Traetta wurde am 30. Mai 1727 in Bitonto in Apulien geboren.
Wie Jommelli erjielt er in Neapel seine musikalische Ausbildung, in Neapel pflegte er auch engen Kontakt mit Jommelli.
In Neapel brachte er auch seine ersten Werke auf die Bühne.
Ab 1757 war er auch in Rom tätig
Tomaso Traetta
Die Oper "Nitetti" gefiel dem Philipp de Bourbon, der damalige Regent von Parma so gut, dass er ihn daraufhin zum Maestro di Capella ernannte. Ebenso übernahm er die Gesangsausbildung der Prinzessin.
Das Herzogtum Parma Plaisance war zu einer frz. Insel im italienischen Kulturleben geworden.
Der Abkömmling des Sonnenkönigs liebte natürlich die frz. Tragèdie Lyrique, und so sollte Traetta mehrere Werke auf die Libretti von Rameaus Opern verfassen, selbstverständlich ins italienische übersetzt.
So entstanden ital. Fassungen der Opern "Ippolio ed Aricia" 1759, nach dem Libretto von Pellegrin zu "Hippolyte et Aricie", dann 1760 "I Tintaridi" nach der Oper "Castor et Pollux" und "Le Feste d'Imeneo" , "Les Fêtes d'Hébée"
Er verband hier die beiden Gattungen Opera Seria und Tragèdie Lyrique, ähnlich wie es Jommelli auch tat.
de la Borde schrieb über ihn:
"Um den Bourbonen von Parma zu gefallen, hat Tommaso Traetta seinen Kompositionsstil geändert und versucht nun in seinen Opern den französischen Geschmack zu treffen, der in Parma vorherrscht."
Ein weiteres Zitat über ihn:
"Man müßte schon sein Leben auf einer einsamen Insel verbracht haben, um das Talent und die Kunstfertigkeit Traettas nicht zu erkennen, der immer Schönes und bisweilen Außerordentliches schreibt."
Durch seine Position in Parma erarbeite er sich schnell einen interantionalen Ruf und wurde an die europäischen Höfe geladen:
1760 nach Wien mit "Armide" und "Ifigenia in Tauride" 1763, nach Mannheim 1762 mit "Sofonisba"
Er wird Direktor des Konservatoriums Ospedaletto in Venedig, dann 1767 wird er von Katharina II. nach Rußland an den Hof in St. Petersburg berufen um dort der Nachfolger von Galuppi zu werden.
Hier entstand auch seine berühmteste Oper "Antigono"
Als 1775 an Tuberkulose erkrankte gab er sein Amt an seinen Landsmann Paisiello weiter.
Nach einem Besuch in England kehrte er nach Venedig zurück, dort erlag er am 6. April 1779 seiner Krankheit.
Zwei sehr gute Einspielungen:
Buovo d'Antona
Libretto von Carlo Goldoni
Orchestra del Teatro la Fenice
Antigono
Les Talens Lyriques / Rousset (Momentan auch sehr günstig )