Giacomo Puccini: Madame Butterfly ( Hamburg, d. 22.11.2012 )

An diesem Abend stand Alexander Joel am Pult , der Puccini klang des Orchesters war hervorragend (kein Wunder also, das Herr Burg nicht zur Premiere kam, die zu dem von ARTE aufgezeichnet wurde), leider jedoch waren seine Tempi im ersten Akt entschieden zu rasch.
Im zweiten waren sie dann passend und im letzte Teil wiederum zu schnell.
Alexia Voulgaridou war an diesem Abend nicht nur darstellerisch, sonder auch gesanglich in hervorragender Verfassung.
Ihre Stimme schien teilweise förmlich zu explodieren, aber auch in gefühlvollen und leisen Passagen hatte sie ihre großen Momente.
Sie war bereits als Margarete hier im Faust hervorragend, als Butterfly war sie sogar noch eine Klasse besser.
Cristina Damian, die mir hier noch aus der letzten Saison als Komponist in der Ariadne in guter Erinnerung geblieben ist, sang eine berührende Suzuki.
Teodor Ilincai glänze durch sauber artikulierte Spitzentöne, innigere gesangliche Momente fanden eher seltener statt, was aber wohl auch an dieser eher undankbaren Rolle liegt.
Er hat für sich das beste herausgeholt, wunderbare Stimmpräsenz, gute Intonation und eine Stimme wie man sie in den letzten Jahren in Hamburg selten in dieser Rolle zu hören bekam.
Lauri Vasar fand für den Sharpless die richtigen Töne und konnte hier gesanglich ebenfalls überzeugen, auch wenn es auch nicht so ganz leicht war, mit einer Bühnenpräsenz, wie sie Alexia Voulgaridou an den Tag legte , schrittzuhalten.
Jürgen Sacher überzeugte als Goro, der hier mehr oder wenige als Lüstling dargestellt wurde.
Victor Rud, der schon als Graf Almaviva eher was fürs Auge als fürs Ohr war, war leider auch hier gesanglich etwas blaß, so das es nicht weiter verwunderte des Butterfly seinem werben (er sang den Yamadori) wiederstehen wollte.
Zum Ende des Abend wurde wie nicht weiter verwunderlich die Sängerin der Titelpartie euphorisch gefeiert.
Wunderschön die Kostüme von Christian Lacroix.
Das Bühnenbild war eher kahl, ein leerer Raum (im zweite Teil dann ein Sessel), mit einer hübsch geblümten Tapete und einer schmalen Wendeltreppe ohne Geländer (hoffen wir das es hier nicht irgentwann einen bedauerlichen Absturz geben wird).

Leider nein, ich weiß von der Aufnahme auch nur von einer Kollegin, die an dem Abend dabei war.