mit einem neuen Rätsel herausfordern.


    Im Centre Pompidou in Paris fand 2014/15 eine Ausstellung zu seinen Ehren statt. Wer Französisch beherrscht, wird die Informationen zu Künstler und Werk mit Gewinn lesen:


    "http://mediation.centrepompidou.fr/education/ressources/ENS-Delaunay/"


    Zu meinem Tipp: Robert Delaunay hatte zusammen mit dem Architekten Félix Aublet 1937 in Paris zwei Pavillons der l’Exposition internationale des arts et techniques dans la vie moderne konzipiert und geschaffen. Der eine war der Luftfahrt, der andere der Eisenbahn gewidmet.



    Es grüsst dich


    moderato
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  • Lieber kurzstueckmeister


    Ein schönes Rätsel, das du uns vorlegst. Ganz so einfach wirst du es uns nicht gemacht haben, wenn ich deine bisherigen Aufgabenstellungen berücksichtige.


    Eine Dame in einem blauen Kleid mit einem wunderbaren Glanz steht aufrecht vor uns. Einen Arm hält sie nach unten, den anderen hat sie angewinkelt. Sie hat etwas Rotes im Arm. Sie blickt vom Betrachter aus gesehen nach links. Die Blautöne des langen Gewandes werden von unten nach oben blasser. Die Ärmel sind dreiviertellang mit einem weissen Spitzenbesatz. Die Taille ist hoch gesetzt, was ein rotes Band betont. Sie trägt keine Perücke. Unter dem Decolleté erkennt man eine rote kreuzförmige Verzierung. Hinter ihr ist eine aus grossen Stein-Quadern geformte Mauer. Darauf steht ein braunes Pflanzgefäss. Ein Hündchen hat sich auf die Hinterbeine gestellt. Rechts ist ein Teppich oder Vorhang mit einem gemusterter Stoff vor eine Säule drapiert.


    Henry Purcell lebte von (1659-1695) in England. Hat sich der Grafiker an Zeit und Region gehalten? Das würde die Suche vereinfachen.


    Wenn ich mir das Kleid betrachte, datiere ich es in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts.


    Zur Zeit Karl I trugen englische Damen solche im Schnitt ähnliche Kleider. Dieses Gemälde aus dem Jahr 1631 zeigt seine Gattin Henrietta.



    Es grüsst alle Rätselfreunde


    moderato
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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