Der große Bassist Carlos Feller, der von 1969 bis 1996 Ensemblemitglied der Oper Köln war und bis heute in Köln lebt, feiert am 30. Juli 2012 seinen neunzigsten Geburtstag.
Nach einem Gesangsstudium in seiner Heimat Buenos Aires, sammelte er am Teatro Colón erste Bühnenerfahrungen. In dieser Zeit begann der Sohn osteuropäischer Juden, der unter dem Namen Felberbaum geboren wurde, sich Feller zu nennen – und startete eine beispiellose Weltkarriere.
Ende der 50er Jahre kam er nach Europa, sang unter anderem beim Festival im Glyndebourne und an anderen Zentren. Er durchlief Festengagements an der Oper Frankfurt und dem Theater Kiel, um dann – 47-jährig – für 27 Jahre ins Ensemble der Oper Köln zu wechseln.
Er arbeitete mit den Dirigentengrößen seiner Zeit zusammen, z.B. Herbert von Karajan, Carlos Kleiber, Daniel Barenboim und Jeffrey Tate. Unvergessen sind die Paradepartien des großen Charakterdarstellers wie Bartolo in Rossinis »Der Barbier von Sevilla« und Mozarts »Die Hochzeit des Figaro«, der Don Pasquale in Donizettis gleichnamiger Oper, der Don Alfonso in »Cosí fan tutte«.
Er konnte seine musikalische und psychologische Kompetenz als seelendramatischer Grenzgänger aber auch in den Dienst modernerer Bühnenpartien stellen, z.B. als denkwürdiger Doktor in »Wozzeck« oder Greis Schigolch in »Lulu«
(Quelle: Oper Köln)