Ich finde bemerkenswert, dass der Eindruck von "Demut und Liebe" auch mit nackter Gewalt gegen Kinder erpresst werden kann.
Es klingt nicht erpresst. Vielleicht war das ja der Grund für die Schläge: der Beginn des zweiten Satzes: das klingt als sei sie da ganz bei sich und dem Werk. Das alles wirkt nicht wie gelernt und runtergeschnurrt. Das klingt sehr eigenständig. Ohne hier das Fass "Züchtigungen" aufmachen zu wollen. Im Jahr 1988 hätte ich tatsächlich vermutet, dass das nicht mehr der Fall gewesen wäre. Scheint aber Ostblock-Drill gewesen zu sein, und ich möchte nicht wissen, wie die technischen Leistungen chinesischer Künstler trainiert werden. Bin selber Jahrgang 1963 und damals waren körperliche Züchtigungen sehr üblich. Zuhause, aber selbst auf dem Gymnasium gab's noch Ohrfeigen. Mit Billigung der Eltern, da ja eigentlich schon verboten. Und: schade, daß diese Aufnahme Rumänien offenbar nie verlassen hat. Als ich 10 war -ohne ein Instrument zu spielen, ich konnte das Tonband meine Vaters bedienen- war die Musik Mozarts und Beethovens für mich das Größte. Bis auf den heutigen Tag ist Musik für mich eine Welt jenseits der physischen Welt, ein Zufluchtsort, wenn man so will. Und wie ein Zufluchtsort klingt in dieser Aufnahme der Beginn des zweiten Satzes.
Liebe Grüße vom Thomas