Aktive Pianisten unserer Tage: Ingrid Marsoner - feinsinnige Interpretin aus Österreich

  • Es gibt viele junge Pianisten und Pianistinnen. Jemanden davon hervorzuheben scheint immer ein Unrecht gegenüber den anderen zu sein, welchen man noch gar nicht zugehört hat. Ich bin aber schon seit einem Monat ein Fan von Ingrid Marsoner geworden.


    Anfang März erlebte ich sie in einem Radio-Feature, bei dem ihre neue Schubert-CD besprochen wurde.


    Ich zitiere aus meinem Brief an sie, der auch sehr freundlich beantwortet wurde:
    (vom 9.3.2008 )
    "Ich habe am vergangenen Freitag in Ö1 Teile ihrer Einspielung dieser Sonate (a-moll) anhören können. Ich könnte Ihnen nun schreiben, dass mir Ihre Interpretation sehr gut gefallen hat und ich mir bei nächster Gelegenheit die CD auch zulegen werde, - inklusive der Wünsche für besten weiteren Erfolg usw. Ich möchte Ihnen aber darüber hinaus noch gerne mitteilen, dass Ihre Interpretation sehr, sehr glaubwürdig bei mir ankommt. Ich bin eher ein Gegner von zu langsamen Schubertspiel, wie es neuerdings Mode scheint. Ich muss gestehen, dass ich die Tempobezeichnung Moderato des ersten Satzes zwar sehen kann, diese aber bisher nicht bis in mein Bewusstsein vorgedrungen war. Die Synkopen in Takt 10 und 11, sowie die Sprünge in den Fortissimo-Akkorden haben bei mir ein wesentlich schnelleres Tempo als wünschenswert erscheinen lassen. Es war mir recht, wenn diese Passagen als "gehetzt" empfunden wurden. Nicht Ihr Tempo, sondern das, was Sie dabei herausgeholt haben, hat mich diesen Satz in einem ganz anderen Licht sehen lassen. Teilweise traten ganz neue Aspekte zu Tage.
    Das Tempo des letzten Satzes der A-Dur-Sonate hat mich übrigens sehr an die erste Einspielung dieser Sonate, von der wir zuhaus eine Schallplatte hatten, erinnert. Es war die mit Svatoslav
    Richter. Umseitig war die Wanderer-Fantasie.
    ..."
    Mehr möchte ich na dieser Stelle auch gar nicht schreiben. Der Anfang des angesprochenen letzten Satzes kann man übrigens auf ihrer homepage hören.
    Vielleicht interessiert sich auch der eine oder andere Leser hier für den Schubert der Ingrid Marsoner.



    APUT

    Eine Signatur, die ich 1990 verwendet habe:
    "Better to create than to consume"

  • Lieber Steppenwolf,


    Dein Hinweis hat mich neugierig gemacht- und ich habe mir den Internetauftritt von Ingrid Marsoner gleich einmal angesehen, mir einige der Stücke angehört- und danach habe ich Lust auf mehr bekommen. Welches Programm spielt sie auf ihrer neuen CD? Bei unserem Vertragspartner waren nur die beiden älteren CD´s zu finden.


    Was mir aufgefallen ist: Ingrid Marsoner scheint generell keine Freundin von allzu gedehnten Tempi zu sein, was mir gut gefällt- ebenso ihr leuchtender Ton!


    Bestellt habe ich mir die Aufnahme mit Schubert B-Dur, Grieg und Janacek. Ich bin gespannt!


    Herzliche Grüße,:hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • DV845 und DV664
    -
    Ich freue mich sehr, wenn ein rein subjektives Urteil Bestätigung findet:)


    liebe Grüße aus einem - heute - besonnten Wien.
    steppenhund

    Eine Signatur, die ich 1990 verwendet habe:
    "Better to create than to consume"

  • Ihren Schubert, im Radio gehört, habe ich vor allem in der Erinnerung, die tonalen Wechsel besonders hervorzuheben. Sonst habe ich noch ein Konzert vor vielen, vielen Jahren mit einem Schumannprogramm in Erinnerung, klangfarbenarm, dürr im Forte und mit zahllosen Spannungsbrüchen.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hier habe ich Euch nun endlich die Gelegenheit geboten in eine ihrer CDs hineinhören zu können (auf Cover klicken) und Euch selbst ein Urteil zu bilden....


    Das meine ist übrigen sehr positiv...



    mfg aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



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  • Mein Gott, wie die Zeit vergeht. Inzwischen gibt es einige weitere Veröffentlichungen mit Aufnahmen von Ingrid Marsoner, das meiste für GRAMOLA

    Ich möcht nun nicht das von uns Versäumte mit einem Wust von Erscheinungen der letzten Jahre in einem einzigen Beitrag zu korrigieren versuchen, sondern Zug um Zug diesen Thread auffüllen. Dazu wird es meinerseits nötig sein mein Archiv zu erweitern.

    Ich beginne nun mit einer älteren, aber (für mich) sehr interessanten Aufnahme, da sie (beinahe) eine Repertoirlücke füllt. Im Rahmen der von der Internationalen Ignaz Joseph Pleyel Gesellschaft produzierten Serie mit Werken von Ignace Pleyel und Umkreis, spielt sie das selten eingespielte Klavierkonzert op 17 von Dussek (mir ist noch eine Einspielung mit Lucantoni bekannt, weitere sind bereits gestrichen) ein. Es handelt sich hier um einen Mitschnitt eines Konzertes vom Jänner 2012


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Ingrid Marsoner“ zu „Aktive Pianisten unserer Tage: Ingrid Marsoner - feinsinnige Interpretin aus Österreich“ geändert.
  • Threads wollen nicht nur eröffnet, sie wollen auch gepflegt werden. Dazu ist es erforderlich, daß genügend Einspielungen zur Verfügung stehen.

    Im letzten Jahrzehnt hat Ingrid Marsoner einige CDs für Gramola auf Steinway eingespielt: Mozart ist ja immer eine Sichere Bank, wenn man aus Wien kommt- da gibts dann den "Wien Bonus" Beethoven ist da - angesichts der großen internationalen Konkurrenz - schon eher ein Wagnis. Indrig Marsoner stellt sich der Herausforderung und bekommt gute Kritiken:

    Zitat

    »... was Marsoner zu bieten hat, ist pianistisch bis weit in die bösen Hakeligkeiten im Marsch und im Finale des Opus 101 sauber, klanglich ausnehmend schlank, transparent und bis in alle Einzelheiten musikalisch subtil ausgefeilt.« (Fono Forum, Oktober 2017)


    mfg aus Wien

    Alfred

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